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SCHWEINFURT
Freiwillige Sprachmittler erleichtern Integration an Schulen
Die freiwillig engagierte Sprachmittlerin Marta Artes (rechts) und  Projektleiterin Katrin Schauer von der Freiwilligenagentur (links) überreichen Schulamtsleiterin Gabriele Freiberg die Verständigungshilfen, welche künftig an den Schulen im Landkreis Schweinfurt zum Einsatz kommen.
Foto: Heike Mack-Böhm | Die freiwillig engagierte Sprachmittlerin Marta Artes (rechts) und Projektleiterin Katrin Schauer von der Freiwilligenagentur (links) überreichen Schulamtsleiterin Gabriele Freiberg die Verständigungshilfen, welche ...
Bearbeitet von Horst Breunig
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:20 Uhr

Ein Jahr lang leisteten freiwillige Sprachmittler an Schulen im Landkreis Schweinfurt Unterstützung, um Kommunikationsbarrieren zu überwinden. Möglich war das laut einer Pressemitteilung durch das Engagementprojekt „Schule – ganz einfach übersetzt!“ der Freiwilligenagentur GemeinSinn, welches vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), mit dem Programm „500 Landinitiativen“ bis Mitte August gefördert wird.

In den vergangenen Monaten wurde vielerlei Unterstützung bei Verständigungsschwierigkeiten mit Migranten und Migrantenfamilien angeboten. Freiwillige Sprachmittler haben Schülern, deren Familien sowie Lehrern geholfen, die Kommunikation zu verbessern und durch ihr freiwilliges Engagement die Integration in das deutsche Schulsystem leichter und verständlicher gemacht. Laut der Schulamtsleiterin, Gabriele Freiberg, übersetzen die freiwilligen Sprachmittler nicht nur die Sprache, sondern sie vermitteln als Landsleute dabei oft auch zwischen den Kulturen und helfen so, Hürden zu überwinden.

Anfangs bot ein Projektworkshop die Möglichkeit zum Kennenlernen und das Angebot zu Schulungsmöglichkeiten. An einem Stand auf dem unterfränkischen Fachtag für Lehrer wurden weitere Bedarfe und Fragen ermittelt. Zahlreiche Elterngespräche und häufig verwendetet Formulare wurden von Freiwilligen in mehrere Sprachen übersetzt. Die Freiwilligenagentur fungierte dabei als zentrale Koordinierungs- und Vermittlungsstelle, bei der alle Anfragen, Bedarfe und Termine ein- und ausgegangen sind.

Marta Artes übergab dem Schulamt, stellvertretend für alle freiwillig Beteiligten, die Formulare, welche die Schulen in den Sprachen Arabisch, Persisch, Russisch, Slowakisch und Vietnamesisch abrufen können. Die Übersetzerin beschreibt ihr Engagement so: „Es ist ein andere Herausforderung, schriftlich zu übersetzen als mündlich. Für die korrekte Grammatik habe ich meinen Sohn dazu gezogen, der zweisprachig aufgewachsen ist“. Zudem wurden auf Wunsch 23 Verständigungshilfen (Ordner „Schul-Tip“ und „Schul-Tip 2“ vom Setzer-Verlag) im Wert von je 19,90 Euro angeschafft, die den Schulen bei Elterngesprächen als Verständigungshilfe dienen sollen.

Neben der hauptamtlichen Koordination durch die Freiwilligenagentur GemeinSinn wurden bis dato über 180 Stunden freiwillige Übersetzungsleistung eingebracht. Freiberg kann hierzu durchweg nur positive Rückmeldung von den Schulen weitergeben und hofft auf längerfristig angelegte Fördermöglichkeiten. Als Zeichen der Anerkennung und als Motivation, weiter am Thema dran zu bleiben, erhalten die Engagierten im Museum für Kommunikation in Nürnberg eine interkulturelle Führung mit der Fragestellung „Was ist Kommunikation?“.

Ein besonderer Dank der Freiwilligenagentur geht auch an alle Kooperationspartner. Offenheit, Engagement und eine gute Vernetzung, sagt die Leiterin der Freiwilligenagentur, Katrin Schauer, sind ein grundlegendes Moment, um Integration zu fördern. Das Netzwerk wurde erfolgreich aufgebaut, die Fördermittel laufen nun wie geplant aus.

Ob Sprachmittler künftig in Form von Drittkräften bei der Regierung von Unterfranken beantragt werden können, ist noch offen. Als Ansprechpartner hierfür stehen das Schulamt sowie für weitere Entwicklungen, die Bildungskoordination für Neuzugewanderte im Landratsamt, gerne zur Verfügung.

 
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