
Die Lachmuskeln seiner Zuschauer strapazierte das „Totale Bamberger Kabarett“ (TBC), das auf Betreiben des Dorferneuerungsvereins Dezent als besonderer Leckerbissen in der Kulturscheune in Hain zu Gast war. Vor ausverkauftem Haus parodierten, musizierten, jonglierten und interpretierten die drei Kabarettisten Georg Königer, Florian Hoffmann und Michael Tomis mit Sex-Appeal, Klamauk und Witz, was das Zeug hält.
Der Erfindungsreichtum des Trios kennt keine Grenzen. Ob auf Naturkundeexkursion nach dem Homo erectus laber laber oder als arbeitsloser Papst, dem man einen Platz als Muezzin anbieten wollte, die Zuschauer kamen aus dem Lachen und Klatschen nicht mehr heraus.
Ein Höhepunkt des Abends war die rabenschwarze Politiksatire über die gescheiterte FDP, die statt auf 105 Prozent unter fünf Prozent fiel. Zu versteigern gab's in Hain nicht nur FDP-Tafelsilber, sondern am Ende auch zwei völlig betrunkene und aufgelöste Parteifreunde, die allerdings niemand haben wollte. Großes schauspielerisches Talent zeigten die drei Kabarettisten. Ob in Soloauftritten oder im Sketch, ob als Schlagzeuger ohne Schlagzeug oder bei Gesangsstücken – TBC bot Kabarett der Extraklasse. Als wahres Multitalent entpuppte sich Neumitglied Michael Tomis im Tatort-Sketch, in dem er gleichzeitig Theo Lingen, Heinz Erhard, Inge Meisel, Hans Moser und Louis de Funès mimte.
Seine fränkischen Wurzeln will TBC natürlich nicht leugnen. Da hat es der aus Münster stammende Georg Königer nicht immer leicht, und auch das Publikum muss kleinere Seitenhiebe einstecken. Doch mit einem Programm von knapp zweieinhalb Stunden ist „Lachablösung“ sein Geld in jedem Fall wert gewesen. In Hain waren die Zuschauer so begeistert, dass die drei Kabarettisten erst nach drei Zugaben die Bühne verlassen durften.