Manchmal macht Stefan Lang eine Entdeckung, die ihn sehr freut. In einem Fernsehbericht hat er auf einem Schreibtisch im Raumfahrtzentrum sozusagen ein Stück von sich entdeckt: Eine Lampe aus der Firma SIS (entstanden aus den Namen Sirius Schweinfurt), die er in vierter Generation führt. 95 Jahre gibt es die Firma, eines der ersten Unternehmen, die in den Schweinfurter Hafen zogen.
1924 gegründet
1924 gründeten der Uhrmacher Erich Lang und sein Vater Karl Lang, ein Industriemeister, die Firma. Schwerpunkt waren von Anfang an "Lenkleuchten", Arbeitsplatzleuchten mit beweglichen Armen. In vielen Büros, Praxen und Werkstätten kommt das Licht von SIS. Früher mit Glühbirne, jetzt mit LED. In seinem Büro hat Lang eine Schreibtischlampe im Regal stehen, die retro aussieht, aber eigentlich fast schon antik ist. Im Bahnhof in Haßfurt hat Lang die Lampe gesehen, er hat's geschafft, sie zu bekommen. Eine schöne Brücke in die Firmengeschichte, meinen Lang und Vertriebsleiter Hans Jürgen Neupert.
Warmes oder kaltes Licht?
Über Stefan Langs Schreibtisch hängt eine Lampe, die er mit dem Handy steuern kann. Nicht nur die Helligkeit lässt sich steuern, auch die Farbe. Warmes Licht, kaltes Licht, je nachdem, wie es der Mensch mag. Und das ist individuell, sagt Lang. Manche Menschen fühlen sich im warmen Licht wohl, andere ziehen das kältere vor. In der Industrie gibt die Arbeit vor, wie das Licht sein soll. "Licht ist im industriellen Bereich ein Werkzeug", sagt Lang, spricht von Licht als Produktionsfaktor. "Licht ist ein ergonomischer Baustein", schließt sich Neupert an.
Die zu verarbeitenden Teile werden immer kleiner. Das zeigt sich fast überall in der Industrie. Das macht Licht wichtig. Zudem werden die Menschen älter. "Ein 60-Jähriger braucht doppelt so viel Licht wie ein 20-Jähriger", sagt Lang. Was ihm wichtig ist: Nicht in Nostalgie verharren. Innovativ bleiben , sich weiter entwickeln. Oder wie es in einer Pressemitteilung der Firma heißt: "Den Innovations-und Pioniergeist in die Zukunft tragen. "
Von Innovationsgeist zeugt eine Lampe, die kürzlich im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) in der Sonderausstellung "100 Jahre lenkbares Licht– Ursprung und Aktualität beweglicher Beleuchtung" zu sehen war. Die Lampe, eine von 44 Exponaten, ist eine Version der 1935 entwickelten SIS-Werkstattleuchte Nummer 68. Über die Ausstellung freute sich ganz besonders Senior-Chef Karl Lang. Dass ein Stück von SIS Teil der Sonderausstellung im Kölner Museum ist, "ehrt mich natürlich sehr".
Die Langs sind stolz auf die 95 Jahre Firmengeschichte. Um so mehr freuen sie sich auf das 100-jährige Bestehen der Firma, das groß gefeiert werden soll. Bestimmt wird auch da wieder eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft geschlagen. Und an Gründer Karl Lang gedacht, "den großen Tüftler", so Stefan Lang.