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Poppenhausen
Fit werden für alltägliche Heldentaten
Gesucht, gefunden: Der Lehrer der 5b wurde vom Johanniter-Rettungshund Jay aufgespürt.
Foto: Uwe Eichler | Gesucht, gefunden: Der Lehrer der 5b wurde vom Johanniter-Rettungshund Jay aufgespürt.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 04.04.2025 02:40 Uhr

Der Einsatz für die Gesellschaft und deren tagtägliches Funktionieren ist momentan ein heiß diskutiertes Thema. Es muss nicht immer eine Dienstpflicht sein, jeder kann sich engagieren, auch freiwillig und ehrenamtlich: "Tag der Helden" nannte sich der entsprechende Infotag an der Mittelschule Poppenhausen, der den Blaulichtkräften gewidmet war.

Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 durften hineinschnuppern, in die Welt der Rettungssanitäter ebenso wie bei den Hütern von Sicherheit und Ordnung. Für die höheren Klassen ging es auch schon um die Berufswahl, die Jüngeren sollten lernen, was es heißt, in einer Solidargemeinschaft zu leben. "Was geht mich das an?" - diese Frage stellten sich heutzutage viele Menschen, hat Lehrerin Sarah Stegner festgestellt. Sie ist mit einem Polizeibeamten verheiratet und hat die Premiere an der Mittelschule organisiert. Schon das war ein ziemlicher Organisationsaufwand.

Bei der Feuerwehr ging es heiß her.
Foto: Uwe Eichler | Bei der Feuerwehr ging es heiß her.

(Alltags-)Held sein, heißt, nicht wegzuschauen, wenn es plötzlich unangenehm wird: So auch bei der Mitmachstation der Poppenhäuser Ortsteil-Feuerwehren, vor dem Haupteingang. Dort ließen es die Brandschützer rumsen, die unter anderem Spraydosen in die Luft sprengten, im Feuerkorb. Das Löschen im Notfall wurde ebenso geübt wie die Ausrüstung vorgestellt. Der Dienst bei den Floriansjüngern vor Ort dürfte der schnellste Weg sein, sich für die Mitmenschen einzusetzen.

Schnuppern durfte auch Jay, einer der Spürnasen der Johanniter-Rettungshundestaffel Schweinfurt. Der spürte zusammen mit der Klasse 5b Lehrer Matthias Klemenz auf. "Wir sitzen alle in einem Boot", das wurde bei der DLRG wörtlich verstanden, der Ortsverband Hammelburg lud zum Probesitzen bei den Wasserrettern ein. Auch die Schulsanitäter bewiesen, dass Einsatz für andere zum Leitbild der Schule zählt.

Überblick über die Arbeit der Alltagshelden: Am Schluss gab es ein gemeinsames Drohnenbild.
Foto: Felix Blanke | Überblick über die Arbeit der Alltagshelden: Am Schluss gab es ein gemeinsames Drohnenbild.

In der Schulturnhalle gab es Sporttests, ebenso auf der Tartanbahn: Die Polizeiinspektion Schweinfurt bot Fitnesstraining an, etwa beim Gewichtheben. Fehlende Bewerbungen sind an der Mainberger Straße nicht das Problem, hieß es an dieser Station – körperlich belastbar sollten die Aspiranten aber schon sein. Beim 12-Minuten-Ausdauerlauf sei öfters mal Schluss, schmunzelte ein Polizeibeamter. Auch die Bundespolizei warb um sportlichen Nachwuchs. In die Welt des (organisierten) Verbrechens führte die Schweinfurter Kripo, die sich mit den unterschiedlichsten Delikten befasst: Vom Falschgeld-Drucken über den hochgesprengten Geldautomaten bis zum Enkeltrick: Es gibt nichts, was dem Gauner fremd ist, aber die ermittelnden Beamten sind ebenfalls auf Zack. Die Kripo hat längst eine eigene Abteilung Cyberkriminalität. Auch der Staatsschutz ist in Schweinfurt präsent, in Fällen, in denen die freiheitlich-demokratische Ordnung in Gefahr ist, wenn gegen Migranten gehetzt oder die NS-Zeit verharmlost wird.

Wer Schutzmann (oder -frau) werden will, muss schwitzen: Gewichtheben war bei der Polizei angesagt.
Foto: Uwe Eichler | Wer Schutzmann (oder -frau) werden will, muss schwitzen: Gewichtheben war bei der Polizei angesagt.

Dem Rechtsstaat fühlt sich auch der potentielle Arbeitgeber Bundeswehr verpflichtet: Hier zeigten die Marine (mit einem ehemaligen Angehörigen) und das Heer Flagge. Die Truppe versteht sich als "Parlamentsarmee", hieß es im Werbevideo. Wer mit dem Grundgesetz hadert, hat hier nichts verloren - und ja, im Ernstfall wird scharf geschossen. Das Bad Neustädter BayernLab wiederum gab Einblicke in die Welt der Digitalisierung.

Zum Schluss schaute auch noch Bürgermeister Ludwig Nätscher vorbei, der von eigenen Erfahrungen mit Bundeswehr und Ehrenamt berichtete. Last but not least hatte der Tag der Helden Glück mit dem Wetter, was für zusätzlichen Spaß an den Mitmachstationen sorgte.

 
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