
Das verschmitzte Dauergrinsen bekam Max Gehlofen bei der Vernissage seiner Ausstellung "Fragmente einer Wirklichkeit" im Kunstsalong in der Schweinfurter Kunsthalle den Abend über nicht mehr aus seinem Gesicht. Der Würzburger Künstler durfte sich zur Eröffnung seiner vielfältigen Ausstellung, die noch bis zum 17. September andauert, über reges Interesse und viel Zuspruch freuen.
Die feinen, mit Silberstift angefertigten Zeichnungen an der Wand, die Skulpturen aus Alabaster, Muschelkalk oder Steatit an den Wänden und auf dem Boden – es sind alles letztlich nur Vorschläge des Künstlers. Gehlofens Einzelausstellung befasst sich mit der menschlichen Wahrnehmung.
So schnell war sich die Vorstandschaft des Kunstvereins selten einig, verriet Kuratorin Sarah Ledermann in ihrer Rede während der Vernissage. "Diesen Künstler möchten wir ausstellen." Herausgekommen ist eine vielschichtige, spannende Ausstellung.
"Alles ist eins. Lass deine Kategorien fallen, verliere die Beherrschung, reiß die Grenzen ein. Was du wahrnimmst, ist nicht die Wirklichkeit", schreibt Gehlofen im Begleitmaterial zur Ausstellung. Seine Werke lassen unendlichen Spielraum für Interpretationen, handwerklich sind sie auf allerhöchstem Niveau umgesetzt.
"Max Gehlhofen ist auf der Suche", denkt Luisa Heese, die neue Kuratorin der Mannheimer Kunsthalle, vormals des Würzburger Kulturspeichers, in ihrer Rede "im positivsten Sinne". Er höre nicht auf zu schauen, zu entdecken, sich treiben zu lassen, erklärt Heese, die den unterfränkischen Künstler bereits seit Jahren intensiv beobachtet. In den ausgestellten Werken sieht sie "etwas unbehagliche Objekte, mit eigenartiger Körperlichkeit, etwas Widerspenstiges, die sich weigern, sich wie ausgewogene, stabile, bekannte Formen zu verhalten." Die Kuratorin zeigt sich angetan: "Was zu sehen ist, ist gleichermaßen elegant und monströs."