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SCHWEINFURT
„Fränz“ feiert 25. Geburtstag
25 Jahre „Fränz“: Das Jugendhaus in der Franz-Schubert-Straße gibt es unter diesem Namen heuer seit 25 Jahren. An Gisela Garms, die Gründerin der Offenen Jugendarbeit und des Spielhauses an gleicher Stelle, erinnert seit 2010 eine Gedenktafel.
Foto: Hannes Helferich | 25 Jahre „Fränz“: Das Jugendhaus in der Franz-Schubert-Straße gibt es unter diesem Namen heuer seit 25 Jahren.
Von unserem Redaktionsmitglied Hannes Helferich
 |  aktualisiert: 14.11.2013 17:10 Uhr

Das Jugendhaus in der Franz-Schubert-Straße kennt jeder. Es war die erste Einrichtung der Offenen Jugendarbeit der Stadt. Deren Gründerin war, was wiederum nur Insidern bekannt sein dürfte, die legendäre Gisela Garms. An die engagierte Kämpferin für die Belange der Jugend erinnert seit 2010 ein Gedenkstein. Standort ist natürlich das „Fränz“, das es als Jugendhaus offiziell erst seit 25 Jahren gibt.

Die Stadt feiert dieses Jubiläum nun am Freitag, 15. November. Es gibt keinen Festakt, sondern von 16 bis 20 Uhr finden im halbstündigen Wechsel Aufführungen von Jugendgruppen und Bands des Hauses sowie Führungen durch die Räume statt.

Die frühere SPD-Stadträtin Karin Schaffner sorgte maßgeblich dafür, dass an die 1985 nach schwerer Krankheit 60-jährig gestorbene Gisela Garms nun stetig mit einer von Anne Hess-Willner geschaffenen Tafel erinnert wird. Garms, eine in Breslau geborene Böhmer, lernte Krankenschwester, studierte danach Sozialwissenschaften. Im November 1957 heiratet sie Hilmar Garms, der als Leiter der Volkshochschule nach Schweinfurt kam.

Das Paar hatte drei Söhne, Martin, Klaus und Hanno. Als der jüngste Sohn geboren war, hatte der Vater die Familie schon verlassen. Diese Erfahrungen als alleinerziehende Mutter schärfte Gisela Garms' Blick für soziale Nöte und Defizite der einfachen Schweinfurter Kinder und Jugendlichen. Die Jungsozialisten, denen sie angehörte, widmeten sich dem Thema fehlender Spielplätze und speziell dem städtischen Spielhaus. Sie wollten Kindern und Jugendlichen dort einen „Freiraum für persönliche Entfaltung“ schaffen.

Es bildete sich zur Durchsetzung dieser Ziele ein „Förderverein Spielhaus und Abenteuerspielplatz“. Vorsitzende wurde Garms. Mit Unterstützung der Ex-Oberbürgermeister Georg Wichtermann und Kurt Petzold (damals Bürgermeister) eröffnete am 30. März 1974 das Spielhaus in der Franz-Schubert-Straße.

Ab Sommer 1976 wurde es auch Praxisstelle für Berufspraktikantinnen der Fachakademie für Sozialpädagogik, was die tägliche Öffnung ermöglichte. Eingeführt wurde damals eine Kinderkonferenz. 1979 gründet sich der Jugendclub für ab 14-Jährige, das legendäre Sofa in der Innenstadt. Martin Garms führte es lange Zeit. 1982 erkrankte Gisela Garms schwer. Am 4. September 1985 starb sie. Der Gedenkstein wurde 25 Jahre nach ihrem Tod enthüllt. 85 Jahre wäre sie da geworden.

Im Oktober 1988 wurde unter diesem Namen das Jugendhaus nach einem umfassenden Umbau eröffnet. Die Gesamtkosten für Neugestaltung und Einrichtung beliefen sich auf fast 3,3 Millionen Deutsche Mark. Der Bayerische Jugendring förderte das Jugendhaus mit über einer Million DM.

Das Jugendhaus ist eine Kinder-, Familien- und Jugendkultereinrichtung „mit übergreifender Bedeutung für ganz Schweinfurt“, sagt Jugendamtsleiterin Maria Albert-Wirsching. Die Angebotspalette des Offenen Treffs ist breit, reicht von ganz normalen Feten über Auftrittsmöglichkeiten für Bands bis hin zu eigenen Kinderveranstaltungen wie den beliebten Familiensonntagen. Im Sommer bietet die Abenteuerwiese davor alle Freizeitmöglichkeiten.

OB Sebastian Remelé wird um 18 Uhr Eintrittskarten für eine attraktive Jugendveranstaltung verlosen. Es gibt auch einen Rückblick auf die 25 Jahre Jugendhaus. Außerdem sind Auftritte der hauseigenen Zumba- und Bauchtanzgruppe, der DJO-Gruppen (Deutsche Jugend in Europa), des Schweinfurter Kinderchores, der Dancing Bags vom Bergl sowie der Band Pirates & Pumpkins angekündigt. Und Hungern muss auch keiner: „Für das leibliche Wohl ist gesorgt“, teilt die Stadt mit.

 
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