
Schon seit 2008 scheiden sich die Geister in Sulzdorf wie die Umgestaltung der ehemaligen Schule vonstatten gehen soll. Unterschiedliche Ideen wurden immer wieder diskutiert, beraten und verworfen.
Bei der Bürgerversammlung verkündete Bürgermeister Friedel Heckenlauer nun einen ganz neuen Vorschlag: die Einrichtung zweier Wohnungen für Flüchtlinge in der ehemaligen Schule und ein komplett neues Dorfgemeinschaftshaus hinter der Kirche am Bolzplatz.
Ein Sturm der Entrüstung blieb aus, vielmehr gab es am Ende sachliche Zustimmung. Immerhin kostet die Umrüstung der alten Schule nur etwa 200 000 Euro statt der inzwischen schon auf weit über 700 000 Euro geschätzten Kosten zum Dorfgemeinschaftshaus-Umbau.
Bei 81 Prozent Förderung müsste der Markt Stadtlauringen für die beiden Flüchtlingswohnungen nur etwa 40 000 Euro an Eigenanteil aufbringen. Diese Kosten hätten sich nach acht Jahren durch die Mieteinnahmen wieder amortisiert. Vertraglich ist eine Belegung auf zwölf Jahre vorgeschrieben um in den Genuss der Förderung zu gelangen.
Heckenlauer hat inzwischen sogar bei Gewerbetreibenden in Stadtlauringen vorgefühlt, sodass er guter Dinge ist, die neuen Bewohner dann auch mit Arbeit versorgen zu können. Zwei Familien mit anerkanntem Asylstatus hält er für einen Ort der Größe Sulzdorfs für vertretbar.
Mit diesen Überlegungen könnte dann ein komplett neu konstruiertes und auf die Bedürfnisse der Dorfbevölkerung zugeschnittenes Dorfgemeinschaftshaus geplant werden. Dieses, und auch die alte Schule, könnten an das vorhandene Nahwärmenetz angeschlossen werden. Aspekte des ausreichenden Raumes, der Barrierefreiheit und viele weitere Anliegen wären mit einem Schlag gelöst. In der Diskussion führte die örtliche Beauftragte der Teilnehmergemeinschaft, Gudrun Zimmermann, aus, dass die voll und ganz hinter dieser Idee stehe. Auch Walter Reß wies darauf hin, dass die Vorstandschaft vorab in einer nichtöffentlichen Sitzung sich ausgiebig mit diesem Gedanken auseinandergesetzt habe und einstimmig – bei einer Enthaltung – den Vorschlag begrüßt. Schließlich äußerten sich auch einige Sulzdorfer und stimmten dem Projekt zu, unter anderem auch der örtliche Gemeinderat Sebastian Stöhr. In einer Befragung äußerte sich kein einziger der Anwesenden gegen diese Projektidee.