
Das aus dem Jahr 1905 stammende Grabdenkmal für den Jagdforscher Carl Emil Diezel befindet sich inmitten des Schwebheimer Friedhofs. Fehlende Fundamente und der starke Efeubewuchs haben dem Grabmal im Laufe der Jahre sehr zugesetzt, jetzt – am 16. August – wird das restaurierte Denkmal – in einer Feierstunde der Öffentlichkeit präsentiert.
Carl Emil Diezel war ein deutscher Jäger, Philosoph und Schriftsteller, der 1860 im Alter von 80 Jahren in Schwebheim starb. Erst im Alter von 78 Jahren wurde er Bürger im Kräuterdorf, lebte nur zwei Jahre im hiesigen Amtshaus. Diezels Bestattung war die erste auf dem damals neu eingeweihten Schwebheimer Friedhof. Sein 1848 veröffentlichtes Buch "Erfahrungen auf dem Gebiet der Niederjagd" gilt als Standwerk der waidmännischer Literatur. Nach Diezel wurde – neben vielen Straßen - auch ein Wasserfall in Oberbayern benannt.
Grab von zahlreichen Jägern besucht
Das Grabmal wurde durch Spenden – so steht es an dem Denkmal – "einfacher Jäger" finanziert. Der Berliner Künstler Kauer entwarf die Gedenkstätte, die 1905 eingeweiht wurde. Diezels Grab wurde seitdem von zahlreichen Jägern und Jagdfreunden aus dem In- und Ausland besucht.
Neben dem Gedenkmal im Friedhof erinnern die Häuser Hauptstraße 63 in Röthlein, das ehemalige Forsthaus und Hauptstraße 56 in Schwebheim, das ehemaliges Amtshaus an den Forstmann. Die beiden Häuser sowie das Grabdenkmal sind als Baudenkmäler registriert.
Für die aufwändige Sanierung des Grabmals konnte die Gemeinde Schwebheim den Jagdschutzverein Schweinfurt als Spender gewinnen. Dieser hat nach einem Aufruf bei zahlreichen bayerischen Jagdverbänden Spendengelder in Höhe von über 8000 Euro einbringen können. Zusätzlich unterstützte der Bezirk Unterfranken den denkmalpflegerischen Mehraufwand mit einer Förderung in Höhe von 2000 Euro aus Mitteln der Unterfränkischen Kulturstiftung. Rund 20.000 Euro kostete die umfassende Restaurierung, den "Löwenanteil" trägt die politische Gemeinde.
Jagdhornbläser sorgen für die musikalische Umrahmung
Zur Feierstunde freut sich Schwebheims Bürgermeister Volker Karb über die Teilnahme des Jagdschutzverbandes Schweinfurt und von Pfarrer Tobias Wölfel. Jagdhornbläser aus Schweinfurt sorgen für die musikalische Umrahmung.
Im Internet findet man den weithin verehrten Jagdmann in unterschiedlichen Schreibweisen, Carl und Karl – wie auf der Grabstätte – sind dort hinterlegt. An der Gedenkstätte selbst erinnert ein kurzer Text an den "unvergessenen Altmeister" der Waidmänner, dort wird der Berliner Künstler, der das Denkmal entwarf, mit "Kauer" angegeben, andere Quellen benennen den Berliner Kaup.