
Die Mexikaner machens schlau. Sie feiern sozusagen den trübseligen Aschermittwoch und den fröhlichen Fasching in einem Aufwasch – und verzichten dafür auf Halloween, beim "Dia de los Muertos" Anfang November. Dass Tanzsport manchmal ein ganz schöner Knochenjob sein kann, bewies die Aktivengarde beim Gardepräsentationstag im ESKAGE-Center, mit einem Ausflug zur "Party der Toten".
Seitdem Bond, James Bond die spukige Allerseelen-Parade durch Mexico City populär gemacht hat, sind elegante Skelettgestalten auch verstärkt in unserer fünften Jahreszeit anzutreffen. Beim Eintanzen am Hainig fehlten allerdings noch die weißgeschminkten Gesichter. Wohl dem, der bereits seine Tickets zum Kurztrip in die Unterwelt hat: Das Publikum darf sich bei fünf Sitzungen auf einen dunkelschönen Hingucker voll vergänglicher Pracht freuen. Im Schautanz der Schützlinge von Tanzsport-Leiterin Annette Dinkel wird es um ein mexikanisches Mädchen gehen, das am "Tag der Toten" Wiedersehen mit seinen geliebten Eltern feiert.

Für pure Lebensfreude war natürlich auch gesorgt, beim traditionellen Faschings-Vorglühen der "Ersten Schweinfurter Karnevalsgesellschaft": moderiert durch den künftigen Sitzungspräsidenten Florian Dinkel. Der Sohn des weiterhin amtierenden Gesellschaftspräsidenten Horst Dinkel wird bei den Prunksitzungen ab 15. Februar das Szepter übernehmen (für einige Termine gibt es noch Karten). Aktiven-, Jugend- und Juniorengarde tanzten sich schon einmal warm, während die stolzen Eltern im Saal ihre Smartphones zückten.
Das vor der Halle anrückende Sturmtief "Sabine" konnte die Stimmung nicht durcheinander wirbeln. Die spanischen Fächer wurden bei der Gruppe "Pure music & dance" aufgeklappt, dem musikalischen Aushängeschild der Ballettschule Fasel, wo sich Soulmusik ebenso im Repertoire befindet wie Pop oder Flamenco-Rhythmen .
Am "Gardesonntag" gab es einen feschen Cancan, ebenso wie einen "Modern Dance" der Junioren, als Auflockerung des Marschtanz-Trainings: zur Melodie des Charthits "Say Something". Das Gardemädchen Elina Reuß gab seinen Einstand in der Bütt – und erzählte Schwänke aus dem Alltag der Schweinfurter Faschingsdynastie Dinkel: Die Debütantin erhielt gleichmal einen Orden, durch Ihre Tollitäten Stephan I. und Lisa I. ("Vom Rückhertz...wo der Gaumen das Herz berührt"). Beim Fasching darf halt ständig etwas Neues zusammengebaut werden: Das bewies der Schautanz der Jugend, der kreatives Chaos auf der Baustelle anrichtete, mit tanzenden Zementsäcken, Werkzeugtonne und Preßlufthammer.