
Natürlich ist die Zeit in den vergangenen fünf Jahrzehnten auch bei der Hans Kaim GmbH in Oberschwarzach nicht stehen geblieben. Auch sie musste sich immer wieder an den Markt anpassen und dem Wettbewerb stellen. Doch eines gilt unverändert: An durchdachten und pfiffigen Ideen hat es der Firma bis heute nie gemangelt. Egal, ob es um die Kunststoffverarbeitung oder die Verantwortung gegenüber dem Gemeinwesen geht. Davon profitierte jetzt zum 50-jährigen Firmenbestehen erneut die Marktgemeinde.
Die Übergabe der besonderen Spende erfolgte im Rahmen der Jubiläumsfeier im Festzelt auf dem Betriebsgelände der Hans Kaim GmbH. Meryem Güdü, die den Betrieb seit Januar 2012 als Inhaberin und Geschäftsführerin führt, hatte dazu Kunden sowie ehemalige Mitarbeiter und wichtige Wegbegleiter in der Geschichte der GmbH aus ganz Deutschland eingeladen.
Die Idee mit den Abfallkörben an den Radwegen
Anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens hatte die Firma 2009 damals noch unter der Regie von Geschäftsführerin Magdalena Kraiß-Güdü, der Tochter von Firmengründer Hans Kaim und Mutter der jetzigen Inhaberin, 13 stabile, auf Pfosten montierte grüne Abfallkörbe entlang der in den vergangenen Jahren im Marktgebiet entstandenen Radwege spendiert. In jedem der Ortsteile wurde davon mindestens einer aufgehängt.

Damit der Marktgemeinde keine Arbeitskosten entstehen, sorgten Geschäftsleitung und Mitarbeiter damals im Rahmen eines Betriebsausflugs selbst für die Montage und die zusätzliche Verschönerung markanter Raststellen durch die Anpflanzung von Osterglocken-Beeten. Obendrein werden die robusten Abfallkörbe – zum besseren Schutz vor Vandalismus sind sie aus feuerverzinktem Blech – seitdem zweimal jährlich ehrenamtlich von Magdalena Kraiß-Güdü selbst geleert. Insgesamt über 2000 Euro hat es sich der kunststoffverarbeitende Betrieb seinerzeit kosten lassen, durch die nicht alltägliche Spendenaktion zur Sauberkeit entlang der Radwege beizutragen und diese zu verschönern.
Flotte Sprüche animieren dazu, die Abfallbehälter zu nutzen
An die damalige Aktion anknüpfend, setzte man diesmal quasi noch einen drauf. Dazu wurden dem Markt Oberschwarzach diesmal zum 50-jährigen Firmenjubiläum getreu dem Motto „Gib Abfall einen Korb“ fünf weitere Abfallbehälter für das Umfeld des Steigerwald-Zentrums für nachhaltige Wald- und Forstwirtschaft in Handthal geschenkt. Um nicht mit dem bösen Finger zu zeigen, sondern mit Humor und Sprachwitz auf die Verantwortung für eine saubere Umwelt aufmerksam zu machen, sind die Abfallkörbe anlehnend an eine Aktion auf den rund 9100 roten Abfalleimern im Hamburg mit flotten Sprüchen versehen.

Die lauten beispielsweise: „Bin offen für alles!“, „Gib mir den Rest!“, „Ihre Papiere bitte!“, „Bin für jeden Dreck zu haben!“ oder „Mache schmutzige Geschäfte!“ Die Stadtreinigung Hamburg und die Werbeagentur, die die Idee zu der Aktion hatte, waren dafür jüngst sogar vom Verein Deutsche Sprache (VDS) mit einem Preis ausgezeichnet worden. Damit auch die bereits zum 40-jährigen Firmenjubiläum gespendeten Abfallkörbe genauso Anklang finden, werden diese ebenfalls mit den flotten Sprüchen beklebt.
Rechnet man die Anschaffungskosten für die Abfalleimer und die Schutzgebühr, die an die Werbeagentur zu zahlen ist, welche die spaßigen Sprechblasen für die Hamburger Mülltonnen entworfen hat, ergibt sich erneut ein Spendenvolumen von klar über 2000 Euro. Meryem Güdü bei der Übergabe der Spende an Zweiten Bürgermeister Armin Zehner: „Wir wollen mit der Aktion auch zeigen, wie man umweltfreundliche Themen praktisch und unbürokratisch angehen kann.“
Entsprechend der 2009 begründeten Tradition, werden zur Entlastung für die Gemeinde auch dieses Mal die Arbeitskosten von der Hans Kaim GmbH übernommen. Ein an Zehner gleichzeitig überreichter Goldener Schlüssel ermöglicht es den Gemeindearbeitern aber, im Fall eines Falls selbst für die Entleerung sorgen zu können.
Die Firma Hans Kaim GmbH
Seit nunmehr 50 Jahren befindet sich das Unternehmen Hans Kaim als Marktführer in Sachen Stelzlager aus recyceltem Kunststoff fest in Familienhand. Seitdem führen schon in dritter Generation die Frauen des Hauses die Geschäfte: Zunächst war es Hans Kaims Ehefrau Veronika Kaim, gefolgt von Tochter Magdalena Kraiß-Güdü (1979-2011) und inzwischen von Enkelin Meryem Güdü (seit 2012).
Die Firma in Oberschwarzach steht mit ihrem Namen für Plattenlager und höhenverstellbare Stelzlager auf Balkonen und Terrassen sowie für Fugenkreuze im Garten- und Landschaftsbau als auch im Fliesenhandwerk auf höchstem Niveau. Egal, ob es dabei um klassische Pflastersteine, naturnahe Grasfugen oder edle Keramikflächen mit oder ohne Gefälle geht, oder ob der Untergrund eben ist oder große Höhenunterschiede aufweist.
Die Geburtstunde der Stelzlager aus recyceltem Kunststoff
Namensgeber Hans Kaim hatte 1977 seinen 1969 gegründeten langjährigen Zulieferbetrieb für die Spielzeugindustrie mit Erfolg in eine Firma mit eigenen Produkten umgewandelt. Für die von ihm entwickelten Stelzlager hatte er bereits 1978 unter der Markenbezeichnung „Plattenfix“ Gebrauchsmusterschutz erhalten.
„Als Familienunternehmen legen wir viel Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit unseren Arbeitnehmern, ohne die der große Erfolg von Plattenfix nicht möglich gewesen wäre“, so Meryem Güdü. Gleichzeitig zeige dieser Erfolg, dass Wirtschaftlichkeit und eine arbeitnehmer- sowie umweltfreundliche Firmenphilosophie sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern gut ergänzen, so die Inhaberin und Geschäftsführerin. Alle Mitarbeiter würden stetig daran arbeiten, den hohen Standard noch weiter zu verbessern. Besonders wichtig sei dem Unternehmen dabei der Austausch mit dem Fachhandel sowie mit Anwendern, Planern und Architekten. Hierzu würden Ideen und Anregungen aus der Praxis aufgenommen und in der zertifizierten Produktion umgesetzt. Aktuell sind bei der Firma gut 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.