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Schweinfurt
Flesh Fest: Guter Abschluss für eine bescheidene Woche
Am Ende einer äußerst bescheidenen Woche waren die fünf Jungs der Flesh Trading Company doch zufrieden. Zum siebten Flesh Fest sollte eigentlich die Death Metal Combo Betrayal aus Aschaffenburg kommen, musste jedoch wegen Krankheit absagen. Als es dann auch noch zu Lieferverzögerungen beim neuen Album der Gastgeber (Franconian Witchcraft) kam, war der Schlamassel perfekt. Allerdings ließ sich die Haßfurter Metal-Combo dadurch nicht aus der Ruhe bringen und feierte einfach eine Release-Show ohne Release.
Die 1980er lebten, als Torpedo, ganz im Stile der New Wave of British Heavy Metal, die Bühne rockte.
Foto: Bastian Reusch | Die 1980er lebten, als Torpedo, ganz im Stile der New Wave of British Heavy Metal, die Bühne rockte.
Bastian Reusch
 |  aktualisiert: 12.03.2020 02:10 Uhr

Am Ende einer äußerst bescheidenen Woche waren die fünf Jungs der Flesh Trading Company doch zufrieden. Zum siebten Flesh Fest sollte eigentlich die Death Metal Combo Betrayal aus Aschaffenburg kommen, musste jedoch wegen Krankheit absagen. Als es dann auch noch zu Lieferverzögerungen beim neuen Album der Gastgeber (Franconian Witchcraft) kam, war der Schlamassel perfekt. Allerdings ließ sich die Haßfurter Metal-Combo dadurch nicht aus der Ruhe bringen und feierte einfach eine Release-Show ohne Release.

Wohl dem, der aus einer lebenden lokalen Metalszene schöpfen kann. Das hat sich die Flesh Trading Company wohl auch gesagt, denn den Auftakt gab mit Brainless eine Band, die laut Sänger und Gitarrist Dieter Simon noch gar nicht für einen Auftritt bereit war. Dennoch sprangen Simon und seine Jungs kurzfristig ein, auch ohne festen Drummer und, dass Simon aufgrund der Spontaneität noch nicht mal Ansagen vorbereitet hatte, störte keinen der Anwesenden. Mit einer gehörigen Portion Old School Trash Metal heizten Brainless das Publikum an, ernteten viel Applaus, und Simon, der wie gewohnt den ein oder anderen Abstecher ins Publikum machte, einen Schluck isotonischen Gerstensafts.

Mit Torp?do aus Nürnberg wehte hernach nicht nur ein Hauch der 1980er-Jahre durch den großen Stattbahnhofer Saal. Erst 2018 gegründet mit dem Demo Mechanic Tyrants (2019) bewaffnet, ballerten Sänger/Gitarrist Flo Faith und seine drei Kollegen gehörig drauf los. Zwar musste Basser Danny Keck die Ansagen machen, doch merkte man Faith bei seinen kraftvollen Gesangseinlagen die Erkältung nicht an. Viel Speed lag in den Songs, geschmückt von Gitarrensoli, bei denen sich Alex Starbreaker und Frontmann Faith abwechselten.

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Dass es gegen Ende hin ruppiger werden würde, kündigten bereits die fünf Niedersachsen von Ravager an. Vorbei war es mit dem cleanen Gesang, Philip Herbst legte mächtig Metal in seine Vocals. Brachiale Gitarrenriffs und André Sawades treibendes Hämmern auf die Drums zauberten eine Trash Metal Show vom Feinsten auf die Bühne, die das Publikum endgültig in Bewegung brachte. Inmitten fliegender Haare und viel Applaus verabschiedeten sich Ravager schließlich, um der gastgebenden Flesh Trading Company Platz auf der Stage zu machen.

Diese brachte ihre schon beschriebenen, bescheidenen Woche zu einem fast schon triumphalen Abschluss. Vergessen waren die Probleme im Vorfeld und, trotz des fehlenden Vinyls, gab die bärtige Fünfercombo auch ihre sechs neuen Songs zum Besten. In diese fließt ein gehöriger Anteil an Heavy Metal, ohne jedoch die Trash-/Death-Wurzeln der Haßfurter außer Acht zu lassen. Über der dichten Soundwolke thronte die gewohnt markante Stimme von Chefbrüller Patrick Gajda, dem durch knackige Soli der beiden Michaels (Guerra, Lorz) an den Klampfen ab und an eine Verschnaufpause gegönnt wurde. Die Tanzenden vor der Stage waren begeistert, sodass sich Lorz erst nach drei Zugaben glücklich zu seinem Fazit "wir sind unterm Strich total zufrieden mit diesem Abend. Es waren über 150 zahlende Gäste", einfand.

Gehörig Dampf machten die aus Niedersachsen kommenden Ravager um Sänger Philipp Herbst.
Foto: Bastian Reusch | Gehörig Dampf machten die aus Niedersachsen kommenden Ravager um Sänger Philipp Herbst.
 
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