Nach „Purple Rising“ stand am Samstag eine weitere Tribute-Band für einen „Großen“ im „Stattbahnhof“ auf dem Plan: Die Jungs von „Hollywood Rose“ zauberten eine Show auf die Bühne, die der des Originals „Guns n'Roses“ kaum nachgestanden haben dürfte, wodurch die Macher des Kulturhauses ihr gutes Händchen bei der Bandauswahl einmal mehr unter Beweis stellen.
Im Mittelpunkt standen wie beim Original natürlich vor allem zwei Personen. Dass Axl Rose eine unverwechselbare Stimme hat und Slash ein Genie an der Klampfe ist, steht außer Frage. Doch zeigte „Hollywood Rose“-Sänger Alex Scarzzy Crane gleich zu Beginn bei „Welcome to the Jungle“, wie nahe er dem Guns n'Roses“-Frontmann kommt.
Stilechte Friese
Nicht jeder verfügt eine ähnlich große Bandbreite in der Stimme wie Rose. Doch es war kein Unterschied bemerkbar, genauso wie beim Slash-Mimen Fészek. Nicht nur, dass er mit der gleichen Friese, Zylinder und Sonnenbrille wie sein Vorbild auf die Bühne kam. Er zeigte an diesem Abend oft, dass auch er ein Virtuose auf seinem Instrument ist. Soli sowie die charakteristischen Tanzeinlagen bis hin zum Kniefall: Da war alles dabei.
Neben der Erfahrung von über 330 Shows merkte man der Band vor allem eines an: die Freude an ihrer Musik. Das steckte natürlich auch das Publikum an, das bereits zu den ersten Songs kräftig mitschunkelte und die altbekannten Hymnen mitschmetterte. Bereits seit 2003 tourt die Band als „Guns n'Roses“-Tribute durch die Lande, standen schon mit anderen großen Namen wie „Twisted Sister“ und Billy Idol auf der Bühne. Schon in elf europäischen Ländern standen sie auf der Bühne.
Dass Fészek und Crane relativ neu in der Band sind, merkte man an der Performance nicht, diese wirkte überaus rund. Viel Nebel und einige Pyroeinlagen unterstrichen die von der Band aufgebaute Stimmung und sorgten nicht selten dafür, dass lediglich noch Schemen auf der Bühne zu erkennen waren.
Ihre abwechslungsreiche Songauswahl, die schnellere Stücke mit den bekannten „Guns n'Roses“-Hymnen wie beispielsweise „November Rain“ mixte, tat ihr übriges, dass sich bereits zur Pause alle einige waren, dass die aus Budapest eingeflogenen Jungs jeden Cent des Eintrittsgeldes wert waren.
Auch die Pause tat der Stimmung im gut gefüllten großen Saal des „Stattbahnhofs“ keinen Abbruch. Klassiker wie „Sweet Child of Mine“ animierten weiter zum mitsingen.
Für eine Überraschung sorgten die Musiker bei ihrem letzten Song. Mit „Rebel Yell“ hauten sie einen zeitlosen Klassiker von Billy Idol raus, was aber für ein furioses Finale sorgte. Als Belohnung für die gelungene Performance gab letztlich lang anhaltende Zugabe-Rufe seitens der Zuschauer. Da ließen sich die Herren natürlich nicht zwei Mal bitten und kehrten noch einmal zurück auf die Bühne.
Bevor sie die sichtlich glücklichen Zuschauer mit „Paradise City“ in die Schweinfurter Nacht entließen, wiederholte Crane nochmals die Botschaft des Abends: „Don?t make war, just make love.“
Mit großem Applaus wurde die Band verabschiedet, die es dem Publikum nicht nur einmal während der Show gedankt hatte.