Zwei Jahre fiel die Diözesan-Frauenbundwallfahrt aus, in diesem Jahr konnte sie wieder stattfinden. In diesem Jahr war der Frauenbund Bergrheinfeld an der Reihe, Ziel der Diözesanwallfahrt war die Abteikirche Münsterschwarzach. Nach und nach füllte sich der Bus, lebhafte Unterhaltung ließ die Freude der Frauen spüren, sich wiederzusehen.
Die Diözesanwallfahrt stand unter dem Motto: "Maria-Friedenskönigin". Edeltraud Hann, die Vorsitzende des Frauenbund-Diözesanverbandes, begrüßte die Frauen in der voll besetzten Basilika - zum letzten Mal, da sie nicht mehr für dieses Amt kandidiert. Abt Michael Reepen stand der Eucharisitiefeier vor.
Erstmals bei einer Diözesan-Frauenbundswallfahrt wurde die Predigt als Dialogpredigt gestaltet. Die Idee dazu hatte die Diözesanvorsitzende, wie Abt Reepen mitteilte. Die Vorsitzende und der Abt tauschten ihre Gedanken zu den aktuellen Themenbereichen Corona, Ukraine-Krieg, Situation der Kirche und Rolle der Frau in der Kirche aus. Einig waren sich die beiden, dass das Thema "die Rolle der Frau in der Kirche" schon seit wenigstens 40 Jahren kritisch diskutiert wird, die bisherigen Veränderungen jedoch zu kurz greifen. Maria könne hier Vorbild sein: Sie ergriff bei der Hochzeit zu Kana selbstbewusst, aber auch im Vertrauen auf ihren Sohn die Initiative: "Was er Euch sagt, das tut" (Joh. 2,5). Sie stand unter dem Kreuz, als viele seine Jünger geflohen waren.
Mit der Aktion "Maria schweige nicht" greife man die Anliegen der Aktion "Maria 2.0" auf und führe sie fort. "Wir setzen uns ein für eine zukunftsfähige, geschwisterliche Kirche" so Edeltraud Haun. Dass Frauen der Zugang zu Weiheämtern versagt bleibe, sei aufgrund der Forschungsergebnisse theologischer Wissenschaft schon längst nicht mehr haltbar. Zum Thema "Klimawandel" berichtete der Abt, dass die Energieversorgung des Klosters und seiner Anlagen vollständig CO-2-frei erfolge. Edeltraud Hann appellierte an die Frauen, die Möglichkeiten, die man habe, Energie zu sparen, zu nutzen, und auch die Umstellung der Energieversorgung ins Auge zu fassen.
Nach dem Gottesdienst war Gelegenheit, sich im Klostergelände zu treffen und auszutauschen. Der Kaffee wurde von der Klosterküche bereitgestellt, die Brotzeit hatten sich die Frauen selbst mitgebracht. Die Nachmittagsandacht gestaltete Schwester Margit Herold, die geistliche Beirätin des Diözesan-Frauenbundes. Der Faden, den alle bekommen hatten, war Gegenstand des meditativen Gottesdienstes: der Faden als Sinnbild unseres Lebens: bunt, mit Knoten. Nach einer Stadtführung in Volkach brachte der Bus die Frauen wieder in ihre Heimatdörfer.
Von: Erhard Scholl (Beauftragter f. Öffentlichkeitsarbeit, Pfarrgemeinderat PG St. Raphael Unterspiesheim)