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Schweinfurt
Flüchtlingsberatung: Träger in Schweinfurt plagen Zukunftssorgen
80 Prozent der Personalkosten für die Flüchtlings- und Integrationsberatung hat der Bund bisher gezahlt. Warum das nicht reicht und wer helfen soll und kann.
Symbolbild Flüchtlinge
Foto: Anand Anders | Symbolbild Flüchtlinge
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 20.10.2020 02:17 Uhr

Es könnte eng werden in Sachen Flüchtlings- und Integrationsberatung. Freie Träger wie die Evangelische Landeskirche und die Diakonie Bayern fordern eine höhere Beteiligung des Bundes, um die Leistung sicher stellen zu können. Bisher gibt der eine Pauschale von bis zu 80 Prozent der förderfähigen Personalkosten. 90 Prozent müssten es sein, damit die freien Träger diese Beratung weiterführen können, sagen Kirche und Diakonie.

Die freien Träger hätten in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel in die Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen und Migranten investiert; jetzt müsse der Bund seinen Beitrag erhöhen, ansonsten könne man die Stellen nicht mehr finanzieren. Eine Forderung, der sich auch der Bayerische Städtetag und der Landkreistag angeschlossen hatten. Auch in Schweinfurt hofft man, dass es beim ersten Entwurf der neuen Förderregeln nicht bleiben wird, nach dem sich an der Zuschusshöhe nichts ändert.

Noch allerdings ist nicht klar, wie der Bund entscheidet. Das wird erst im Dezember der Fall sein. Und so lange, darauf einigten sich die Stadträte im Sozialausschuss am Dienstag, wird man in Schweinfurt nicht über den Antrag auf einen Personalkostenzuschuss entscheiden, den die Diakonie zum ersten Mal an die Stadt gestellt hatte, um die mögliche Lücke der Finanzierung für die 2,27 Vollzeitkräfte zu schließen, die in der Flüchtlings- und Integrationsberatung arbeiten. Ursprünglich lag der Zuschussantrag bei rund 29 500. Bei einem Gespräch hat laut Sozialreferent Jürgen Montag der Vorstand der Diakonie, Jochen Keßler-Rosa, signalisiert, dass man diesen Antrag auf 18 160 Euro reduzieren könnte.

Fällt diese Leistung weg, trifft es die Stadt

Dass die Beratungsarbeit wichtig ist, darin waren sich alle einig. Und auch darin, dass bei einem Wegfall dieser Beratungs- und Unterstützungsarbeit Ämter der Stadt viel davon kompensieren müssten. Schon jetzt unterstützt die Stadt Schweinfurt die Arbeit der Diakonie in der Flüchtlings- und Integrationsberatung, gibt einen Sachkostenzuschuss. 12 000 Euro wären es eigentlich für 2021 gewesen, inklusive eines Zuschusses für die Ehrenamtskoordination. Nach dem Sparkurs wegen der Folgen der Corona-Pandemie sollen es nun 9600 Euro sein.

 
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