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Handthal
Fensterbau-Unternehmen Döpfner als Vorbild beim Thema Nachhaltigkeit
Frank Döpfner stellte beim Nachhaltigkeitssymposium der Chancenregion Mainfranken Lösungen des Fensterbau-Unternehmens Döpfner aus Gerolzhofen vor.
Foto: Andreas Stöckinger | Frank Döpfner stellte beim Nachhaltigkeitssymposium der Chancenregion Mainfranken Lösungen des Fensterbau-Unternehmens Döpfner aus Gerolzhofen vor.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 14.12.2023 02:52 Uhr

Als Veranstaltungsort für die neunte Auflage ihres Symposiums für Nachhaltigkeit hatte die Chancenregion Mainfranken das Steigerwaldzentrum in Handthal ausgewählt. Dort bekamen Vertreter von Industrie, Handel und Politik drei Unternehmen als Vorbilder im Bereich der Nachhaltigkeit vorgestellt.

Eines davon war die Firma Döpfner aus Gerolzhofen, die im Bereich Fensterbau konsequent auf heimische Produkte setzt, und das nicht nur beim Holz. Die beiden Geschäftsführer Frank und Mario Döpfner stellten neben ihrem Unternehmen auch einen neuen Typ Fenster vor, den sie demnächst auf den Markt bringen werden.

Beim neunten Symposium für Nachhaltigkeit der Chancenregion Mainfranken in Handthal dabei (von links): Patrick Friedl, Frank und Mario Döpfner, Asa Petersson, Fabian Kunzmann, Ludwig Paul, Bettina Roth, Thomas Ebert und Landrat Florian Töpper.
Foto: Andreas Stöckinger | Beim neunten Symposium für Nachhaltigkeit der Chancenregion Mainfranken in Handthal dabei (von links): Patrick Friedl, Frank und Mario Döpfner, Asa Petersson, Fabian Kunzmann, Ludwig Paul, Bettina Roth, Thomas Ebert ...

Zunächst begrüßten Tobias Hahner vom Steigerwaldzentrum, Asa Petersson von der Chancenregion Mainfranken und Landrat Florian Töpper die Gekommenen. Mit dem neunten Symposium für Nachhaltigkeit präsentiere man der Region ein "dauerhaftes Forum zu einem tragenden, entscheidenden Thema", stellte Peterson heraus. Landrat Töpper verwies auf das später folgende Beispiel Firma Döpfner, welche deutlich mache, wie man Nachhaltigkeit auch in einer ländlichen Region praktiziere.

Unternehmen produziert Strom und Wärme

Mario Döpfner ging auf das Familienunternehmen ein, das in Gerolzhofen hauptsächlich Fenster und Fassadensysteme produziert. Zunächst stellte er vor, wie sich die Firma mit Energie versorgt. Die Döpfner-Betriebs GmbH erzeugt die Hälfte ihres Strombedarfs über eigene Fotovoltaikanlagen. Zum Beheizen der Räume werden die Holzabfälle aus dem Fensterbau genutzt. Den auf dem Nachbargrundstück errichteten Gewerbepark mit Kfz-Werkstatt und Fitnesscenter versorge man über ein eigens gebautes Nahwärmenetz mit.

In der Produktion verwendet die Firma seit 2010 kein Tropenholz mehr. 2014 nahm das Unternehmen auch Lärchenholz aus Sibirien aus dem Sortiment, weil es dort ebenso unter fragwürdigen Umständen abgeholzt und vertrieben werde. Seitdem setze man bei Lärche auf einen Lieferanten aus dem Bayerischen Wald.

Geschäftsführer Mario Döpfner stellte beim Symposium das Gerolzhöfer Familienunternehmen vor, das auf heimisches Holz setzt.
Foto: Andreas Stöckinger | Geschäftsführer Mario Döpfner stellte beim Symposium das Gerolzhöfer Familienunternehmen vor, das auf heimisches Holz setzt.

Mario Döpfner führte zudem aus, dass die Firma von Kunststoff-Fenstern, die 60 Prozent des Marktanteils ausmachten, abgerückt sei. Holz und Aluminium seien die verwendeten Materialien, auch wenn letzteres ökologisch nicht ideal sei. Ein lange anvisiertes Ziel sei gewesen, ein wirklich nachhaltiges Produkt herzustellen.

