Ein bisschen Spaß muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein“: Das galt auch für die 18. Sachs Franken Classic-Rallye, die am Pfingstsonntag durch den Hafen, mit Wertungsprüfung beim Oldtimer-Autohaus, ebenso wie über die Sprintstrecke am Marktplatz schnaufte. Nicht nur, weil mit dem Kabarettisten Urban Priol (im entenähnlichen 1975er Citroen Dyane) und dem Schlagerstar Roberto Blanco (im karamellfarbenen 1955er BMW Autenrieth) zwei Charakterköpfe deutscher Fernsehunterhaltung mitfuhren. Für gute Laune sorgte auch das rechtzeitig aufklarende Wetter, ebenso wie die beschwingte Musik auf der Bühne.
Hommage an Sir Roger Moore
Die Sonne lachte über Rathaus und Rückertdenkmal, als die Swing@Sax Big Band ihre Instrumente auspackte. Die passenden Worte zum blitzenden Chrom hatte Wilfried Steer dabei, Automobil-Experte und Vorsitzender eines Mercedes Benz Oldie-Clubs aus Celle. Ein windschnittiger Aston Martin des Organisationsteams brauste außer Konkurrenz heran, wie eine Hommage an den seligen Sir Roger Moore.
Das „englische Understatement-Fahrzeug“ (Steer) bahnte zwei alten Bentleys aus den Zwanzigern, den Weg: Insgesamt 146 prachtvolle Benzinkutschen, „Amischlitten“, Wirtschaftswunderwägen und Vorkriegskarossen sollten im Herzen der Rückertstadt eine Wertungsprüfung hin- und innerhalb von acht Sekunden 20 Meter zurücklegen. Vorbei an zwei Lichtschranken, über Schläuche hinweg, die eine Zeitmessung auslösten.
Es geht ums Sehen und Gesehenwerden
Am Wegesrand der „Schlauchprüfung“ harrte ein Defilee aus Oldtimerfans aus, gewappnet mit Eiswaffeln ebenso wie mit Foto-Handys. Bei der 500 Kilometer-Rundfahrt „wie Gott durch Franken“, von Kissingen aus und wieder zurück, ging es vor allem ums Sehen und Gesehen werden. Trotz des anfänglich etwas unbeständigen Wetters waren wieder jede Menge Fans herbeigeeilt.
Für die Fahrer läuft es rund
„Die Fahrzeuge waren in diesem Jahr in einem sehr guten Zustand“, freute sich Steer im Nachhinein. Nur zwei Ausfälle gab es beklagen, deren Fahrer dann „umgesattelt“ haben. Neben manchem Szene-Veteranen, wie dem Dittelbrunner Pietro Messina und seinem fast siebzig Jahre alten Fiat Topolino, gab es auch rare Gäste zu bestaunen: etwa einen coolen Bristol 401 von 1952, ein früher König des Windkanals, mit Heimathafen Hameln.
Rarität von der Insel
Ein roter Jensen 541 aus Königstein zog weitere Blicke auf sich. Der schicke Flitzer der 50er wurde in kleinen Stückzahlen gefertigt, ebenfalls auf der Insel, teilweise in Kunststoff. Endgültig futuristisch starteten damals die Flügeltürer durch, in Schweinfurt vertreten durch einen sportlichen Mercedes Benz 300 SL, Baujahr 1955, aus Stadtallendorf.
Wer etwas länger ausharrte, wurde mit einem Fanfoto von „Nachzügler“ Roberto Blanco belohnt, dank kubanischer Abstammung bestens mit Oldtimern vertraut.
Peinlich, peinlich....