Ein Fazit vorweg: Die Ausstellung "100 Jahre Erlöserkirche Gerolzhofen" in der Rüstkammer des Alten Rathauses ist empfehlenswert, sehr informativ und liebevoll mit vielen Details in Form von Bildern, Dokumenten, Planungen, Auszügen aus Kirchenmatrikeln und Exponaten ausgestattet. Sie wurde vom Leiter des Stadtmuseums, Klaus Vogt, in Kooperation mit einem Team der evangelischen Kirchengemeinde nach wochenlanger Recherche sehr dekorativ gestaltet. Diese Ausstellung zeigt die Anfänge des Protestantismus in Gerolzhofen, die Unterlagen zur Planung und zum Bau des Gotteshauses und der weiteren teilweise sehr lebhaften Geschichte der Erlöserkirche in Gerolzhofen bis heute auf.
Pfarrer Reiner Apel bedankte sich bei der Eröffnungsfeier bei allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Ausstellung stattfinden kann. Weitere interessante Details sind in der Festschrift "Ich bin - 100 Jahre Erlöserkirche Gerolzhofen" nachzulesen, die im Pfarramt, in der Tourist-Information und in der Buchhandlung am Teutschhaus zu einem Preis von drei Euro erhältlich ist.
Ein Ort emotionaler Erlebnisse
Bürgermeister Thorsten Wozniak hob die Bedeutung der Kirche als einen Ort bedeutender und emotionaler Erlebnisse hervor, in der man nicht nur Gottes Wort erleben, sondern auch Ruhe und Stille finden und natürlich auch Gemeinschaft erleben kann.
Museumleiter Klaus Vogt stellte dann den Aufbau der Ausstellung vor. Ausgehend von der Entstehung des Protestantismus in Person von Martin Luther und der darauffolgenden Rekatholisierung durch Julius Echter wird die Entwicklung der Religion in Gerolzhofen mit all ihren Irrungen und Wirrungen, Sorgen, Nöten und Hoffnungen der Menschen dargestellt, bis endlich die Grundsteinlegung für eine eigene Kirche am 6. August 1922 erfolgen konnte und der evangelisch-lutherische Glaube in der Stadt einen neuen Mittelpunkt erhielt.
Intensive Suche nach einem alten Taufstein
Die Einweihung selbst erfolgte dann am 10. Mai 1923 an Christi Himmelfahrt. Klaus Vogt untermauerte seine Einführung aber nicht nur mit Jahreszahlen und Fakten, sondern schmückte diese auch mit kleinen amüsanten Erzählungen aus. Ein alter Taufstein mit Deckel zum Beispiel konnte bei einer Steinmetzfirma in Gerolzhofen erst nach intensiver Suche wiedergefunden werden. Eine eigene Bilderwand mit vielen Fotos stellt dann noch die gemeindliche Arbeit, besonders die Jugendarbeit, in den Mittelpunkt.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier vom Posaunenchor unter der Leitung von Martina Heßmer. Bei einem kleinen Imbiss konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher anschließend noch die Ausstellungsinhalte diskutieren und Erinnerungen austauschen.