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SCHWEINFURT
Filmforum Fremde in der Fremde
Das Salz der Erde: Sebastiao Salgado hat in den vergangenen 40 Jahren auf allen Kontinenten Kriege und ihre Folgen, Hungersnöte, Vertreibung und Leid dokumentiert. Wim Wenders hat seine Arbeit in einem viel beachteten Dokumentarfilm gewürdigt.
Foto: Sebastiao Salgado | Das Salz der Erde: Sebastiao Salgado hat in den vergangenen 40 Jahren auf allen Kontinenten Kriege und ihre Folgen, Hungersnöte, Vertreibung und Leid dokumentiert.
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 |  aktualisiert: 20.04.2016 03:29 Uhr

Das Filmforum der Volkshochschule präsentiert immer montags im Programmkino „Kino und Kneipe – KuK“ in der Ignaz-Schön-Straße internationale Filme in Originalversion mit deutschen Untertiteln und Filmklassiker. Schwerpunkte des Winter-Semesters sind Dokumentarfilme zu unterschiedlichen Themen wie Natur, Gesellschaft und Bildung, Kunst und Fotografie. Beginn, so nicht anders angegeben, ist um 19 Uhr.

Am 1. Februar wird der Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ von Wim Wenders über den Fotografen Sebastiao Salgado gezeigt (F/Brasilien 2014, 106 Min., mehrsprachigeOmU). Mit seinen beeindruckenden Reportagen hat Salgado in den vergangenen 40 Jahren auf allen Kontinenten Kriege und ihre Folgen, Hungersnöte, Vertreibung und Leid dokumentiert. Salgado selbst wäre seelisch daran fast zugrunde gegangen, wenn er nicht ein neues Fotoprojekt begonnen hätte: „Genesis“, eine Hommage an die Schönheit unseres Planeten.

Am 8. Februar folgt „Down by Law“ von Jim Jarmusch (USA 1986, 102 Min., englOmU, mit Tom Waits und Roberto Benigni). Jack, der Gelegenheitszuhälter, und Zack, der soeben gefeuerte Discjockey, landen in der gleichen Zelle im Orleans Parish Prison. Als der italienische Tourist Roberto zu ihnen stößt, kommt Leben in die Gefängnislangeweile. Er „weiß“ auch, wie man aus einem Gefängnis ausbricht, weil er das einmal im Kino gesehen hat. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch die Sümpfe Louisianas stehen sie unvermittelt vor einer Imbissbude. . . – Jarmuschs frühe Filme zeigen das abgenutzte Gesicht der amerikanischen Zivilisationslandschaften, die Hoffnungslosigkeit und Leere der Protagonisten: Fremde in der Fremde, Außenseiter, Verlierer, komische Käuze. Doch bei aller Melancholie sind seine Filme auch immer wieder unbeschreiblich komisch.

Am 15. Februar ist „Finding Vivian Maier“ zu sehen (John Maloof/Charlie Siskel, USA 2013, 81 Min., englOmU). Vivian Maier, die ihr Leben der Fotografie widmete, dies aber als Privatsache betrachtete und als Kindermädchen in New York und Chicago arbeitete, gilt heute als eine der wichtigsten Street-Photographers des 20. Jahrhunderts. John Maloof, der zufällig bei einer Versteigerung eine große Anzahl von berührenden, wunderbaren Fotos entdeckte, und Charlie Siskel zeichnen das Porträt dieser Frau, zeigen ihre Fotos und Filme. – „Eine der größten Überraschungen der Kunstwelt der letzten Jahrzehnte.“ (ttt, ARD) „Ein echter Wurf – Künstler-Biografie und irre Detektivgeschichte.“ (Kulturzeit)

Am 22. Februar folgt „Ehe im Schatten“ (Kurt Maetzig, D 1947, 104 Min.). Die Geschichte eines Schauspieler-Ehepaares im Dritten Reich: Hans Wieland lehnt es vehement ab, sich von seiner jüdischen Frau Elisabeth zu trennen, und kann sie einige Jahre lang Doch dann wird er vor die Alternative gestellt: Scheidung oder Berufsverbot, und er und seine Frau sehen als einzigen Ausweg den Freitod. – Maetzigs Film beruht auf dem authentischen Fall des populären Schauspielers Joachim Gottschalk.

Der letzte gesamtdeutsche Filmerfolg vor 1990 wurde mit dem ersten „Bambi“ ausgezeichnet. Die Musik zu diesem antifaschistischen Film stammt absurderweise von Wolfgang Zeller, der auch die Musik zu „Jud Süß“ und anderen NS-Propagandafilmen komponiert hatte.

Letzter Film des Filmforums im Wintersemester ist am 29. Februar Atom Egoyans „Adoration/Simons Geheimnis“ (Kanada 2008, 97 Min., englOmU). Der junge Simon verbreitet an seiner Schule in Toronto und in Internet-Chatrooms, er sei der Sohn eines Terroristen, der vor Jahren ein Flugzeug sprengen wollte. Schnell entwickelt diese Geschichte eine unkontrollierbare Eigendynamik, Simon gerät immer mehr in ein Geflecht aus Wahrheit und Lügen und wird mit Intoleranz, Vorurteilen und der Frage nach Schuld und Vergebung konfrontiert.

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 5. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Sprachkurse der Volkshochschule zahlen 4 Euro. Beginn im KuK in der Ignaz-Schön-Straße, so nicht anders angegeben, ist immer 19 Uhr.

 
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