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SCHWEINFURT
Freude bei amnesty: Ales Bialiatski ist frei
Ales Bialiatski ist frei: Die Schweinfurter Gruppe von amnesty international hat den weißrussischen Menschenrechtler jahrelang betreut. Viele Bürger haben die Forderung, ihn frei zu lassen, mit ihrer Unterschrift unterstützt.
Foto: AI | Ales Bialiatski ist frei: Die Schweinfurter Gruppe von amnesty international hat den weißrussischen Menschenrechtler jahrelang betreut.
Hannes Helferich
Hannes Helferich
 |  aktualisiert: 17.07.2014 18:47 Uhr

Die überraschende Freilassung von Ales Bialiatski hat die Schweinfurter Gruppe von amnesty international mit großer Freude, aber auch Genugtuung aufgenommen. Der weißrussische Menschenrechtsaktivist war jahrelang von ai-Schweinfurt betreut worden. Seit November 2011 haben die Gruppenmitglieder in zahlreichen öffentlichen Aktionen seine Freilassung gefordert. Viele hundert Bürger unterzeichneten Petitionen mit der Freilassungsforderung an die Regierung in Belarus.

Dies und die mehrfachen Artikel zum Fall hätten den öffentlichen Druck auf die Regierung „massiv verstärkt“, dankt Ulrich Philipp, Sprecher der hiesigen ai-Gruppe, für die Unterstützung durch Bürger und diese Zeitung.

Bialiatski war – wie berichtet – am 21. Juni 2014 aus dem Gefangenenlager Babruisk südlich von Minsk entlassen worden, „und das völlig überraschend“, wie er gegenüber amnesty international erklärte. Er sei auch an diesem Samstag auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als die Wärter ihn zur Gefängnisverwaltung befahlen, wo ihm seine unverzügliche Freilassung aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung Weißrusslands vom Faschismus mitgeteilt wurde.

In Minsk empfingen ihn seine Frau und eine jubelnde Vielzahl von Unterstützern. Bialiatski ist überzeugt, so Philipp, dass der anhaltende nationale und internationale Druck auf die Regierung in Weißrussland zu seiner Freilassung geführt haben, die ein Jahr und acht Monate vor Ablauf seiner regulären Haftdauer erfolgte.

Gegenüber den für Weißrussland zuständigen Ermittlern von amnesty international sagte er laut Philipp wörtlich: „Ich möchte ihnen danken insbesondere für die moralische Unterstützung. Was wirklich einen Unterschied machte, waren die Briefe, die ich von gewöhnlichen Leute bekam.“ Bialiatski ist Vorsitzender des Zentrums für Menschenrechte „Vyasna“ in Weißrussland und Vize-Präsident der Internationalen Vereinigung für die Menschenrechte. Er war am 4. August 2011 in der Hauptstadt Minsk verhaftet und am 21. November des gleichen Jahres zu viereinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt worden, wegen „Steuerhinterziehung in großem Umfang“.

Die Schweinfurter ai-Gruppe hat Mitte Juli zwei „neue Fälle“ übernommen: Eduard Lobau und Mykalau Statkevich. Sie sind ebenfalls in Weißrussland inhaftiert und von ai als politische Gefangene adoptiert. „Wir hoffen, dass wir auch für ihre Freilassung wieder die Unterstützung der Schweinfurter zu erhalten“. Aktionen mit Information über die Hintergründe sind angekündigt.

 
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