Di., 2. Juli, 19.30 Uhr Ein großes Fest wird gefeiert, Helga Pawlowsky wird 90, aus der ganzen Welt reisen Freunde und Verwandte an. Sie akzeptiert für sich keine nationale Identität. Ihre Lebensmaxime: „Ich bin ein Mensch und damit hat sich's.“ Pawlowskys Leben verläuft nicht geradlinig. Zwischen Oslo und Adahuesca liegen Stationen in ihrem Leben – Hunger, Krieg und die große Liebe. Als Kind einer Kieler Bankiersfamilie wird sie 1926 in Barcelona geboren. Der spanische Bürgerkrieg spaltet das Land, in Deutschland drängen die Faschisten an die Macht. Während ihre Mutter sich in Spanien um Exilanten kümmert, wird der Vater überzeugter Nationalsozialist. Weil sie einen deutschen Pass hat, muss die Siebzehnjährige nach Deutschland in den Reichsarbeitsdienst. Der Russe Goga Pawlowsky, ihre große Liebe, hat keinen Pass. In Oslo ermöglicht der letzte lettische Konsul später die Heirat. Da haben die beiden schon fünf Kinder. Mit 36 Jahren ist sie Witwe. Sie muss ihre Kinder durchbringen und gründet ein kleines Übersetzungsbüro, spricht sechs Sprachen. Mit 60 Jahren zieht sie in die Pyrenäen in das kleine Dorf Adahuesca und übersetzt Literatur. Am Ende sind es 25 Bücher. Angelika Schlüter dokumentiert einfühlsam ihre Begegnung mit Pawlowsky. Die Regisseurin lebt und arbeitet im Wasserschloss Haus Stapel im Münsterland und arbeitet in den Bereichen Film, Hörspiel, Installation und Skulptur. Ihre Arbeiten sind Reflexionen auf das Leben in seiner Vielschichtigkeit und Ambivalenz. Der Eintritt kostet fünf Euro.
Do., 4. Juli, 19.30 Uhr Sanja Uhde, Schülerin von Mstislav Rostropowitsch, und ihr Mann Michael Uhde, Professor für Klavier und Kammermusik an der Musikhochschule Karlsruhe, konzertieren seit Jahren miteinander. Diesmal bringen sie ihre Tochter Katharina Uhde mit, die in den USA lehrt und zu den „Rising Stars“ der Klassikszene zählt. In ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Viktor Ullmann Streichquartett errang sie zahlreiche nationale und internationale Preise. Auf dem Programm des Kammerkonzerts stehen die Fantasiestücke op. 88 von Robert Schumann, die Ungarische Fantasie von August Nölck, die Irische Fantasie von Joseph Joachim und das Scherzo von Claude Debussy. Das Konzert kostet fünf Euro Eintritt, für Gäste sieben Euro.
Di., 16. Juli, 19.30 Uhr Immer wieder begeistert der Fotograf Dieter Gandras mit seinen Bildern und lebendigen Präsentationen. Neben der Naturfotografie entwickelte er tiefe Kenntnisse für fremde Kulturen, Geschichte und Archäologie. In seiner Multivisionsshow bereisen wir die schönsten und bekanntesten Kultur- und Naturstätten Europas, die unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes stehen: Grönland, Skandinavien, das Baltikum, Russland mit Kunstschätzen aus der Zarenzeit, Polen, Tschechien mit der „Goldenen Stadt“ Prag, Österreich mit Wien, Ungarn, Rumänien, den Balkan, Griechenland mit antiken Stätten, Malta, Italien mit Sizilien, Spanien, Portugal mit Madeira, Frankreich, England und Deutschland.
Do., 18. Juli, 19.30 Uhr Die Geschichte seiner Heimatstadt Schweinfurt interessiert den Rechtsanwalt und langjährigen Stadtrat Peter Hofmann schon lange. Aus einer unerschöpflichen Sammlung historischer Fotos erstellte er die Internetseite „Schweinfurtfuehrer“, auf der er die vielfältige Geschichte der einstmals freien Reichsstadt am Main illustriert. Wie kaum ein anderer kann er viel zur Geschichte der Stadt erzählen. Sein neuer Bildband „Schweinfurt im Wandel der Zeit“ bildet Straßen und Plätze in der Innenstadt ab, im Speziellen die Rückertstraße, den Marktplatz, Spitalstraße, Brückengasse, Obere Straße und Kornmarkt.
Fr., 26. Juli, 17 Uhr Der Frühhumanist Petrarca verkündete stolz die „aetas modern“, das moderne Zeitalter, das aus dem untergegangenen Geist der Antike neu entwickelt werden sollte. Es galt das Motto „ad fontes“ – zu den Quellen. Der Mensch galt den Humanisten als ein neugieriges, erkenntnishungriges Wesen, dessen Individualität genauso behauptet wurde wie seine Würde. Das neue Menschenbild stellte das kirchliche in Frage, aber aus ihm resultierten neue anthropologische Ansätze. Auch die Geschichte der Menschheit wurde neu bewertet. Aus der Klage über den Niedergang der römischen Kultur im Zeitalter der Völkerwanderung und im finsteren Mittelalter entstand eine neue Kulturtheorie. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts verbreitete sich der Humanismus in ganz Europa. Der Vortrag des Kulturwissenschaftlers Stefan Schmitt stellt die zentralen Aspekte und Entwicklungen des Humanismus vor und thematisiert die Folgen dieser wichtigen Bewegung für die Moderne. Auch Porträts berühmter Denker und berühmte Kunstwerke von der Renaissance bis heute werden gezeigt. Der Eintritt kostet fünf Euro.