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Hergolshausen
Freundeskreis Eine Welt: Engagement für ein besseres Leben
Das Foto zeigt die Vereinsgründer (von links): Herrmann Stein, Michael Schmid, Rita Stein, Elisabeth Stahl, Hans Ulrich Hutten, Thomas Stahl, Thomas Popp und Barbara Hutten.
Foto: David Stein - dps-photography | Das Foto zeigt die Vereinsgründer (von links): Herrmann Stein, Michael Schmid, Rita Stein, Elisabeth Stahl, Hans Ulrich Hutten, Thomas Stahl, Thomas Popp und Barbara Hutten.
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 09.03.2025 02:31 Uhr

Die Pfarrer Anthony, Maurice, Vincent und Cesar eint nicht nur, dass sie alle zu unterschiedlichen Zeiten in den letzten 20 Jahren in der Pfarreiengemeinschaft Luisenhöhe gewirkt haben, sondern auch der Wunsch, den Menschen und insbesondere den Kindern in ihren Heimatländern, in Nigeria, im Kongo oder Indien ein besseres Leben zu ermöglichen. Ein Wunsch, der auch in der Pfarreiengemeinschaft Luisenhöhe mit den Pfarreien Hergolshausen, Schwanfeld, Theilheim, Waigolshausen und Wipfeld auf offene Ohren stieß und schließlich 2018 zur Gründung des Vereins "Freundeskreis Eine Welt" führte.

Letztendlich war es wohl Pfarrer Anthony Chimaka, der den Anstoß gab, wie Barbara und Hans Ulrich Hutten vom Vorstandsteam des Vereins erzählen. Der nigerianische Pfarrer promovierte nämlich von 2006 bis 2013 in Würzburg und wirkte neben dem Studium in der Pfarreiengemeinschaft Luisenhöhe. Daraus ist eine schöne Freundschaft entstanden, wie Barbara Hutten erzählt. Auch als Pfarrer Anthony erst nach Regensburg und später nach Kösching wechselt, bleibt der Kontakt weiterhin eng.

Die Huttens beschreiben den Pfarrer als einen sehr offenen Menschen, der viel von sich und seiner Heimat erzählt; davon, dass die Familie in Nigeria immer an erster Stelle steht, das man dort viel tanzt und niemals nach dem Alter fragen darf. Er spricht aber auch davon, dass die Zustände im heimatlichen Bundesstaat Imo oft mehr als prekär sind, Bildung nicht selbstverständlich, Wasser Mangelware und Brunnen rares Gut sind. Und so entsteht die Idee für ein erstes Projekt: der Bau eines Brunnens, der noch über die Kirchenverwaltung organisiert wird.

Acht Mitglieder hoben den Verein aus der Taufe

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Brunnenprojekts wird aber auch schnell klar, dass zukünftige Projekte nur mit einer Vereinsgründung zu stemmen sind. Und so wurde 2018 der Verein "Freundeskreis Eine Welt" von acht engagierten Mitgliedern der Pfarreiengemeinschaft aus der sprichwörtlichen Taufe gehoben. Neben den Huttens sind das die erste Vorsitzende Rita Stein und ihr Ehemann Hermann, Elisabeth und Thomas Stahl, Michael Schmid und Thomas Popp, die bis heute das Gründungsteam des Vereins mit seinen 20 Mitgliedern bilden.

Dem Brunnenprojekt folgen weitere Projekte, die vom Verein unterstützt werden und an denen das Team wächst, wie die Huttens rückblickend feststellen. In Nigeria fließen die Spendengelder – wie übrigens auch bei allen anderen Projekten - zu 100 Prozent in das Bildungsprojekt von Pfarrer Anthony für Schulgeld, Lernmittel und Schulkleidung sowie in das Projekt von Pfarrer Maurice für Medikamente und medizinische Geräte für eine kleine Krankenstation sowie Grundnahrungsmittel.

Im Kongo werden kostenfreie Behandlungen und die Krankenstation von Pfarrer Cesar und in Indien eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung unterstützt, die der Bruder von Pfarrer Vincent leitet und in der Wert auf Lernbetreuung, Schutz vor Gewalt sowie ein würdevolles Leben gelegt wird.

Der beste Weg aus der Armut

Insgesamt sind mittlerweile Spendengelder in Höhe eines unteren sechsstelligen Betrags zusammengekommen. Das hört sich viel an, sagt Hans Ulrich Hutten, ist aber angesichts der Not dort ein eher kleiner, aber doch wichtiger Beitrag. Auch wenn die Projekte fortwährend unterstützt werden, gibt es immer wieder spezielle Spendenprojekte, wie aktuell in Indien. Dort wurde in der Gemeinde von Pfarrer Vincent ein Mädchen mit dem seltenen "Apert-Syndrom" geboren, das verschiedene Operationen braucht, die sich die Eltern nicht leisten können – auch hier hilft der Verein "Freundeskreis Eine Welt" und ruft speziell für diese Familie zum Spenden auf.

Auf die ist der Verein dringend angewiesen, stellt Hans Ulrich Hutten klar, gerne für ein konkretes Projekt, wie jetzt das Baby in Sandesh, nicht zweckgebundene Spenden oder eben mit einer Mitgliedschaft, die es für 25 Euro im Jahr gibt.

Ganz neu ist auch die Möglichkeit einer Bildungspatenschaft für ein Schulkind in Höhe von 200 Euro jährlich. Denn Bildung sei der beste Weg, um der Armut zu entkommen, erläutert Hutten und nennt die zwei Jugendlichen in Nigeria, die dank des Bildungsprojektes zur Schule gehen konnten und nun ihre Ausbildungen als Krankenschwester und Chemiker absolvieren. Die beiden sind zwei von 115 Kindern, denen der Verein seit Gründung den Schulbesuch, eine Ausbildung beziehungsweise das Studium ermöglichen konnte. Es mache glücklich, stellen die Huttens abschließend fest, wenn man dabei helfen kann, Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Interessierte können sich auf der Homepage www.verein-einewelt.de über die Projekte und Möglichkeiten der Unterstützungdes Vereins informieren.

Pfarrer Anthony (Mitte) mit Anthony Obi, der aktuell in Nigeria eine Ausbildung zum Chemiker macht, sowie dessen Mutter.
Foto: Anthony Chimaka | Pfarrer Anthony (Mitte) mit Anthony Obi, der aktuell in Nigeria eine Ausbildung zum Chemiker macht, sowie dessen Mutter.
 
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