Hier sehen sich die Brüder auf gutem Weg. Wie Frank Döpfner darstellte, schneidet das Unternehmen bei Themen wie dem ökologischen Fußabdruck oder der Ökobilanz seit dem Umdenken sehr gut ab.

Neuer Fenstertyp ermöglicht Austausch von Einzelteilen

Schließlich präsentierte Frank Döpfner einen neu entwickelten Fenstertyp, den das Unternehmen demnächst auf den Markt bringen will. Ganz vereinfacht gesagt, hat es einen zweischaligen Aufbau, besteht innen aus Fichtenholz, außen aus Eiche. Rahmen und Sprossen sind als eine Art Klicksystem konzipiert. Sind Stücke davon verschlissen, könne man Einzelteile austauschen und müsse nicht das gesamte Fenster erneuern.

Zuvor war mit Bettina Roth vom Outdoor-Ausrüster Vaude aus Tettnang im Bodenseekreis eine Frau an der Reihe, die in ihrer Firma die Bereiche Qualitätsmanagement und Lieferketten verantwortet. Bei Vaude beschäftigt man sich seit 15 Jahren intensiv mit Lieferketten und Nachhaltigkeit. Gerade beim schwierigen Sektor Bekleidung könnte man die oft schlechten Rahmenbedingungen bei der Produktion verbessern. Zu den Lieferketten führte Roth an, dass die Vorschriften kompliziert seien, oft missverstanden und übererfüllt würden. Sie riet trotzdem dazu auf, sich damit intensiv zu befassen. Unternehmen sollten ihrer Ansicht nach außerdem stärker gemeinsam nach Lösungen suchen.

Dritter Referent war mit Fabian Kunzmann, ein Vertreter des neu gegründeten Start-Up-Unternehmens Circable, das gebrauchte IT-Hardware wieder in die Kreislaufwirtschaft zurückbringen möchte. Dazu würden Datenträger abgeholt, Daten gelöscht und Geräte dann recycelt.

 
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  • Hans Müller
    Sehr geehrter Herr Stöckinger,

    wenn das alles stimmt, was Sie über die Firma Döpfner schreiben und die Firma das auch so umgesetzt hat, dann kann man nur Lob aussprechen.
    Es gehört viel Mut dazu alte Zöpfe abzuschneiden und neue Wege zu gehen.

    Aber die Schlagzeile ich zitiere:

    "Fensterbau-Unternehmen Döpfner als Vorbild beim Thema Nachhaltigkeit"

    möchte ich nicht unkommentiert lassen.

    Wie gesagt, wenn das alles stimmt was Sie schreiben, dann ist die Firma Döpfner wohl nachhaltig, weil Sie auf den umweltfreundlichen Rohstoff Holz zurückgreift und darauf baut, aber sie ist kein Vorbild. Denn der Rohstoff Holz komm aus dem Bayerischen Wald und nicht aus dem naheliegenden Steigerwald.

    Nachhaltiger wäre es kurze Wege für den nachwachsenden Rohstoff Holz zu finden.

    Also wäre diese Schlagzeile folglich besser.

    "Fensterbau-Unternehmen Döpfner ist in Sachen Thema Nachhaltigkeit gut, könnte aber noch besser sein"!
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  • Klaus Krug
    Es ist leider ein Zeichen unserer Zeit, dass auch an vorbildlichen Unternehmen sofort wieder jemand herumkrittelt.

    Wenn die Firma Döpfner Holz aus dem Bayerischen Wald einsetzt, dann kommt das ja wenigstens schon mal aus Deutschland und nicht aus einem tropischen Regenwald. Und wahrscheinlich gibt es auch einen guten Grund dafür, weshalb kein Holz aus dem Steigerwald verarbeitet wird. Das Holz muss ja auch für den Fensterbau geeignet sein.

