Fairness war nicht nur in der vor Kurzem beendeten Europameisterschaft immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Beim Fairen Frühstück der Rathenauer Fünftklässler, zu dem die AG "Schüler-fairändern-die-Welt", kurz SfW-AG, seit einigen Jahren einlädt, stand der faire Handel im Mittelpunkt.
Dieses fand an zwei Terminen statt: zunächst für die drei Gymnasialklassen und zwei Wochen später für die vier Realschulklassen. Angelika Lauer, die zusammen mit Claudia Markert die SfW-AG leitet, begrüßte die Schülerschaft und erklärte am Beispiel Kakao und Schokolade, was fair und was unfair ist. Nun wurden Texte an die Schüler ausgeteilt, die sie vorlesen sollten. Dabei stellte sich heraus, dass nur ein Drittel der Schüler Frühstück bekommen würde, da sie dem reichen Teil der Welt angehörten. Die anderen Tischreihen würden leer ausgehen, da sie den armen Teil der Bevölkerung repräsentierten.
Da dies ein faires Frühstück werden sollte, erhielten die "reichen" Schüler folgende Aufgabe: Erst wenn sie alle Lebensmittel fairteilt hätten, durfte gefrühstückt werden. Die Weltpolizei, d.h. die SfW-AG, überprüfte die Fairteilung der Speisen. Angeboten wurden Bananen, Äpfeln, Müsli, Schokocreme, Honig, Kräuterfrischkäse, Brot, Milch, Orangensaft und Apfelsaft, die fair oder regional eingekauft wurden. Nach kurzem Überlegen wurde die Aufgabe gelöst, sodass sich alle Schüler das Faire Frühstück schmecken lassen konnten.
Bereits zum dritten Mal wurde die AG dabei von Sonja Pfister unterstützt, der Schatzmeisterin des schuleigenen Fördervereins. Als Gast war auch Andrea Schmidt von der Geschäftsstelle Lokale Agenda 2030 Stadt Schweinfurt Agenda zugegen. Dass das faire Frühstück für die sieben fünften Klassen kostenlos angeboten werden konnte, ist Transfair e.V. und dem Rathenau-Förderverein zu verdanken.
Seit letztem Schuljahr werden die fünften Klassen aufgerufen, beim Spielefest an einem Spendenlauf teilzunehmen. Der Erlös aus den erlaufenen Runden geht an die beiden Partnerschulen in Ghana (Afrika), die dort nachhaltige Projekte durchführen. Durch das Faire Frühstück und den Spendenlauf für die Partnerschulen wird Fairness ganz konkret für die Fünftklässler erlebbar.
Von: Claudia Markert, Unterstufenbetreuerin und Co-Leiterin der SfW-AG