Das Jahr 2020 stand wie in fast jedem Verein auch bei der Feuerwehr Eßleben unter Einfluss der Corona-Pandemie. Dies ließ nicht zuletzt die erstmals unter freiem Himmel und erstmals im Sommer stattfindende diesjährige Generalversammlung erahnen, schreibt der Verein in seiner Pressemitteilung: Die aktuell niedrigen Inzidenzwerte, angepasste gesetzliche Voraussetzungen und Empfehlungen des Landesfeuerwehrverbandes machten die Durchführung erst möglich.
Auch wenn der Vorsitzende Günter Löber bis auf eine gemeinsame Planungssitzung im Januar wenig zu berichten hatte, spiegelte der Bericht von Kommandant Winfried Keller die längere Lockdown-Phase im Bereich der aktiven Mannschaft nur bedingt wieder. Ein Großteil der Zeit wurde mit der Planung des letztjährig zugesagten Mannschaftstransportwagen (MTW) verbracht. Hierbei galt es, eine Ausschreibung zu erstellen, Angebote auszuwerten und den Aufbau des Fahrzeugs zu begleiten.
Das Fahrzeug wird noch im Juli nach langer Wartezeit endlich in den Einsatzdienst übernommen und ersetzt einen von der Feuerwehr Werneck überlassenen Ford-Transit aus dem Jahr 1991.
19 Fehlalarme
Die Eßlebener Brandschützer mussten auch im Jahr 2020 ausrücken – und zwar zu 33 Einsätzen, bei denen sie mit fünf Feuern und acht technischen Hilfeleistungen (zum Beispiel Ölspur, Verkehrsunfall) konfrontiert wurden. Beachtlich hoch lag dabei laut Pressetext die Anzahl der Fehlalarmierungen, die zum Großteil von Brandmeldeanlagen verursacht wurden und sich auf 19 aufsummierte.
Erwähnenswerte Einsätze waren ein Verkehrsunfall auf der B 19, ein Zimmerbrand im K-Bau des Bezirkskrankenhauses Schloss Werneck sowie ein Traktorbrand, bei denen jeweils zwei Atemschutzgeräteträger der Wehr eingesetzt wurden. 17 hierfür ausgebildete Einsatzkräfte hält die Feuerwehr Eßleben vor, die jährlich mehrere praktische und theoretische Wissensauffrischungen durchlaufen müssen.
Während der verschiedenen Phasen des Lockdowns war ein Üben nicht möglich – mit Blick auf die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren stellte dies ein zu hohes Risiko dar, unterstreicht die Feuerwehr in ihrem Bericht: Wie wichtig jedoch regelmäßige Fortbildungen seien, habe zuletzt ein Zimmerbrand im Juni (Werneck) gezeigt, bei dem die hohe Erfahrung und Ausbildungsqualität der dort eingesetzten Kräfte entscheidend zum schnellen Einsatzerfolg beigetragen hätten.
Trotz Lockdown gefordert
Insgesamt bilden im zweitgrößten Wernecker Ortsteil 70 Aktive und acht Jugendfeuerwehrler die Basis der Gefahrenabwehr. Erfreulich: In der Versammlung konnte wieder Zuwachs in Person von zwei Jugendlichen sowie einer ehemaligen Einsatzkraft der Feuerwehr Roßbrunn (Lkr. Würzburg), die nach Eßleben gezogen ist, aufgenommen werden.
In seiner Rede lobte der Kreisbrandrat Holger Strunk dieses soziale Engagement und ging zudem auf die notwendigen Schutzmaßnahmen zur Pandemie innerhalb der kritischen Infrastruktur ein, zu der die Feuerwehren gehören: Er sehe die Beschaffung des Mannschaftstransportwagens als überfällig an und freue sich für alle Aktiven über die neuen Möglichkeiten, heißt es in der Pressemitteilung.
Auch zweiter Bürgermeister Stephan Schäflein äußerste sich diesbezüglich und sah die Notwendigkeit eines MTW in Eßleben mehr als gegeben an. Erfreut nahm er zur Kenntnis, was sich trotz Pandemie alles bewegt habe, und zollte für die Leistungen bei Übungen und Einsätzen mit der notwendigen Mund-Nase-Bedeckung seinen höchsten Respekt.
Ehrungen für treue Mitglieder
Im Rahmen der Versammlung wurden Gruppenführer und Atemschutzgeräteträger Christian Pfister, Jugendwart Andreas Kömm und Martin Friedrich für ihre 25-jährige aktive Mitgliedschaft geehrt.