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Hambach
Flohmarkt: Schnäppchenjagd gegen Corona-Frust
Großer Andrang beim Hamicher Garagen-Flohmarkt Nr. 1. Eine Fortsetzung folgt am Sonntag.
Initiatorin Melissa Rößner freute sich über den Andrang beim ersten 'Garage Sale' in Hambach. 
Foto: Melissa Rößner | Initiatorin Melissa Rößner freute sich über den Andrang beim ersten "Garage Sale" in Hambach. 
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 09.02.2024 07:07 Uhr

Der Berg ruft, beim 1. Hamicher Garagen-Flohmarkt: Am Sonntag hat sich der "Westliche Berg", die Ortshälfte auf der Kirchenseite, in ein Basarviertel verwandelt. Am kommenden Sonntag, 26. Juli, soll der östliche Berg, rund um die Schule, an der Reihe sein. Der Andrang war schon jetzt enorm. Zwischen 11 und 16 Uhr waren die Hambacher und ihre Kunden zum Straßenflohmarkt eingeladen, neudeutsch "Garage Sale": In den USA zählt die Einkaufsmeile vor der eigenen Haustür vielerorts zum Lebensgefühl. Vor allem am Vormittag schwärmten hunderte Schnäppchenjäger aus, die teilweise aus Hammelburg, Coburg und anderen Nachbarregionen angereist waren.

"Spontan-Initiatorin" Melissa Rößner sowie Mitorganisator Willi Warmuth werten die Aktion als tollen Erfolg (die auf Facebook und auch auf eBay beworben worden ist, unter dem Motto "Ein ganzer Ort wird zum Flohmarkt"). Viele Hallenmärkte haben in diesem Jahr geschlossen, entsprechend fuhren die ersten Einkäufer schon um 9 Uhr durch Hambach.

"Ich bin wahnsinnig gerne auf Flohmärkten und wollte etwas für die Gemeinschaft tun", sagt Melissa Rößner beim "Schlusshock"  mit den Nachbarn und freut sich über die freigesetzte "positive Energie". Nach mehreren Umzügen war ihr Sortiment in der Oberen Straße gut gefüllt. Tatsächlich ging es gar nicht so sehr um Bares für Rares, für Kunst oder Krempel. Dank frischer Luft und ausreichend Abstand sei der Flohmarkt eine gute Gelegenheit, selbst im Corona-Modus den Zusammenhalt zu pflegen, sagt Bürgermeister Willi Warmuth.

"Irma & Fritz" präsentierten ihre Plattensammlung.
Foto: Uwe Eichler | "Irma & Fritz" präsentierten ihre Plattensammlung.

16 Teilnehmer waren offiziell angemeldet, inklusive Pfarrbücherei. Am Ende öffneten sich rund 30 Garagentore und Hofeinfahrten. Die Entrümpelung der eigenen vier Wände zählt dabei zu den willkommenen Nebeneffekten. "Es können auch überzählige Klopapierrollen, Nudeln, Mehl und Hefepackungen angeboten werden", hieß es in der Einladung.

Die Familie von Adrian Kusznik lockte mit Bratwurstverkauf Kundschaft in ihr Domizil in der Neuen Straße, wo unter anderem Trachten verkauft wurden. Das Schlagerduo "Irma & Fritz" alias Irma Storch und Friedrich Belz bot in der Hinteren Gasse Musik-Devotionalien an, aus der Familiensammlung. Neben einer stattlichen CD-Kollektion zählten dazu Schallplattenpretiosen wie "Auf geht's zum Oktoberfest" oder ein lokalpatriotisches Musthave: "Musikalische Grüße aus dem Landkreis Schweinfurt." Kinderspielsachen standen am Straßenrand ebenso zum Verkauf wie Sportgeräte, Werbegeschenke, Spielesammlungen, Bilder oder Kleidungsstücke.

Der Hamicher Garagen-Flohmarkt war ein Publikumsmagnet.
Foto: Uwe Eichler | Der Hamicher Garagen-Flohmarkt war ein Publikumsmagnet.

Der SPD-Vorsitzende und Zweite Bürgermeister Holger Schmitt ließ es sich nicht nehmen, bei Rathauschef Warmuth (CSU) ein bajuwarisches Weizenbierglas sowie "Goldene Blasmusikklänge" zu erwerben. Seltene Impressionen aus Nachbars Dachboden oder Keller gibt es beim Garagenmarkt gratis dazu. "Ich habe einen Ice Crusher und Weihnachtsglocken verkauft", sagt Warmuth stolz, der neben politischer Literatur auch Fantasy- und Horrorklassiker im Karton hatte. Oder historische Gerätschaften auf dem Tisch, wie einen original fränkischen Beerenpflücker. Am Ende gibt es viel Lob für die Kommune, die den Flohmarkt mit Plakaten oder Flyern unterstützt. Aus Pfändhausen kam ebenfalls schon eine Anfrage. Eine Fortsetzung in den übrigen Gemeindeteilen liegt somit nahe. Melissa Rößner kann sich vorstellen, den Flohmarkt in der Zeit nach dem Lockdown noch etwas größer aufzuziehen.

Auch wenn jeder Privathaushalt gebührenfrei teilnehmen darf, insofern er die Hygieneregeln ein- und die Straße freihält: Die Anmeldung bei der Gemeinde (info@dittelbrunn.de) ist erwünscht, dann werden die Hobbyhändler werbewirksam auf den Handzetteln erwähnt. Hauptsache, der Laden und das Gemeinschaftsgefühl brummt, unterm hochgezogenen Garagentor.   

Bei Familie Kusznik gabs Bratwürstchen und Trachtenmode.
Foto: Uwe Eichler | Bei Familie Kusznik gabs Bratwürstchen und Trachtenmode.
 
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