Mit so viel Andrang hatte Bernhard Dippert nicht gerechnet: Der seit Jahren im Natur- und Vogelschutz Engagierte ist jetzt wieder in den Sommerferien unterwegs, um Kindern beim Ferienpass einiges über Vögel zu vermitteln. Diesmal in Donnersdorf lautete das Thema "Naturexkursion mit Erkundung des Vogelflugs; anschließend Basteln von Flugobjekten mit Vogelfedern."
Über 30 Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren hatten sich nicht nur angemeldet, sondern kamen auch zu der Veranstaltung. "Das ist nicht überall so. Wir mussten heuer auch schon einen Termin absagen, weil sich zu wenig Teilnehmer meldeten", erzählte Dippert. Seit über 20 Jahren ist der Heilpädagoge quer durch den gesamten Landkreis Schweinfurt mit seinem "Naturmobil Albatros", unterwegs, von Wasserlosen bis Stadtlauringen. In den Ferien absolviert er meist zwei Termine pro Tag.
In Donnersdorf war das frisch renovierte Vereinsheim der Kleintierzüchter der Ausgangspunkt. Dort begrüßte Susanne Reh die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Reh kümmert sich in der Gemeinde zusammen mit Monika Kerzinger, Julia Hauck und Gudrun Wolf ehrenamtlich um das Programm für die Kleinen in den Sommerferien. "Wir sprechen Vereine und Gruppen in der Gemeinde an, ob sie nicht eine Aktion machen." Zum Glück unterstützten sie viele, die Gemeinde hilft nicht nur bei der Finanzierung des Ganzen.
Eine Pfeife, die wie ein Waldkauz klingt
Beim Termin kündigte Pädagoge Dippert mit einer Pfeife, die das Geräusch eines Waldkauzes ausstößt, den Beginn an. Die Jungen und Mädchen saßen um seinen Anhänger. "Ich fliege herum in der Umgebung und versuche, mit euch die Natur kennen zu lernen", stellte er sich anfangs vor. Zwischendurch holte der Pädagoge immer wieder verschiedene Stücke aus seinem reich bepackten Wagen, sogar einen Hecht, einen Hermelin und natürlich Vogelfedern. Immer wieder bezog Dippert die Kinder mit ein, er ließ sie mitraten, oder auch mal fühlen. Kleine und große Federn hatte er dabei.
Mit Lennart meldete sich ein Junge, der sich einmal die präparierten Federn und Flügel eines Bussards um die Schultern hängen ließ. "Da könnt ihr mal sehen, wie groß und breit ein Bussard ist", sagte der Pädagoge seinen staunenden jungen Zuhörern.
Nach einem Exkurs über die Federn der Vögel, Größe, Farbe, Nutzen und manches mehr, folgte eine kleine Exkursion. Beim gut halbstündigen Spaziergang in Richtung des in der Nähe gelegenen Sees fanden die Kleinen immer wieder Federn am Boden. Zwischendurch galt es, mit den mitgebrachten Ferngläsern am Himmel kreisende Vögel zu beobachten.
Die gesammelten Federn - meist stammten sie von Tauben, aber auch Amseln, Elstern, Enten – wurden mitgenommen. Sie sollten später den "Fantasie-Vogel" schmücken, den es für jeden zu bauen galt. Dazu hatte Bernhard Dippert etliche weitere mitgebracht, sogar Pfauenfedern waren dabei.
Fantasievögel mit gesammelten Federn gebastelt
im Vereinsheim der Kleinterzüchter bastelten die Kinder mit viel Eifer, und schon nach einer halben Stunde waren die ersten Fantasie-Vögel fertig. Die flogen allerdings beileibe nicht annähernd so gut, wie die echten. Recht bunt, mal mit mehr, mal mit weniger Federn, hatten die Kinder ihre Tiere bestückt. "Dürfen wir die mit nach Hause nehmen", fragte einer der Ferienpass-Teilnehmer. Das durften sie natürlich.
Schließlich hatte Dippert einige kleine Rätsel, die die Kinder erraten durften. "Ich bedanke mich und hoffe, ihr hattet Spaß", verabschiedete sich der Vogel-Experte nach den kurzweiligen drei Stunden von seinen gut gelaunten jungen Teilnehmern.