Eins steht fest: das Feiern haben die Wipfelder auch nach zwei Jahren Corona-Zwangspause nicht verlernt, wie Rainer Thaler von der Festgemeinschaft Musik- und Weinbauverein Wipfeld zum großen Einzug der Weinprinzessinnen zufrieden feststellte.
Ein Blick in die idyllische Runde gibt ihm recht: Die Straßen und Gassen rund um den Marktplatz sind trotz verschiedener anderer Weinfeste und Kirchweihen in der Region dicht besetzt an diesem sonnig-heißen Festsonntag. Seit vielen Jahren gehört das Wipfelder Straßenweinfest um Mariä Himmelfahrt herum zu den stimmungsvollen Glanzpunkten im regionalen und auch überregionalen Weinfestkalender – gemeinschaftlich ausgerichtet von einer Festgemeinschaft aus Weinbauverein und Musikverein, an deren Spitze Claudia Grob und Rainer Thaler stehen. Bereits 2020 sollte es das 42. Mal stattfinden, doch dann kam Corona und so prangte zweimal in Folge in großen Lettern "Abgesagt" auf den Festplakaten.
Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so wurde das 42. Straßenweinfest nun mit Verspätung gefeiert – feiertagsbedingt ausnahmsweise an drei Tagen und mit einigen Veränderungen. So wurde die Bühne diesmal an das Ende der Nikolaus-Müller-Straße verlagert und der zeitliche Festbetrieb für die drei Tage helfertechnisch angeglichen.
Fränkische Freunde sprangen kurzfristig ein
Ansonsten blieb alles beim "Alten" bei diesem Zusammenkommen von "fränkischer Lebensfreude und Weinkultur", wie es schon die Ankündigungen versprochen haben. Und so gab es natürlich wieder die guten Wipfelder Schoppen, herzhafte, selbst zubereitete fränkische Speisen und zünftige, weinfesttypische Musik von den Oberspiesheimer Musikanten und Schwappier Gässlesgeicher, bis hin zur Musikkapelle Gernach, dem Nachwuchs aus den Musikvereinen Wipfeld und Schwanfeld und den "Fränkischen Freunden", die zum Glück als Ersatz am Sonntagabend noch kurzfristig eingesprungen sind.
Auch Bürgermeister Tobias Blesch zeigte sich nach zwei Jahren Corona-Zwangspause erfreut, dass die Wipfelder wieder richtig feiern durften. Das Fest – so Blesch – "wird von der Dorfgemeinschaft miteinander gestemmt" und zeigt immer wieder, wie fest der Ort zusammensteht. Ein gutes Stichwort, das Claudia Grob dann aufgriff und den vielen Helferinnen und Helfern dankte, deren Einsatz "keine Selbstverständlichkeit" ist und ohne die ein solches Weinfest nicht möglich sei.
Der "Restart" kam wohl gut an, wie Zehntgraf Albert Kestler das Feedback der Gäste wiedergab. Gemeinsam mit der Wipfelder Weinprinzessin Maike Tschirschwitz hatte die Symbolfigur des Weinortes das Straßenweinfest am Samstag traditionell eröffnet; am Sonntag gaben sich dann eine beeindruckende Anzahl von Weinprinzessinnen die Ehre und machten nebst Teufel Heribert und einigen männlichen Hoheiten auf ihrer Weinfesttour auch in Wipfeld Halt, um gemeinsam schunkelnd dem Wein ein Ständchen zu kredenzen.