In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Ebrach ist am Montagmorgen ein Brand ausgebrochen. Das Feuer in der im einstigen Zisterzienserkloster untergebrachten Einrichtung war nach Angaben der JVA-Leitung rasch unter Kontrolle, und es kamen keine Menschen zu Schaden. Nach dem Brandalarm war ein Großaufgebot an Einsatzkräften aus der Umgebung verständigt worden.
Wie Bastian Bratke, der stellvertretende Leiter der JVA, auf Nachfrage dieser Redaktion bestätigte, hatten zwei Bedienstete der JVA gegen 9 Uhr auf einem Gang im Bereich des Hauptbaus Brandgeruch wahrgenommen. Als sie dem nachgingen, hätten die Bediensteten des allgemeinen Vollzugsdienstes in einem verschlossenen Lagerraum im ersten Obergeschoss der JVA einen Brandherd festgestellt.
Nach Angaben Bratkes war es in einem Karton mit technischem Gerät zu einem Schwelbrand gekommen. Die Polizei Bamberg geht davon aus, dass Sonnenstrahlen einen öligen Lappen, der auf dem Karton lag, in Brand gesetzt hatten.
Einsatzkräfte aus zwei Landkreisen eilen zur Hilfe
"Die erforderlichen Maßnahmen wurden umgehend in die Wege geleitet und die Feuerwehr verständigt", beschreibt der stellvertretende JVA-Leiter den Umgang mit der Lage. Die örtliche Feuerwehr sei nach wenigen Minuten vor Ort gewesen und hätten die Brandbekämpfung übernommen.
Neben der Feuerwehr Ebrach war gegen 9.15 Uhr ein Großaufgebot an Einsatz- und Rettungskräften aus dem Landkreis Bamberg alarmiert worden. Aus dem Nachbarlandkreis kamen die Feuerwehr Oberschwarzach sowie die Drehleiter der Gerolzhöfer Feuerwehr zur überörtlichen Hilfe nach Ebrach. Zum Zeitpunkt des Alarms musste davon ausgegangen werden, dass in der JVA eine größere Zahl von Menschen gefährdet ist.
Durch den Vorfall sei jedoch niemand verletzt worden, heißt es seitens der JVA. Im Bereich, in dem es gebrannt hat, hätten sich zu diesem Zeitpunkt mit Ausnahme der beiden Bediensteten, die den Brand bemerkten, keine weiteren Mitarbeiter oder Gefangene befunden. Es mussten folglich auch keine Menschen evakuiert werden, teilt die Polizei mit.
Professionelles Verhalten verhindert Schlimmeres
Dank ihres professionellen Verhaltens hätten die Bediensteten sowie die Einsatzkräfte der Feuerwehr den Schwelbrand frühzeitig gelöscht und ein Ausbreiten des Feuers verhindert, lobt der stellvertretende JVA-Leiter. Durch den Schwelbrand wurde der betroffene Raum verrußt, berichtet die Polizei. Den Schaden schätzt sie auf 5000 Euro.
In der Vergangenheit war es in der mit rund 170 jungen Strafgefangenen belegten JVA Ebrach immer wieder zu Feuern gekommen, die zum Teil von Gefangenen im Rahmen von Revolten auch absichtlich verursacht wurden, etwa im Jahr 2017. Zwei Jahre später zündete ein Häftling Gegenstände in seiner Zelle an.