
Im Kreisbauhof Niederwerrn funktioniert sie noch, die Sache mit der Lieferkette. Eine der Geschicklichkeitsübungen beim Schulwettbewerb "Meister auf zwei Rädern" ist die Kette, die vom Sattel aus aufgenommen, einmal im Kreis mitgenommen, und dann wieder abgelegt werden soll. Das einhändige Fahren war natürlich kein Selbstweck, beim Finale des landkreisweiten Radfahr-Championats. Markus Hack, Polizeidirektor und oberster Chef der Schweinfurter Straßenverkehrsordnungshüter, wollte von den Fünftklässern wissen, wofür man so eine Übung gebrauchen könnte. Die Antwort kam prompt: Es geht natürlich ums "Blinken" per Handzeichen, etwa beim Abbiegen im Kreisverkehr, für das man ebenfalls eine Hand vom Lenker nehmen muss.
Es wurde noch einiges mehr geboten: Fahren um kleinere und größere Hindernisse, durch Achter und Slalom, oder "Balancieren" über ein Spurbrett, mit Vollbremsung im Ziel, natürlich auf Zeit. Nach zwei Jahren Corona-Pause traten 30 Schülerinnen und Schüler in die Pedale, aus Bergrheinfeld, Dittelbrunn, Gerolzhofen, Gochsheim, Niederwerrn, Sennfeld, Stadtlauringen und Werneck. "Ihr seid alle Sieger und gute Fahrer", lobte Alexander Weid als Fachberater für die Mittelschulen im Landkreis, das Talent der Nachwuchsradfahrer und Schulbesten.
Keine Ausrede, den Drahtesel in der Garage zu lassen
"Wo man es wirklich können muss, das ist im täglichen Straßenverkehr", sagte Adi Schön als Chef der Verkehrswacht. "Dran bleiben", empfiehlt der Vorsitzende des gemeinnützigen Schweinfurter Vereins: "Früh eine halbe Stunde mit dem Fahrrad fahren macht fit für den Tag." Schöns Empfehlung an die Eltern: Der Nachwuchs sollte früh nicht mit dem Auto zur Schule gebracht werden, sondern möglichst selber fahren, auf zwei Rädern. Das Wetter bietet derzeit jedenfalls keine Ausrede, den Drahtesel in der Garage zu lassen. Beim Finale gab es reichlich Sonne, aber zum Glück auch Schatten in der Verkehrszeichen-Lagerhalle.
Hilfestellung beim Geschicklichkeits-Turnier leisteten die bewährten Verkehrserzieherinnen der Polizei, Diana Ruppert und Hannah Schanz. Verena Wieland vom Sponsor, der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, hatte den Lohn der Mühen dabei. Als Geschenke für alle gab es wasserfeste Handyhüllen, Leuchtklapp-Armbänder oder Spitzer, in Form von Polizeimotorradhelmen.
Für die Sieger gab es zum Schluss Urkunden
In der "Light"-Version wird ein Helm auch nichtmotorisierten Bikerinnen und Bikern empfohlen. Urkunden wurden am Ende ebenfalls verteilt. Auf Platz 3 fuhr Alvina Apetnakyan von der Mitttelschule Niederwerrn mit zwei Fehlerpunkten und einer Zeit von 1,22 Minuten. Florian Barth (Mittelschule Gerolzhofen) leistete sich einen Fehlerpunkt und absolvierte den durchaus kniffligen Parcours in 1,38 Minuten. Der Spitzenfahrer war ebenfalls ein Lokalmatador: Adrian Bauer von der Mittelschule Niederwerrn gelangte in 1,21 Minuten auf den ersten Platz, bei einem Fehlerpunkt.
