
Seit Anfang des Jahres treffen sich die Schallfelder Wagenbaugruppen vor allem an den Wochenenden, um sich optimal auf den Faschingssonntag vorzubereiten, denn dann ziehen sie um 14 Uhr wieder in einem bunten und kreativen Umzug durch Schallfelds Straßen. "Es ist schon etwas Besonderes, wenn man sich mit seinen Freunden gemeinsam auf den Faschingsumzug vorbereitet. Für alle ist es ein unvergessliches Erlebnis, als Gruppe durch die Straßen zu ziehen und das bunte Treiben sowie die fantasievollen Kostüme, Wagen und Zuschauer zu beobachten", stellt Michaela Sahlmüller fest, die die 14-köpfige "Bad Moms"-Gruppe koordiniert.
Das Motto lautet erneut: "Schallfeld kunterbunt" – bei dem Thema sind den Teilnehmern bei der Umsetzung ihrer Ideen und Gestaltungsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt. Die "Bad Moms and Friends", eine engagierte Frauenfußgruppe, investiert besonders viel Zeit in die detailreiche Anfertigung ihrer Kostüme. Bereits vor Weihnachten traf sich das Team, um Ideen und Beispielbilder auszutauschen, zu beraten und schließlich über das Design abzustimmen. Das Ergebnis? Einstimmige Begeisterung für die Umsetzung!
Liebe zum Detail
"Bei uns wird nahezu alles selbst angefertigt. Handarbeit und Geschicklichkeit sind gepaart mit Kreativität", erklärt Carmen Lenhard. "Die Liebe zum Detail ist uns besonders wichtig." Im Partyraum der Sahlmüllers sitzen die Frauen mit Schutzhandschuhen und arbeiten mit Heißklebepistolen an filigranen Einzelteilen. Hier wird getüftelt, geschnitten, genäht und geklebt. "In unserer Gruppe gibt es echte Talente – geschickte Handarbeiterinnen und kreative Köpfe mit innovativen Einfällen", ergänzt Birgit Krämer. Nadja Lösch, verantwortlich für das Make-up, bringt mittlerweile viel Erfahrung mit ein. Ein besonderes Highlight: Es müssen exakt 71 Löcher gebohrt werden, um die Dekoration zu befestigen. Insgesamt werden über 1000 Steckelemente gefertigt. Worum es sich genau handelt? Ein gut gehütetes Geheimnis! "Wir verraten nichts. Im Vorfeld darf darüber überhaupt nicht berichtet werden", stellt Sandra Lenhard mit strenger Stimme und einem Augenzwinkern klar.
Teilnehmerinnen investieren viel Geld
Natürlich ist das alles auch mit Kosten verbunden. Jede Teilnehmerin investiert zwischen 100 und 150 Euro in ihr Kostüm. Hinzu kommen zusätzliche Ausgaben für Schnapsfläschchen und Süßigkeiten, die während des Umzugs verteilt werden – die vom FC Schallfeld bereitgestellten Bonbons reichen nämlich oft nicht aus. Die Investition solle sich aber lohnen: Nach dem Umzug gibt es hoffentlich viele Interessierte, die die aufwendig gestalteten Kostüme übernehmen möchten. Im letzten Jahr verkaufte Jutta Wehr beispielsweise sämtliche Meerjungfrauenkostüme nach Ingolstadt. "Jedes Jahr nehmen wir uns vor, die Verkleidungen weniger aufwendig zu gestalten", erzählt Yvonne Schulz schmunzelnd. "Aber mit jedem Arbeitseinsatz steigt der Ehrgeiz – und am Ende landen wir wieder auf dem Niveau des Vorjahres."
Die Herstellung erfordert etwa ein bis zwei Treffen pro Woche über den Zeitraum eines Monats und manchmal auch noch länger. Auch Frauen aus umliegenden Orten schließen sich der aufgeschlossenen Gruppe an. "Jeder ist willkommen", betont die stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Reppert. Die Stimmung unter den "Bad Moms" ist ausgelassen. Im Hintergrund stehen mehrere Sektflaschen – die Abende sind gesellig und fröhlich. Wenn die "Bad Moms" allesamt Mütter, voller Begeisterung an ihren Kostümen arbeiten, sind auch ihre Kinder inzwischen selbst aktiv: Die bauen eigene Figuren und Wagen. Damit ist die Zukunft des Schallfelder Faschingsumzugs gesichert!
Der Umzug startet am Faschingssonntag, 2. März, um 14 Uhr in der Lülsfelder Straße, zieht weiter auf die Frankenwinheimer und die Gerolzhöfer Straße durchs Oberdorf, kehrt zurück und endet im FC Sportheim. Autofahrer werden gebeten, außerhalb des Ortes zu parken, keinesfalls jedoch in der Frankenwinheimer und Gerolzhöfer Straße, in der Schlossgasse sowie in der Pfarrgasse. Der Faschingszug soll nicht behindert und Schäden an den Autos sollen vermieden werden. Am Ende des Zugs fährt ein Abfallsammler, in dem Müll entsorgt werden kann.
