Angeblichen Mitarbeitern der Firma Microsoft ist es in der vergangenen Woche gelungen, einen 81-Jährigen dazu zu bewegen, ihnen mittels Fernzugriff die Kontrolle auf seinen Computer zu gewähren. Diese Möglichkeit nutzten die Täter, um eine Transaktion von mehreren tausend Euro vom Konto des Mannes zu ihren Gunsten vorzunehmen.
Das Phänomen des sogenannten „Microsoft-Support-Scam“ taucht im Bereich der unterfränkischen Polizei seit Jahren auf, so die Polizei zu dieser nicht ganz neuen, aber doch immer wieder aus Tätersicht erfolgreichen Masche. Die Anrufer gehen meist nach dem gleichen Schema vor und versuchen nach Zugangsdatenabfrage mittels Fernzugriff die Kontrolle über den Computer zu erhalten. Ab diesem Moment ist es den Tätern unter Umständen möglich, Passwörter und Zugriff auf die Konten und Zahlungsmethoden der arglosen Angerufenen zu erhalten.
So erhielt am Dienstag zurückliegender Woche ein 81-Jähriger einen vorgetäuschten Anruf der Firma Microsoft. Der Mann installierte die angebliche Fernwartungssoftware und öffnete somit den Tätern Tür und Tor um auf den Computer und die Daten zugreifen zu können. Unter dem Vorwand, dass es in letzter Zeit vermehrt zu Betrügereien bei Transaktionen komme, gab der Täter an Zugang zum Online-Banking des Mannes zu benötigen. Im Nachhinein stellte der Geschädigte schließlich fest, dass mehrere tausend Euro von seinem Konto fehlen. Die weiteren Ermittlungen hat die Kripo Schweinfurt übernommen.
Die Polizei hat in diesem Zusammenhang einige wichtige Tipps: Niemals einem unbekannten Anrufer Zugriff auf den Rechner gewähren oder eine sogenannte Fernwartungssoftware installieren. Unternehmen wie Microsoft, so rät die Polizei, nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein "Servicemitarbeiter" melden, ohne dass darum gebeten wurde, einfach den Hörer auflegen. Ganz wichtig: Niemals Zugangsdaten zu Bankkonten, Kreditkarten oder Bezahldiensten wie PayPal herausgeben.
Wer Opfer wurde sollte unverzüglich den Rechner vom Internet trennen und über einen nicht infizierten Rechner betroffene Passwörter trennen. Weitere wichtige Schritte wären die Überprüfung des Rechners durch Fachleute, die das installierte Fernwartungsprogramm löschen.
Nehmen sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind. Lassen sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können. Erstatten sie Anzeige, so die weiteren Ratschläge der Polizei.
Betrugsversuche sollten zusätzlich bei Microsoft gemeldet werden: https://www.microsoft.com/de-DE/reportascam/