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SCHWEINFURT
Fahrradrevolution aus dem Maintal
Aus einem Werkstück ist die Kassette mit zwölf Zahnkränzen für das Mountainbike hergestellt.
Foto: Sram | Aus einem Werkstück ist die Kassette mit zwölf Zahnkränzen für das Mountainbike hergestellt.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:55 Uhr

Die neue Mountainbike-Schaltung von SRAM, entwickelt am Standort Schweinfurt, ist genial einfach zu bedienen. Pannen wie das Rausspringen der Kette sind nahezu ausgeschlossen. Doch der Einsteiger in den Radsport wird kaum die 1300 bis 1500 Euro für den weltweit ersten Zwölffach-Antrieb auf die Ladentheke legen, weshalb die zwei neuen Gruppen Eagle XX1 und Eagle X01 den ambitionierten Sportlern vorbehalten bleiben.

Bei SRAM im Schweinfurter Maintal – der weltweit größten Entwicklungsabteilung der Fahrradbranche – glaubt man fest an den Siegeszug des Einfach-Antriebs, der mit nur einem Ritzel an der Kurbel auskommt. Erstmals hatte SRAM mit dem Einfach-Antrieb auf der Eurobike, der weltweit größten Fahrradmesse in Friedrichshafen, im Jahr 2012 für Schlagzeilen gesorgt: vorne ein Kettenblatt mit Elffach-Kassette am Hinterrad. Jetzt geht SRAM nicht mit einer Weiter-, sondern mit einer Neuentwicklung des gesamten Antriebes auf den Markt. Auf der Eurobike 2016 werden die Fahrradhersteller erste Modelle mit dem Gewicht einsparenden Eagle-System ohne Umwerfer und ohne dazu gehörenden Schalthebel präsentieren. Zudem sorgt das neue Zahnprofil am Kettenblatt und an der Kassette für eine verbesserte Kettenführung.

Im Gespräch mit dieser Redaktion stellten Tobias Erhard (Öffentlichkeitsarbeit), Geschäftsführer Bernhard Johanni und Frank Ripper (Marketing) die Mountainbike-Schaltungen XX1 für die olympische Disziplin Cross Country und X01 für Enduro vor.

Bei der Bandbreite der Übersetzungen habe SRAM mit dem Einfach-Antrieb und den zwölf Kettenblättern am Hinterrad den gleichen Wirkungsbereich wie die bisherigen Schaltungen mit zwei oder gar drei Zahnkränzen an der Kurbel, garantieren Ripper, Erhard und Johanni.

Auch die Gewichtsersparnis führt SRAM als klaren Pluspunkt an, denn die Zwölffach-Kassette (die aus einem Werkstück gefertigt wird) wiege nur 325 Gramm. Wert legt das Trio auf die Anmerkung, dass die gesamte Entwicklung bis zur Produktionsreife aus Schweinfurt stammt. Dazu gehört die Kette, die dünner als herkömmliche ist, weil die Ritzel am Hinterrad eng aneinander liegen. So werde die Kette, die bei zehn Tonnen nicht reiße, weder im kleinsten noch im größten Gang durch eine zu große „Schieflage“ überdehnt. Kassette und Kette sind perfekt aufeinander abgestimmt. Jeder Zahn der Ritzel ist extra gefräst. „Etwa 50 Patente haben wir allein auf der Kassette“, sagte Bernhard Johanni und weiter: genial einfach sei die Schaltung, bei Volllast lege sich die Kette butterweich auf den nächsten Zahnkranz.

Diesen Komfort würden die Profis schätzen, denn bei extremer körperlicher Belastung sei komfortables Schalten außerordentlich wichtig.

Mit der Adler-Technologie haben in der beginnenden Saison Fahrer bereits Weltcupsiege eingefahren. Die Kombination aus Carbon, Spezialstählen, Kunststoffen und Aluminium sei exakt auf das Mountain Bike und auf die Muskelkraft abgestimmt, meinte Tobias Erhard. Ein Einsatz im wachsenden Markt der E-Bikes sei erst nach Veränderungen und Angleichungen denkbar und derzeit kein Thema. Ein Thema für SRAM ist dagegen Olympia 2016 in Rio. Die Messlatte liegt hoch. Mountainbiker hatten in London 2012 mit Schaltungen von SRAM Gold, Silber und Bronze geholt.

 
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