
Im gewohnt stilvollen Rahmen in der Schweinfurter Stadthalle fand die Freisprechung der Kreishandwerkerschaft Schweinfurt statt. 78 jungen Menschen aus dem Handwerk wurde nach erfolgreich absolvierter Ausbildung der Gesellenbrief überreicht. Für die musikalische Unterhaltung auf der Bühne sorgte die "Unic! Big Band" der Musikschule Schweinfurt.
Besonders geehrt wurden bei der Freisprechung der Kreishandwerkerschaft die Innungsbesten. Sieger der Innung für Elektro- und Informationstechnik (Elektroniker Fachrichtung Energie- u. Gebäudetechnik) ist Richardo Traut vom Bundeswehr Dienstleistungszentrum Hammelburg. Sieger der Innung für Land- u. Baumaschinentechnik Unterfranken (Land- und Baumaschen-Mechatroniker) ist Jonas Heim von der BayWa AG Bad Brückenau. Sieger der Metall-Innung Schweinfurt-Haßberge (Metallbauer Fachrichtung Konstruktionstechnik) ist Luca Reitz von der Renner Industrietechnik-Schlosserei Knetzgau.
Heinz Schuchbauer, stellvertretender Kreishandwerksmeister, ist seit 35 Jahren im Handwerk. "Und es macht immer noch Spaß", sagte er bei seiner Begrüßungsrede in Richtung des freizusprechenden Handwerker-Nachwuchs. Das Handwerk ist "unheimlich abwechslungsreich und vielseitig", schwärmt Schuchbauer. "Es wird nicht langweilig, ich verspreche es euch", fügte er an. "Und ich kann euch sagen, ihr habt einen krisenfesten Job. Handwerker werden immer gebraucht."
Einen genauen Blick auf die Ausbildung im Handwerk und das, was danach kommt, richtete Kreishandwerksmeisterin Margit Rosentritt in ihrer Ansprache. Eigentlich müssten es heute "Handwerk Plus" heißen, findet Rosentritt, mit Blick auf die veränderten Anforderungen in den Berufen. "Es ist nicht mehr vergleichbar mit dem Berufsbild von vor 20 Jahren", sagte sie. "Wir müssen nicht nur die Hände, sondern auch das Hirn einsetzen", erklärt die Kreishandwerksmeisterin. "Alles, was mir den Händen ausführen, muss vorher im Kopf erarbeitet werden." All das wird in der dualen Ausbildung gelernt. Computerkenntnisse sind heute gängige Voraussetzung, betonte Rosentritt.

Künftig wird man den Freizusprechenden als Gesellen, als Aushängeschilder der Unternehmen, genau auf die Finger schauen, sagte Rosentritt. Mit Geschick, Freundlichkeit, Fachwissen und Kompetenz könne aber dann ein wichtiger Beitrag zum Erfolg des Arbeitgebers beigetragen werden. "Sie sind jetzt Teil einer starken Gemeinschaft. Das Handwerk ist die starke Wirtschaftsmacht von nebenan", gab Rosentritt den Freizusprechenden noch mit auf den Weg.

Ein Plädoyer für das Handwerk, hielt Ludwig Paul, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Unterfranken, in seiner Rede. Trotz aller Krisen solle man nicht vergessen, dass Deutschland nach wie vor zu den leistungsträchtigsten Volkswirtschaften der Welt zählt, erinnerte Paul. Ein wichtiger Motor dabei sei das Handwerk. Auch hier in der Region – die über 2200 Handwerksbetriebe mit ihren rund 11.100 Beschäftigten in Stadt und Landkreis Schweinfurt, erwirtschaften jährlich einen Umsatz über 1,8 Milliarden Euro. "Wir sind gesellschaftliche Stütze", sagte Paul außerdem. Den Freizusprechenden wünschte er viel Erfolg im weiteren Berufsleben und hieß sie "Willkommen im Team Handwerk."