
Ein kleiner Exkurs in die Kunstszene nach Paris in die 1930er-Jahre bringt den Fotostammtisch zu einem neuen Umgang mit dem Zusammenspiel von Bild und Titel.
Der Maler René Magritte, befreundet mit bekannten Künstlern wie Salvador Dali oder André Breton, gehört zu den Künstlern des Surrealismus. Wiederkehrende Motive wie Tauben, Äpfel, Vorhänge, Wolken und sein Markenzeichen, der Bowler-Hut, stellt Magritte surrealistisch, also verzerrt in Proportion, Form und Platzierung, dar.
Besessen vom Malen verabscheute er es jedoch, den Gemälden einen Titel zu geben. So lud er, sobald ein Werk fertig war, seine Freunde ein, die dann den Titel vergaben. Dieser sollte das Werk jedoch nicht beschreiben, sondern das Bild in seiner Bedeutung erweitern, hinterfragen oder Bezüge setzen. Welches durch eine zweite künstlerische Instanz, der Gruppe, unabhängig von Magritte geschah.
Der Fotostammtisch greift diese Vorgehensweise auf. Die Titelvergabe wurde diesmal vom einzelnen Fotografen an alle anderen Mitglieder des Stammtisches übertragen. Mit viel Spaß und kreativem Einsatz wird so der Nordpol nach Bayern verlegt, durch das Gegenteil die Urlaubsidylle verdeutlicht oder der Blick der Katze gedeutet.
Somit sind alle Bild-Titel-Kombinationen ein gemeinschaftliches Kunstwerk der Fotografinnen und Fotografen und der Stammtischgruppe. Beim nächsten Thema geht es dann darum, das Thema "Wünsche" darzustellen.