Der Gemeinderat hat die Straßenausbaubeiträge nun auch formal aus dem Ortsrecht gestrichen. Während die Aufhebung die Anwohner gefreut hat, bereitet sie dem Rathaus auch Sorgen. "Wir bekommen jährlich 66 000 Euro als Ausgleich", stellte Bürgermeisterin Bettina Bärmann fest: "Wir müssen viele, viele Jahre sparen, wenn wir eine Straße sanieren wollen."
Ebenfalls angepasst wurde die Hundesteuer-Satzung aus dem Jahr 2012. Offiziell gibt es derzeit 423 Hunde in der Gemeinde, für die jeweils 30 Euro Hundesteuer fällig werden: weniger als bei vielen Nachbarn, meinte Bärmann. Den Einnahmen stehen mittlerweile Kosten für die 23 Hundetoiletten gegenüber. Entsprechend stand eine Steuererhöhung auf 50 Euro im Raum.
Gabriele Reuß (CWVO) sprach sich für eine solche "angemessene Erhöhung" aus: "Wir wollen auch nicht, dass andere Bürger mitzahlen müssen." Thomas Pfister (FW) plädierte für eine gestaffelte Erhöhung in den nächsten Jahren. Fraktionskollege Roland Fick sah es ähnlich, unter Verweis auf Härtefälle, wie eine alleinstehende Rentnerin mit ihrem Haustier.
Martin Pensel fragte nach dem Steuersatz für Kampfhunde - für die in Schweinfurt 400 Euro fällig werden. Aktuell seien in Niederwerrn keine gemeldet, so Bärmann. Beschlossen wurden 50 Euro Hundesteuer sowie die doppelte Summe für Kampfhunde (zwei Gegenstimmen).
Eine längere Debatte gab es beim CSU-Antrag, die Gemeinde ein Jahr lang das Busticket nach Schweinfurt bezahlen zu lassen: sobald Rentner ab dem 75. Lebensjahr ihren Führerschein abgeben. In Niederwerrn geht es um die Tarifzone 2, in Oberwerrn um die Tarifzone 3. Thomas Pfister sah bei dieser Variante keinen wirklichen Anreiz für Senioren. Wenn, dann bräuchte es einen dauerhaften Sondertarif.
Mehr Unfälle gäbe es in der Altersgruppe zwischen 65 und 75. Thomas Wohlfahrt erinnerte an das bestehende Seniorenticket. Es gebe enormen Zuspruch zum Bürgerbus, stellte Florian Negwer fest, ein zweiter werde folgen. Letztlich wäre eine Kostenübernahme keine Aufgabe für die Gemeinden, sondern von Bund und Land. "Es soll ein Anreiz sein, keine Förderung für den Transport", unterstrich Inge Stephan das CSU-Anliegen. Mit 12 zu 8 Stimmen wurde der "Freifahrtschein" gebilligt, für ein Jahr, noch ohne Altersangabe.
Zu Hotspots sollen jetzt auch der Jugendtreff Oberwerrn und das Rathaus werden, mit freiem Internetzugang gemäß BayernWLAN: Im Jugendtreff ist ein "Indoor-Access" geplant, im und beim Rathaus ein "In- und Outdoor-Access". Die Basiskosten betragen jeweils 299 Euro, gefolgt von monatlich 43,70 Euro Folgekosten beim Jugendtreff sowie 66,70 Euro beim Rathaus. Der Betreiber ist Vodafone.
Nicht anfreunden konnte sich die Mehrheit mit dem Wunsch aus der Verwaltung, im Rathaus ein Ausgabeterminal für Personalausweise aufzustellen. Die Dokumente wären mit einem PIN-Code auch außerhalb der Öffnungszeiten erhältlich gewesen wären. Kostenpunkt für die Anschaffung: 23 000 Euro. Gabriele Reuß sah keine wirkliche Arbeitserleichterung: "Ist es das Geld wirklich wert?" Es sei ein Bürgerservice ohne Mehraufwand, sagte Bettina Bärmann. Martin Pensel erwartete hohe Folgekosten, die Kosten-Nutzen-Relation sei nicht gegeben. Mit 13 zu sieben Stimmen wurde der Automat abgelehnt.