
86 Tage vor den vorgezogenen Neuwahlen des 21. Deutschen Bundestages, haben die Freien Wähler der Kreisvereinigungen Kitzingen, Schweinfurt-Land und Schweinfurt-Stadt, ihre Kandidatin für den Wahlkreis 249 Schweinfurt nominiert. Die Schweinfurter Schulrektorin Sabrina Neckov geht ins Duell mit unter anderem der CSU-Kandidatin Anja Weisgerber und SPD-Kandidat Markus Hümpfer. Über die bayerische Landesliste der Freien Wähler wird der Schweinfurter Stadtrat Stefan Labus versuchen in den Bundestag einzuziehen.
Seit drei Jahren führt Sabrina Neckov die Schweinfurter Friedrich-Rückert-Grundschule als Rektorin. Ihr Arbeitsplatz ist eine besondere Schule, erklärt die 43-Jährige bei ihrer Vorstellung im Rahmen der Bundeswahlkreismitgliederversammlung in ihrer Geburtsstadt Schweinfurt. Mit 95 Prozent hat die Rückert-Grundschule unter allen Schularten den höchsten Migrationsanteil in ganz Bayern mit Schülerinnen und Schülern aus über 40 Nationen. Dadurch ist Nekov in den Themen Inklusion und Integration "sehr tief drinnen", betont sie.
Die Kandidatin möchte "ein starkes Zeichen setzen"
Die Erfolge der Schule, unter anderem den Status als "internationale Nachhaltigkeitsschule" erreichte man nicht, "weil wir so viel Migration haben, sondern trotzdem", sagt sie. "Wir lassen uns einfach nicht aufhalten, wir gehen einfache andere Wege." Die Mutter einer Tochter ist außerdem Personalrätin in Schweinfurt für alle Lehrer in Grund- und Mittelschulen, Mitglied im Schweinfurter Bildungsrat, ehrenamtlich als Rettungssanitäterin tätig und zusammen mit ihrem Mann Tomi Neckov führt sie den BLLV-Kreisverband Schweinfurt.
Welchen Weg sie mit den Freien Wählern gehen möchte, erklärte Neckov auch gleich. "Ich möchte ein starkes Zeichen setzen, für eine ehrliche und bürgernahe Politik." In den letzten Jahren spürte man, wie weit die Politik in Berlin entfernt von der Lebensrealität der Bürger in Schweinfurt und Kitzingen entfernt sei, so Neckov.
Als wichtige Themenbereiche nannte sie Migration, illegale Zuwanderung, Wirtschaft, Sicherung der Arbeitsplätze, Gesundheitsversorgung, Stärkung der Kommunen sowie Kinderarmut und Bildungsgerechtigkeit. "Ich trete an, weil es wieder eine Politik braucht, die sich um die tatsächlichen Probleme der Menschen hier vor Ort kümmert – ganz vernunftbasiert und ohne Ideologie mit einer Politik, die Verantwortung trägt und nicht scheut."