Die Wanderausstellung „Unterfranken in Bayern – 1814 bis 2014“ ist nun in Gerolzhofen zu sehen. Auf 25 Schautafeln sind in der Rüstkammer des alten Rathauses viele Informationen zur fränkischen Landesgeschichte dargestellt. Die Ausstellung des Bezirks, der Regierung und des Amtes für ländliche Entwicklung wurde am Mittwoch feierlich eröffnet.
Musikalisch leiteten Werner Seuling und Norbert Hettrich die Veranstaltung mit dem Frankenlied ein. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel erläuterte die Hintergründe der Ausstellung. Zum Jubiläum „200 Jahre Unterfranken in Bayern“ habe man sich entschlossen, einen 128 Seiten starken Atlas herauszugeben. In diesem sind die politische, soziale und wirtschaftliche Geschichte, die Religions-, Bildungs- und Kulturgeschichte des bayerischen Unterfranken sowie ein Kapitel zur Dialektforschung enthalten.
Die 25 Tafeln seien ein Auszug aus dem Buch, das renommierte Geschichtsexperten verfasst haben, so Dotzel. Besonders hob er dabei Markus Naser vom Lehrstuhl für fränkische Landesgeschichte an der Universität Würzburg hervor. Im Folgenden erläuterte Dotzel, wie der größte Teil des heutigen Unterfranken zu Bayern kam. Auch Gerolzhofen ging hierbei an Bayern.
Die Stadt sei in der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda genannt worden, so Dotzel. Zwischen 1500 und 1806 gehörte die Stadt zum fränkischen Reichskreis. Gerade aufgrund der historischen Vergangenheit Gerolzhofens, finde er die Umgebung für die Ausstellung besonders gut. Daher komme der Bezirk Unterfranken immer wieder seinem Auftrag nach, Geschichte und Kultur zu vermitteln.
Bürgermeister Thorsten Wozniak begrüßte die Gäste aus Politik, Institutionen und Wirtschaft. Er habe sich gefragt, wo eine solche Ausstellung besser hinpasse, als nach Gerolzhofen. Es sei eine typisch fränkische und unterfränkische Stadt. Zudem habe man nicht nur auf dem Grab des Fürstbischofs Wolfram Wolfskeel von Grumbach, sondern auch auf einem Siegel Gerolzhofens erstmals den Frankenrechen nachgewiesen. Dieser ziere auch das Wappen der Stadt.
In Gerolzhofen gebe es laut Wozniak einen starken Trend dafür, dass sich Bürger für die Heimatgeschichte interessieren. Das könne man an den vielen Ausstellungen in der Rüstkammer feststellen. Man bemerke es aber auch in den sozialen Medien, wo Bilder dieser Ausstellungen immer wieder lebhaft diskutiert würden. Die jetzige Ausstellung vermittle einen soliden und umfassenden Eindruck von der Entwicklung der vergangenen 200 Jahre.
Zum Ausklang spielten die Musiker die Bayernhymne. Zu sehen ist die Ausstellung, die bereits durch viele Städte wanderte, in Gerolzhofen noch bis zum 23. November. Geöffnet hat die Rüstkammer montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 17 Uhr. Samstags kann man die Ausstellung von 9 bis 12 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr besuchen. Der Eintritt ist frei. Der historische Atlas „Unterfranken in Bayern 1814 bis 2014“ kann unter der ISBN: 978-3-88778-405-8 erworben werden.