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Oberschwarzach
Falsch plakatiert: Gemeinde Oberschwarzach fordert CSU auf, Wahlwerbung auf Willkommensschildern zu entfernen
Wahlwerbung an Ortseingängen verstoße gegen allgemeine Regeln und werfe ein schlechtes Licht auf die Gemeinde, heißt es. Die CSU möchte die Plakate hängen lassen.
Am Willkommensschild der Gemeinde im Ortsteil Wiebelsberg hängt ein Wahlplakat der CSU. Dies verstößt gegen Vorschriften der Gemeinde.
Foto: Michael Mößlein | Am Willkommensschild der Gemeinde im Ortsteil Wiebelsberg hängt ein Wahlplakat der CSU. Dies verstößt gegen Vorschriften der Gemeinde.
Michael Mößlein
 |  aktualisiert: 27.01.2025 02:31 Uhr

Auf den Willkommenstafeln am Rand der Eingangsstraßen zu ihren Ortsteilen wirbt die Marktgemeinde Oberschwarzach mit dem Slogan "Wiesen, Wälder, Weine" dafür, die Vielfalt in den Ortschaften zu entdecken. Da passt es wohl nicht recht, dass direkt unter den offiziellen Tafeln Wahlwerbung einer einzelnen Partei hängt.

Dass dies einer politisch zur Neutralität verpflichteten Gemeinde nicht gut zu Gesicht steht, darüber waren sich die Mitglieder des Oberschwarzacher Gemeinderats jüngst einig. Zu groß sei die Gefahr, dass es so ausschaut, als ob die Gemeinde einseitig Partei ergreife, indem sie einer Partei den prominenten Werbe-Platz zur Verfügung stelle, erläutert Zweiter Bürgermeister Manfred Baumann auf Nachfrage dieser Redaktion die im Gemeinderat geäußerten Bedenken.

Gemeinde möchte keine Partei bevorzugen

Baumann leitet derzeit für den verreisten Bürgermeister Manfred Schötz die Amtsgeschäfte der Gemeinde. Dass Schötz nicht nur CSU-Mitglied, sondern auch Vorsitzender des christsozialen Ortsverbands in der Marktgemeinde ist, macht die Sache noch delikater. Umso mehr dürfte die Gemeinde daran interessiert sein, in puncto Wahlwerbung keine Partei zu bevorzugen.

Düttingsfeld ist eine der Ortschaften in der Gemeinde Oberschwarzach, wo CSU-Wahlplakate unerlaubterweise an Willkommensschildern der Gemeinde befestigt wurden.
Foto: Michael Mößlein | Düttingsfeld ist eine der Ortschaften in der Gemeinde Oberschwarzach, wo CSU-Wahlplakate unerlaubterweise an Willkommensschildern der Gemeinde befestigt wurden.

Grundsätzlich gilt laut Baumann: Die Willkommenstafeln sollen frei von Werbung jeglicher Couleur bleiben. Ausnahmen sind Hinweise auf anstehende Feste, die örtliche Vereine in Form von Einschubtafeln dort in Absprache mit der Gemeinde anbringen dürften. Insoweit steht für den Zweiten Bürgermeister auch fest, dass die Wahlwerbung auf den Willkommenstafeln zeitnah verschwinden muss. Dies würde dem CSU-Ortsverband auch so mitgeteilt.

Fehler eines einzelnen Plakatierers

Stellvertretend für den Oberschwarzacher CSU-Ortsverband spricht dessen Zweiter Vorsitzender, Georg Wagner, von einem unbeabsichtigten Fehler beim Plakatieren. Dieser sei einem Mitglied unterlaufen, das erstmals Wahlwerbung aufgehängt habe. So konnte es laut Wagner passieren, dass in den Ortschaften Wiebelsberg, Düttingsfeld und Mutzenroth Wahlplakate ohne seine Anweisung an den jeweiligen Willkommenstafeln aufgehängt wurden. Weitere Ortsteile seien nicht betroffen.

Hier wurde korrekt plakatiert. In Oberschwarzach hängt Wahlwerbung der CSU im Umfeld der Willkommenstafel (links im Hintergrund) an einem Baum.
Foto: Michael Mößlein | Hier wurde korrekt plakatiert. In Oberschwarzach hängt Wahlwerbung der CSU im Umfeld der Willkommenstafel (links im Hintergrund) an einem Baum.

Es scheint wohl der "der einfachste Weg" gewesen zu sein, die Plakate an den vorhandenen Tafeln anzubringen, mutmaßt Wagner. Normalerweise würde an Brunnen, Bäumen oder auf anderen zulässigen Flächen plakatiert.

In der Frage, ob die Plakate mit der Wahlwerbung der Union baldmöglichst abgehängt und eventuell andernorts aufgehängt werden sollen, vertritt Wagner eine eigene Meinung: Die Plakate müssten bis zur Wahl am 23. Februar dort hängen bleiben, wo sie sind. An anderen geeigneten Stellen in den Ortschaften hingen zwischenzeitlich Wahlplakate der Konkurrenz.

 
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Kommentare
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  • Patrick Rettner
    Wenn ich mich unberechtigterweise auf einen Anwohner- oder Behindertenparkplatz stelle, dann kann ich mein Auto auch nicht mit der Begründung "Ja aber die anderen Parkplätze sind jetzt belegt" dort stehen lassen.
    Mein Vorschlag: Plakate vom Bauhof entfernen lassen und eine schöne Rechnung schreiben.
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  • Wolfgang Schöller
    Platzhirschgehabe der CSU. Wenn ein Mitglied Fehler macht, auch unabsichtlich, muss die dazugehörige Partei dafür einstehen und die Verantwortung übernehmen. Vielleicht auch bei der nächsten Wahl die Freiwilligen besser informieren, Herr Wagner, damit diese Fehler nicht passieren. Sich an Regeln zu halten, sollte einer demokratischen Partei wichtig sein. Dass die CSU in Oberschwarzach bekannt ist und ihre Wählerklientel hat, darf vorausgesetz werden, sodass sie eigentlich überhaupt nicht plakatieren müsste. Weg mit den Plakaten an Willkommensschildern!
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  • Friedel Heckenlauer
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  • Ulrike Schneider
    Das ist ja eine geradezu freche Einstellung… wenn sie durchgeht, dann ist das für die Zukunft eine Einladung für wildes Plakatieren!
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