Den Abschluss im Reigen der fünf Bürgerversammlungen im Markt Werneck machte der Gemeindeteil Schnackenwerth. Den 75 Teilnehmern im Sportheim gab Bürgermeister Sebastian Hauck mit einem gut einstündigen Bericht zunächst einen Überblick zur aktuellen Gemeindearbeit.
Zu den gewünschten Kleinprojekten in Schraudenbach zählt die mit ehrenamtlichem Einsatz geplante Verschönerung der Verkehrsinsel des Kreisels bei der Einfahrt zum Baugebiet Oberer Point. Nachdem das Straßenbauamt sein Okay gegeben habe, könne die Umsetzung demnächst erfolgen, sagte der Bürgermeister.
Ob die Fußwegverbindung vom Oberen Point zum Sportplatz umgesetzt werden kann, müsse wegen der Schwierigkeiten beim Grunderwerb abgewartet werden. 20.000 Euro fließen in die Planung des Radwegs Eckartshausen-Schleerieth-Schnackenwerth. Eingegangen wurde vom Bürgermeister auch auf die im Rahmen des Friedhofskonzeptes geplanten Umgestaltungen beim Friedhof. Diese könnten auf der Website der Gemeinde eingesehen werden. Um 19 auf aktuell 411 zurückgegangen ist die Einwohnerzahl Schnackenwerths in den vergangenen zehn Jahren. 2022 gab es zwei Geburten und sieben Sterbefälle.
Wo ist das Tempo-30-Schild?
In der Diskussionsrunde wurde eine Reihe von Anregungen vorgebracht, bei denen der Bürgermeister eine Überprüfung durch den Bauhof zusagte. Den Anfang machte Brigitte Benini, die beim Weg vom Friedhof Richtung Seewiesen die Installation einer Dorflampe vorschlug. Außerdem sprach sie sich im Bereich des Überlaufbeckens bei der Einfahrt Bergrheinfelder Straße in die Seewiesen für ein Parkverbotsschild aus, weil wild parkende Autos beim Herausfahren die Straße verschmutzen würden. Otwin Kraus regte eine Straßenlampe am Feuerwehrhaus an.
Überprüft wird auch der Hinweis von Diana Simon-Mathes, dass bei der alten Schule das Tempo-30-Schild nicht mehr da sei. Zur Frage von Julian Willacker nach dem Quadratmeterpreis im Neubaugebiet Oberer Point erklärte der Bürgermeister, dass wegen der Teuerung und den archäologischen Grabungen der Preis wohl etwas höher wie zuletzt in Stettbach und Egenhausen liegen wird. Dort lag der Quadratmeterpreis bei circa 145 Euro.
Einwohner wollten sich um Pflege kümmern
Martin Endres machte den Hinweis, dass der Parkplatz gegenüber vom Sportheim als Lkw-Wendeplatz missbraucht werde. Ob ein Schild hier Abhilfe schaffen kann, werde das Bauamt prüfen, sagte Hauck. Im Falle von Sachbeschädigungen müsste eine Anzeige bei der Polizei erfolgen.
Jürgen Willacker bemängelte das ungepflegte Erscheinungsbild des Rangens beim Käppele, der im Rahmen der 1000-Jahr-Feier angelegt worden war. Um einer Verwilderung entgegen zu wirken, werde der Bauhof eine Überarbeitung machen, sagte Hauck zu. Er verwies aber auch darauf, dass es seinerzeit geheißen habe, die Schnackenwerther würden sich kümmern.
Ein Leuchtturmprojekt in Schnackenwerth sei die Umgestaltung der Werntalstraße gewesen, erklärte der Bürgermeister auf Nachfrage von Harald Kraus. Angedacht war dies in Verbindung mit einem Nahwärmenetz, was sich aber als unwirtschaftlich erwies. Im Rahmen der Kleinprojekte wird die Werntalstraße jetzt durch einseitiges Halteverbot und Aufstellen eines Pflanzkübels verkehrsberuhigt, führte Hauck aus.
Es gibt derzeit vier Optionen
Wie bereits kürzlich im Gemeinderat, informierte Transnet-Bürgerreferent Christopher Göpfert zum Stand der Suedlink Stromtrasse, die bis Ende 2028 in Betrieb gehen soll. Nach aktuellem Stand verläuft die Gleichstrom-Leitung auf Bergrheinfelder Gemarkung an Schnackenwerth vorbei und tangiert das Gebiet des Marktes Werneck sonst nicht. Einziger Berührungspunkt ist ein Feldweg, der für eine Baustellenzufahrt gebraucht werde.
Informationen zur Fulda-Main-Leitung "P43" gab Tennet-Mitarbeiter Thomas Wagner. Die 380-KV-Wechselstrom-Freileitung von Mecklar nach Bergrheinfeld steht demnach noch am Anfang der Bundesfachplanung. Dabei würden vier mögliche Leitungskorridore mit 1000 Metern Breite geprüft, erklärte Wagner. Vorgabe sei eine Bündelung mit vorhandener Infrastruktur, weshalb die untersuchten Korridore einmal parallel zur A7, zum anderen parallel zu einer Gasleitung und parallel zu einer ICE-Strecke verlaufen.
Erdkabel sind durchaus denkbar
Alle vier Korridore führen auf dem Weg zum Bergrheinfelder Umspannwerk über Wernecker Gemeindegebiet, wobei insbesondere Vasbühl, Rundelshausen, Stettbach und Eckartshausen betroffen wären. Letzteres läge mitten in einem Korridor. Laut Bürgermeister habe sich die Gemeinde in einer ersten Stellungnahme deshalb für den südlich von Zeuzleben und Werneck parallel zu einer bestehenden 380-KV-Leitung verlaufenden Korridor ausgesprochen.
Auf Nachfragen aus der Versammlung erklärte Wagner, das die Strommasten 65 Meter hoch seien und einen Abstand von circa 350 Metern haben. Mindestabstand zu Siedlungen sei 400 Meter, bei Höfen im Außenbereich seien es 200 Meter. Teilbereiche für Erdkabel seien denkbar. Wegen der hohen Kosten und dem großen technischen Aufwand werde bei der Freileitungs-Planung aber immer versucht, möglichst großen Abstand zur Wohnbebauung zu halten. Ende 2023 werde Tennet bei der Bundesnetzagentur einen Antrag für einen favorisierten Korridor einreichen. In Betrieb gehen soll die P43-Leitung 2031.