Zum 44. Faschingsumzugsjubiläum schlängelte sich trotz bedecktem Himmel und mitunter stürmischen Wind ein farbenprächtiger und qualitativ hochwertiger Gaudiwurm durch Schallfeld, der seines Gleichen sucht. 1976 zog Josef Hahn mit seinen Söhnen Walter und Ewald und einem Wagen, der von einem grünen Güldnerbulldog gezogen wurde, durchs Dorf. Im darauffolgenden Jahr nahmen Julius Hahn mit einem Wagen und Michael Greger mit seinen Ponys teil. Daraus entwickelte sich der nunmehr seit 44 Jahren stattfindende Faschingsumzug, dessen Jubiläum die Narren intensiv feierten.
Bereits am letzten Freitag gab es zum Umzug einen Hörfunkbericht auf Bayern 1. Die Umzugsteilnehmer freuten sich, dass um die 2500 Zuschauer gekommen waren und dadurch den großen zeitlichen und finanziellen Aufwand der Gruppen wertschätzten. Der Sportverein als Veranstalter und Umzugsorganisator Lothar Riedel zeigten sich beruhigt, dass alles unfallfrei und reibungslos abgelaufen ist. Natürlich lebt der Umzug von der Vielfalt der teilnehmenden Gruppen. 21 Zugnummern, darunter zwölf herausragende Motivwagen und fesch verkleidete Fußgruppen mit rund 245 Akteuren waren zu sehen.
Den Jubiläumsumzug eröffnete mit einem großen Hinweisschild "44. Jubiläums-Zug" Rita Riedel, mit einem Oldtimer Diesel-Ross Baujahr 1952. Mehr Demokratie mit Bürger-Apps verspricht sich die Best Generation Einheit. Die Jugendlichen zeigten zahlreiche und verschiedenste Apps zur Auswahl. Hard-Rock gab es von der Band "Kiss" zu hören. Die Band-Mitglieder "ReichMangLöschKrieg" fielen durch riesige Gitarren und individuelle Kostüme auf.
Die Teenager-Dorfkinder setzten die Welt zurück in die 80er Jahre. In bunter und lässiger Hippiekleidung mit schrillen Neonfarben und Mofas mit Anhängern ließen sie vergangene Zeiten aufblühen. OBEN und damit wurde das Thema des gleichnamigen Kinderfilms dargestellt, in dem ein Wohnhaus mit über 300 bunten Luftballons transportiert wird. Die Enkelgruppe hatte viel zu pusten.
Eine bunte Vogelhochzeitsgesellschaft verkörperten die Vögel des KV/TSC-Rot-Weiß Frankenwinheim. Das unterschiedliche Gezwitschere des Singgefieders war weithin zu hören. Im "Disneyland" tummelten sich die große Gruppe mit 30 Personen der Bender-Kids. Alles drehte sich um die fantasievoll gestaltete Gruppe mit verschiedenen Themenbereichen und Attraktionen.
Hinter unheimlichen Wesen aus einer fremden Welt verbarg sich die Aliens-Musikkapelle aus Stadelschwarzach, mit der Vorsitzenden Sandra Diroll-Radina. Die Musiker sorgten mit rhythmischen Sound und abwechslungsreichen Liedern zusätzlich für Schwung.
Die feschen Schönlinge der "BenKrauNeuRaud-Gruppe" zeigten sich als Griechen in der Antike. Die athletischen Männer standen auf der Akropolis und genossen Ouzo. Die Majorettes von Veronique Gallet sind nicht nur bei den Faschingssitzungen umjubelt, sie sind die Medaillensammler. Selbst auf dem harten Straßenbelag gab es von den temperamentvollen und beweglichen Mädchen akrobatische Vorführungen. Über den 44. Umzug freute sich das Jubiläumsprinzenpaar Christina Schulz und Timo Lenhard sowie das Kinderprinzenpaar Alessia Lösch und Hannes Schulz. Die Raupe Nimmersatt aus Schönaich schlängelte sich geschmeidig an den vielen Zuschauern vor an den Straßenrändern vorbei und wollte sogar das Publikum auffressen.
Akustische Signale waren von der "Schwazier Gemee" zu vernehmen. Mannigfache Tonträger wie Tonbänder, Schallplatten und CD‘s für Musik und auch Sprache waren gut dargestellt. Die Britschen genießen den Fasching sehr und fliegen als Schmetterlinge umher." Langsam aber sicher erobern die Chinesen nicht nur die ganze Welt, sondern auch Schallfeld. Angekündigt durch Drachen und die Gymnastikfrauen, der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft. Ihnen folgten die Ochsenkutscher mit dem Reuthers Fritz. Sie behaupteten "Die gute alte Zeit" war so schön. Jedenfalls gab es damals die vielen bürokratischen Auflagen für die Landwirtschaft nicht. Die "Top-Ten-Gruppe", verkörperte die Science-Fiction-Fantasy–Komödie "Ghostbusters" also Geisterjäger. Der große weiße Cadillac beherrschte das Straßenbild.
50 Jahre Mondlandung nahm die "Hütte" ins Visier. Die lange Rakete der Amerikaner sowie Gestalten mit großen Helmen und weißen Ganzkörperanzug, eine Kapsel und ein Mondauto waren weithin zu sehen. Wahre Lebenskünstler sind die Bad-Moms-Quallen mit langen Tentakeln, die sich unter Regenschirmen verbargen. Die Meesrestiere versuchten mit ihren giftigen Fangarmen die Zuschauer in ihre Gewalt zu bringen. Ein Saloon auf einem hohen Aussichtsturm, Apachen, ein Marterpfahl, ein Galgen sowie Cowboys und Indianer standen auf dem Wagen der jungen Hüttendjangos und wilde Knallerein erschreckten die Zuschauer.
Peter Pfisters altes Dieselross von 1951 zog einen Müllwagenanhänger für Pappbecher, Flaschen und Ähnliches sowie ganz große Lumpen. Damit endete der auffällige und gelungene Faschingsumzug. Sabine Neubert moderierte die Gruppen und trug mit ihren Kommentaren zur guten Stimmung bei. Für laute und unterhaltsame Stimmungsmusik aus den Lautsprechern sorgten Simon Neubert und Achim Scheufens. Die Verkehrsregelung erfolgte durch Lülsfelder Feuerwehrkameraden. Hinter dem "scharfen" Getränkestrand standen Sabine und Bernhard Bedenk, die Korbballerinnen hatte einen Sekt und Kuchenstand und an mehreren Verkaufshäuschen des FC Schallfeld konnten sich die Gäste stärken.