Es sind schwere Zeiten für Künstler, die vor Publikum auftreten. Die Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie treffen Musiker und Musikgruppen oft hart. So werden für Musikkapellen Veranstaltungen abgesagt, neue Mitglieder sind nur schwer zu gewinnen und die Ausbildung junger Musiker kann nur unter den jeweiligen gesetzlichen Auflagen, zum Beispiel Abstandsregeln, erfolgen. Für die Jugendblaskapelle Stadtlauringen und die Original Fränkischen Dorfmusikanten Ballingshausen ergaben sich im Jahr 2020 zwei glückliche Umstände. Das Event "Vereint Kultur leben" des Marktes Stadtlauringen brachte den Musikkapellen etwa ein halbes Dutzend Auftritte. Mit der finanziellen Förderung durch das Regionalbudget können sie ihre Ausstattung verbessern.
Neue Lichtanlage und neue Tracht
Für rund 2500 Euro schafften die Ballingshäuser Musiker eine neue Anlage für die Ausleuchtung der Bühne bei ihren Auftritten an. "Vorher war Starkstromanschluss nötig, jetzt reicht eine einfache Steckdose", berichtet Gerald Krug. Der Vorsitzende nennt als weitere Vorteile eine leichtere Handhabung beim Aufbau, Transport und Betrieb. Die LED-Lichter erzeugen weniger Wärme als die bisherige Halogen-Lichtanlage, sodass die Musiker nicht so sehr schwitzen. Für die in den vergangenen Jahren neu in die Musikkapelle eingetretenen Musiker gab es eine Grundausstattung der Trachtenkleidung. Zudem erhielten die Original Fränkischen Dorfmusikanten Ballingshausen zwei Roll-Up Banner, die flexibel einsetzbar sind und so werbewirksam bei Auftritten platziert werden können.
Solche Banner erhielt auch die Jugendblaskapelle Stadtlauringen, die insgesamt sich über 1600 Euro an Fördergeldern freuen können. Für Werbezwecke kam noch ein Banner in der Größe eines Bauzaunfeldes hinzu. "Für die Ortseingänge bei der Ankündigung von größeren Festlichkeiten", merkt Niklas Lurz an. Auch werde dieses großflächige Banner bei Auftritten hinter den Musikern auf der Bühne angebracht. "Damit man sieht, wer spielt", so der Vorsitzende. Zur weiteren Anschaffung mit Mitteln aus diesem Fördertopf zählen 25 Notenpultbanner zum Equipment der Jugendblaskapelle.
Weitere Förderungen möglich
Im Jahr 2020 hatte sich die Gemeindeallianz Schweinfurter Oberland erstmals um ein Regionalbudget beworben, das vom Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken mit 90 000 Euro pro Jahr gefördert wird. Die Höchstsumme pro Projekt liegt bei 20 000 Euro. Die Allianz und damit die sechs Mitgliedsgemeinden Stadtlauringen, Üchtelhausen, Schonungen, Maßbach, Rannungen und Thundorf beteiligen sich an der Finanzierung mit 10 000 Euro. "Im Jahr 2020 konnten erstmals damit 30 Kleinprojekte in diesen Gemeinden gefördert werden", freut sich Regionalmanagerin Hannah-Rabea Grübl.
Auch in den kommenden Jahren 2021 bis 2023 ist mit dieser Förderung zu rechnen und Anträge für Projekte können ab Ende des Jahres nach erfolgreichem Förderaufruf gestellt werden. In der Gemeindeallianz Schweinfurter Oberland werden die Gelder "nach Möglichkeit so verteilt, wie die einzelnen Gemeinden ihren Beitrag zur Finanzierung der Allianz leisten", erklärt Bürgermeister Friedel Heckenlauer. Er sieht durch diese Förderung viele Möglichkeiten für die Bürger, Kleinprojekte zu realisieren. Heckenlauer kündigte an, in Gesprächen mit Vereinsverantwortlichen, Arbeitskreisen und Organisationen auszuloten, wie auch im kommenden Jahr das Engagement für eine eigenverantwortliche und aktive Entwicklung des ländlichen Raumes unterstützt werden kann. "Dadurch wird die regionale Identität gestärkt", so auch die Sichtweise von Regionalmanagerin Hannah-Rabea Grübl.