    Bei vielen anderen Firmen wummert noch ein Jahrzehnte alter Öl- oder Gas-Kessel im Keller, da kritisiert niemand. Im Gegenteil, da wird dann gejammert, dass die Firma zusammenbricht, wenn so ein Uralt-Kessel ausgetauscht werden soll, während gleichzeitig die Cheffen jedes Jahr mit einem neuen Mercedes angefahren kommen.
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  • Mario Döpfner
    Sehr geehrter Herr Döpfner, bitte geben Sie den Kommentar erneut ab. Korrekturen können wir nicht vornehmen. Anbei der Text: Sehr geehrter Herr Müller, vielen Dank für Ihren Kommentar und Danke auch für die Anregegung, Holz aus dem Steigerwald zu beziehen. Für die Fenster - und Haustürenherstellung verzichten wir schon seit 2010 auf Tropenholz und seit 2014 auf sibierische Lärche. Unser Holzlieferant sitzt im Bayrischen Wald. Das Holz, welches wir für die Produktion von unseren Bauelementen benötigen, verlangt eine spezielle Verleimung. Ich kenne im Raum Steigerwald kein Säge - bzw. Verleimwerk, welches in der Lage wäre, uns mit diesen speziell für den Fensterbau geeigneten Kanteln zu versorgen. Ich würde mich aber gern in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen diebezüglich autauschen. Bis dahin verbleibe ich mit den besten Grüßen Mario Döpfner
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  • Mario Döpfner
    Sehr geehrter Herr Müller,

    vielen Dank für Ihr Lob und für Ihre konstruktive Kritik. Ich kann Ihnen versichern, dass der Artikel in der Main Post unsere Unternehmensphilosophie exakt widerspiegelt.

    Die Döpfner Betriebs GmbH & Co. KG verzichtet schon seit 2010 auf die Verwendung von Tropenholz. Seit 2014 verwenden wir anstelle der fragwürdig geschlagenen sibirischen Lärche europäische Lärche aus dem Bayrischen Wald.

    Nahezu unser gesamtes Holz beziehen wir von da. Unser dortiger Holzlieferant ist ein Säge– und Verleimwerk, welches in der Lage ist, die Fenster und Haustürenkanteln so vorzufertigen, wie es für hochwertige Bauelemente aus Holz notwendig ist.

    Im Raum Steigerwald gibt es keinen vergleichbaren Holzlieferanten, weswegen wir Ihren Vorschlag, Holz aus dem Steigerwald zu beziehen, nicht realisieren werden können.
    Gern bin ich aber bereit, mich in einem persönlichen Gespräch mit Ihnen darüber auszutauschen, falls Interesse besteht.

    Mit freundlichen Grüßen
    Mario Döpfner
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  • Hans Müller
    Sehr geehrter Herr Döpfner,

    grundsätzlich begrüße ich Ihre Betriebsphilosophie, siehe Kommentar!

    Sie schreiben,
    "Die Döpfner Betriebs GmbH & Co. KG verzichtet schon seit 2010 auf die Verwendung von Tropenholz. Seit 2014 verwenden wir anstelle der fragwürdig geschlagenen sibirischen Lärche europäische Lärche aus dem Bayrischen Wald."

    aber auch
    "Nahezu unser gesamtes Holz beziehen wir von da. Unser dortiger Holzlieferant ist ein Säge– und Verleimwerk, welches in der Lage ist, die Fenster und Haustürenkanteln so vorzufertigen, wie es für hochwertige Bauelemente aus Holz notwendig ist."

    und
    "Im Raum Steigerwald gibt es keinen vergleichbaren Holzlieferanten, weswegen wir Ihren Vorschlag, Holz aus dem Steigerwald zu beziehen, nicht realisieren werden können."

    Frage:
    Haben die Lieferanten des Tropenholzeses und die aus Sibirien die für Sie so wichtigen Haustürenkanteln für den Fensterbau so vorgefertigt wie sie es benötigen?
    Oder haben Sie nur den Rohstoff Holz geliefert?
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  • Mario Döpfner
    Sehr geehrter Herr Müller,

    ja, unsere früheren Lieferanten von Tropenholz und sibirischer Lärche durften damals das Rohholz nicht bedingungslos nach Deutschland exportieren, sondern mussten das Schnittholz zu Fenster und Haustürenkanteln verleimen, damit die Wertschöpfung im Land geblieben ist. Die Qualität der Ware hat gepasst, die Art und Weise, wie vor Ort Raubbau betrieben wurde, war für uns nicht akzeptabel.
    Ich biete noch einmal ein persönliches Gespräch an. Sie können mich jederzeit kontaktieren.
    Weitere Fragen werde ich online nicht mehr beantworten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Mario Döpfner
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