Gegen 13 Uhr alarmierte am Donnerstag Schuleiter Horst Fröhling die Feuerwehr. Aus dem Brennofenraum im Kellergeschoss der Schule quoll dichter und beißender Rauch.
Noch bevor die Feuerwehr da war, wagte sich Hausmeister Klaus Müller in den verqualmten Raum und schaltete den Brennofen aus. Er war auf eine Temperatur von 255 Grad eingestellt, wie Müller berichtete. Umgehend mussten alle Schüler aus den Türmen drei und vier das Gebäude verlassen. Horst Fröhling, selbst erfahrener Feuerwehrmann: "Da gab es keine andere Wahl, als die Feuerwehr zu rufen."
Die rasch angerückte Gerolzhöfer Wehr drang dann sofort mit Atemschutzträgern zum Ton-Brennofen vor. Die Einsatzkräfte beförderten qualmenden Holzteile durch das Kellerfenster ins Freie, wo sie Kollegen ablöschten. Andere Feuerwehrleute begann mit Überdruck den Qualm aus den verrauchten Gebäudeteilen abzusaugen. Gegen 15 Uhr war diese Arbeit erledigt. Die Wehr war mit 16 Einsatzkräften auf drei Fahrzeugen vor Ort.
Während die eigentliche Brandbekämpfung relativ schnell abgehakt war, hatten die Rettungsdienste von Bayerischem Roten Kreuz und den Maltesern viel zu tun. 15 Schüler und eine Lehrkraft, alle aus Klassenzimmern in der Nähe des Brennofenraums, klagten nämlich über Beschwerden. Notärzte und Sanitäter übernahmen die Erstversorgung in den Einsatzfahrzeugen und brachten vier Schüler vorsichtshalber in umliegende Krankenhäuser.
Wie hoch der Sachschaden ist, kann erst gesagt werden, wenn feststeht, ob die verqualmten Räume neu gestrichen werden müssen. Als Ursache für die Rauchentwicklung wird vermutet, dass Benutzer des Raums ihre Tonarbeiten zum Brennen auf Holzunterlagen in den Ofen geschoben haben. Diese Unterlagen erhitzten sich nach dem Einschalten des Ofens so stark, dass die anfingen zu qualmen. Wer dafür verantwortlich ist, muss nun die Gerolzhöfer Polizei ermitteln, die ebenfalls rasch vor Ort war.
Während für die meisten Jugendlichen zum Zeitpunkt des Vorfalls ohnehin Unterrichtsende war, mussten die Schüler der Ganztagsschule erst einmal im Freien abwarten, wie für sie der Tag weiterging. Sie einfach heimzuschicken ging nicht, weil die Busse für die Heimfahrt natürlich noch nicht da waren. Einige der angerufenen Eltern holten ihre Sprösslinge selbst ab, andere Mittelschüler mussten warten, bis der Bus kam. Das geschah unter Aufsicht von Lehrkräften.
Wie Schulleiter Horst Fröhling am Nachmittag mitteilte, fällt der Unterricht an der gesamten Mittelschule am Freitag, 7. Dezember, aus. Gleiches gilt bis auf Weiteres für alle Kurse der Volkshochschule, die in der Mittelschule stattfinden.