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SCHWEINFURT
Fettleibigkeit den Kampf ansagen
(gw) Sie sind stolz und überglücklich – soeben sind sie Mami und Papi geworden. Doch neben diesem Glücksgefühl schleicht sich auch so manche Ungewissheit ein: Wie schaffe ich es, für mein Kind alles richtig zu machen, damit sich der Sprössling gesund entwickelt, Wohlbefinden und Lebensqualität genießen kann?
Am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten läuft eines von sieben Pilotprojekten „Junge Eltern und Familien mit Kindern von null bis drei Jahren“ in Bayern. Hierzu laden Projektmanagerin Jacqueline Köhler (rechts) und Sachgebietsleiterin Klaudia Schwarz ein.
Foto: FOTO Budau-Wirsing | Am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten läuft eines von sieben Pilotprojekten „Junge Eltern und Familien mit Kindern von null bis drei Jahren“ in Bayern.
Redaktion
 |  aktualisiert: 23.08.2009 18:07 Uhr

Das AELF Schweinfurt ist einer von sieben Standorten in Bayern, an dem das Pilotprojekt Junge Eltern und Familien mit Kindern von null bis drei Jahren vor kurzem angelaufen ist.

„Ziel dieses Projekts ist, junge Eltern in dieser Lebensphase zu unterstützen und ihnen Sicherheit darin zu geben, gesunde Ernährung und Bewegung mit Spaß in den Alltag zu integrieren. Das Ganze soll langfristig Entlastung im Alltag bringen, nicht eine zusätzliche lästige Aufgabe sein“, so Köhler, die Managerin dieses Projekts ist.

Unterstützt wird Köhler von Klaudia Schwarz (Leiterin des Sachgebiets Ernährung). „Wir haben festgestellt, dass es bisher für diese Zielgruppe keinerlei Angebote zum Thema Ernährung und Bewegung gibt“, sagen beide unisono. Deshalb ist die erste Aufgabe der Projektmanagerin, mit möglichen Anbietern solcher Aktivitäten in Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie im Landkreis Haßberge in Kontakt zu treten und anschließend alle in einem Netzwerk zusammenzuführen, um die Aktivitäten für junge Eltern bündeln zu können. „Jeder darf sich hier angesprochen fühlen.“

Ganz wichtig sei ihr dabei, dass diese Aktivitäten und Angebote nach den Bedürfnissen der Teilnehmer ausgerichtet werden – nicht umgekehrt. Schwarz bringt es auf den Punkt: „Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger dastehen und belehren, sondern helfen, Alltagskompetenz zu vervollkommnen“, schließlich sei es ja Alltag eines jeden Elternteils, sich und seine Sprösslinge bestmöglich zu versorgen.

An den Teilnehmern orientiert

Warum sich das Projekt gerade diese Zielgruppe mit Kindern bis zu drei Jahren herausgepickt hat, liege auf der Hand, so Köhler: Eltern seien die wichtigsten Vorbilder im Ess- und Bewegungsverhalten, da Ernährung in den ersten Lebensjahren nahezu ausschließlich in der Familie stattfinde. Dort werden Gewohnheiten geprägt und der Grundstein gelegt für die spätere Gesundheit.

Die Themen Ernährung und Bewegung haben jedoch einen weiteren ernsten Hintergrund, macht Köhler deutlich: Denn neueste Zahlen belegten, dass mittlerweile jedes sechste Kind übergewichtig, jedes 16. sogar adipös (fettleibig) ist. Im Jugendlichenalter steige diese Zahl sogar auf jeden 12.

Ein weiteres Ziel dieses zunächst bis Herbst 2010 initiierten Konzepts (mit Option auf Übertragung auf weitere Ämter nach erfolgreicher Pilotphase) sei ein Teilprojekt, das aus dem dann gegründeten Netzwerk heraus entstehen solle.

Wissen und Kompetenz bündeln

„Wir wollen gemeinsam mit den Betroffenen überlegen, was gebraucht wird, und das weiterentwickeln; alltagstauglich und praxisorientiert“, so Köhler: „Wir wollen außerdem in diesem Bündnis Ressourcen aus Wissen und Kompetenzen bündeln.“

Wie genau dieses Teilprojekt also aussehen wird, können die beiden noch nicht sagen, sie sind jedoch neugierig darauf, wie das Echo und die Rückmeldungen sein werden. „Wir haben die Werkzeuge und einzelne Puzzlesteine – aber noch lange kein ganzes Bild“, sagt Schwarz gespannt.

Ende September wird sich dieses aber schon ein bisschen deutlicher abzeichnen, denn dann solle bereits der Entwurf stehen. Beide machen noch einmal deutlich: Das Netzwerk soll den jungen Familien Sicherheit, Spaß und Hilfestellung bieten. Beispielsweise zur Frage „Was tut mir gut? Sport zur zusätzlichen, belastenden Bewegung oder als Entspannung?“

Seit dem 20. Juli gehört Jacqueline Köhler (Diplom-Ökotrophologin) zum Team des AELF als Projektmanagerin für das Pilotprojekt. Sie studierte an der Uni Gießen Haushalts- und Ernährungswissenschaften. Dort war sie außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten. Ihre Promotionsarbeit beschäftigte sich mit dem Thema „Ernährungssituation von Familien in prekären Lebenslagen“.

Richtige Ernährung ist ein wesentlicher Pfeiler im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern.
Foto: FOTO dpa | Richtige Ernährung ist ein wesentlicher Pfeiler im Kampf gegen Übergewicht bei Kindern.
 
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