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WERNECK
Fränkische Feuerwerks-Musik im Park
6. Wernecker Schlossnacht: Das Open-Air-Spektakel war ein voller Erfolg. Es bot mit Oper, Musical, rock, Pop, Schlager und Jazz viel Abwechslung und mit der Picknickatmosphäre im Schlosspark Entspannung pur.
Fränkische Feuerwerks-Musik im Park

Von unserem Mitarbeiter

Manfred Herker

 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:20 Uhr
Fotoserie

Ein Teil der 1350 Besucher der Schlossnacht Werneck kamen mit Decken und Nahrhaftem. Das waren wohl die wahren Genießer: Sie verschmähten die Stühle, auf dem herrlichen Rasen des Schlossparks fanden sie schnell ein schattiges Plätzchen. Und da der prächtige Park von der Form her ja ein Englischer Garten ist, verbanden die Lebenskünstler in guter britischer Tradition den Konzertgenuss mit einem gemütlichen Picknick.

Stellvertretender Bezirkstagspräsident Armin Grein betont, dass gerade die Musik zur Heilung beitragen könne, deshalb passe ein Konzert sehr wohl zu einem Krankenhaus. Professor Christian Hendrich, Ärztlicher Direktor der Orthopädie Werneck, erwähnt bei seiner Begrüßung eine aktuelle Auszeichnung der Klinik durch die Techniker-Krankenkasse: Die habe der Wernecker Orthopädie eine „besondere Patienten-Zuwendung durch Ärzte und Pflegepersonal“ attestiert.

„Mit einer Zuwendung musikalischer Art wollen wir nun Sie, verehrte Gäste, heute Abend verwöhnen“, so der Klinikchef. Der Erlös des Konzertes sei diesmal für die denkmalgerechte Sanierung der Schlossterrasse bestimmt. Ausdrücklich dankte Hendrich Oberschwester Doris Hart und Christine Steckel und vielen anderen Helfern für die Vorbereitung und Durchführung des Abends.

Eberhard Fasel, Herz der „Temposünder“, begrüßt das Publikum mit „Hello Dolly“, verspricht mit dem Songtext ein einmaliges Ereignis, das jedes Herz erfreue. Das ist auch das Bestreben der acht gut gelaunten Künstler, die in einem (zu langen) Dreieinhalb-Stunden-Programm fast alle Facetten der Musik präsentieren – Oper, Musical, Rock-Pop, Schlager, Jazz. Eine kunterbunte Mischung also, für jeden etwas. Bei manchen der vielen Halbplayback-Darbietungen werden die entsprechenden Begleitungen leider viel zu laut eingesteuert, kontraproduktiv zum Bemühen der Sängerinnen.

Das gilt natürlich nicht für die Boygroup der Temposünder, die mit Jörg Schöner, Eberhard Fasel und Peter Riegler wie immer live für ungetrübtes Vergnügen sorgt. Womanizer Fasel singt nicht nur „Ich küsse Ihre Hand Madam“, er beglückt auch manche Damen im Publikum mit einem (angedeuteten) Handkuss. Stefanie Herchet singt mit ihrem warmen Mezzosopran die Arie „Non so piu“ aus Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“. Ihr Vortrag lebt von feiner Dynamik und einer temperamentvoll-empfindsamen Gestaltung. Mit Fasel und Mozart diskutiert sie später über „Männer, welche Liebe fühlen“, und in „Totale Finsternis“ aus dem „Tanz der Vampire“ schaffen beide Künstler wohliges Musical-Gefühl.

Lokales Wohlwollen empfängt Luisa Reith. Die junge Werneckerin, glücklich über ihr bestandenes Abitur, hat seit fünf Jahren professionellen Gesangsunterricht und bevorzugt langsame Titel mit starken Texten. Über eine verhängnisvolle Liebe singt sie in „Gravity“, Geborgenheit sucht sie „In the arms of an Angel“. Leider mindert auch in „Ave Maria“ und „Halleluja“ der knallende Bass der Playback-Begleitung die Wirkung ihres ausdrucksstarken Gesangs.

In ihren Auftrittssongs zeigt die Sängerin und Musikdozentin Rayka Wehner, dass ihr Herz dem Jazz, der Befreiung von allen Zwängen gehört. Mit Johannes Billich am Piano zerlegt sie „You and the Night and the Music“ in freie Improvisationen, in „Bébé“ verblüfft sie mit virtuoser Stimmakrobatik. Die bitter-süße Melodie von „Felicidade“ zelebriert sie voller Empfindsamkeit, „You make me feel so young“ kommt mit swingendem Jazzfeeling.

Gaststar Susan Kent sorgt – auch mit „bitte mitklatschen“ – für Stimmung und Tempo. Gekonnt ihre Parodien von Helene Fischer, Andrea Berg, Tina Turner und Amy Winehouse, die sie durch blitzschnellen Kostümwechsel und Mimik, Gestik und Körpersprache des betreffenden Stars lebendig werden lässt. In den Evergreens „The Lady is a Tramp“ und „Somewhere over the Rainbow“ dagegen dominieren Stimme und Showpräsenz.

Exakt mit dem letzten Takt von „Ohne Krimi geht die Mimi“ beginnt ein prächtiges Feuerwerk, das den Himmel und den nächtlichen Schlosspark mit bunten Farben und Effekten verzaubert. Und beim Abschied scheinen die illuminierte Schlossfassade und die farbig verfremdeten Barockputten der Terrasse einzuladen: Zur Schlossnacht Werneck 2015.

 
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