Mehr Schüler testen, damit die Schulen geöffnet werden können: Das zählt zur offiziellen Teststrategie in Bayern. Solange noch keine Selbst-Schnelltests erhältlich sind, sollen die Kinder auf freiwilliger Basis ins Testzentrum zum PCR-Test kommen. Zu groß die Hemmschwelle, befand die Gemeinde Euerbach und organisierte kurzerhand für ihre Grundschüler, Lehrer und das Kita-Personal freiwillige und kostenlose Antigen-Schnelltests in den Räumen der Obbacher Hausarztpraxis von Dr. Ivan Zmiric.
Ein Schreiben der Schulen hatte kürzlich die Eltern erreicht. Darin wurde appelliert, für eine Öffnungsperspektive ihre Kinder im Testzentrum in Schweinfurt oder Gerolzhofen per PCR-Test freiwillig testen zu lassen. An der praktischen Umsetzung dieser Aufforderung hatten die erste und zweite Bürgermeisterin von Euerbach, Simone Seufert und Gabi Jakob, beide selbst Mütter schulpflichtiger Kinder, aber so ihre Zweifel. Zum einen die Extra-Fahrt dorthin, zum anderen die unangenehmen, tiefen Nasen- und Rachenabstriche, vor allem für die sechs- bis zehnjährigen Grundschüler.
Schnell und unkompliziert sollte der Test sein
"Schnell und unkompliziert" sollte der Test sein, sagte Bürgermeisterin Seufert, weshalb sie eine konzertierte Aktion organisierte. Das ortsansässige Laborhaus Scheller, das mit Produkten für Ärzte- und Laborbedarf handelt, stellte kostenlos Schutzkleidung und besorgte Schnelltests und zwar solche, die von geschultem, medizinischem Personal durchgeführt werden. Zwar sind seit einigen Tagen drei Selbst-Schnelltests für Laien offiziell zugelassen, aber noch nicht im Handel erhältlich, "angeblich ab 8. März", sagte Geschäftsführerin Theresa Wegner-Scheller.
Dr. Zmiric, auch Vater eines Grundschulkindes, stellte seine Praxisräume in Obbach zur Verfügung und bildete mit dem früheren Praxisinhaber Dr. Klaus-Peter Müller ein medizinisches Fachteam zur Testabnahme. Als zweites Team fungierten zwei Mütter, die Ärztin Dr. Kerstin Schubert und die Krankenschwester Kerstin Höfer.
Die Grundschule übernahm die Organisation der Terminvergabe am Dienstag und Mittwoch Nachmittag. Das Landratsamt hatte grünes Licht für die Aktion gegeben und informiert, wie vorgegangen werden müsse, so die Bürgermeisterin. Etwa, dass bei einem positiven Testergebnis zwingend das Gesundheitsamt informiert und ein PCR-Test vorgenommen werden müsse. Von den Eltern gab es positive Rückmeldungen, freute sie sich beim Test-Termin in Obbach. 32 Grundschüler waren zur Testabnahme angemeldet.
In der Sicherheit dem PCR-Test unterlegen
Schnelltests sind schneller in der Durchführung, in der Sicherheit allerdings dem PCR-Test unterlegen, konstatierte Dr. Müller. Allerdings habe sich die Sensitivität der Schnelltests seit letztem Jahr erheblich verbessert, wusste Dr. Schubert. Der verwendete Siemens-Test weise etwa eine Sicherheit von 94 bis 98 Prozent auf.
Der achtjährige Paul war der erste. Die Krankenschwester bereitete den Test vor, zehn Tropfen aus einer Pufferlösung kamen in ein Röhrchen. Dann schob die Ärztin das Teststäbchen mit dem Tupfer vorsichtig in die Nase. "Jeder Hersteller hat andere Vorgaben, wie sein Test zu machen ist", so Dr. Schubert. Zwei bis vier Zentimeter tief sollte bei diesem Präparat der Tupfer bei einem Erwachsenen in die Nase geführt werden, bei Kindern entsprechend weniger.
Der Drittklässler ließ den Abstrich problemlos nehmen. Das Teststäbchen mit dem Nasensekret tauchte Dr. Schubert in eine Pufferlösung in einem Röhrchen und ließ es eine Minute lang zur Auflösung des Sekrets stehen. Vier Tropfen davon gab ihre Assistentin dann auf einen Teststreifen, der nach 15 Minuten im Fenster das negative Ergebnis – angezeigt mit nur einem Strich – erbrachte.
Wenn in der nächsten Woche noch keine Schnelltests für die Schulen erhältlich sind, werde die Gemeinde die Aktion wiederholen, versicherte abschließend die Bürgermeisterin.
Falls Sie Kinder haben: die armen, müssen dann bestimmt auch getestet werden.
Es ist ja wirklich soooo schlimm, dass einem Kind mal ein Stäbchen in die Nase geschoben wird - mein Gott, da riskieren sie lieber die Gefahr von Long-Covid oder Gefäßschäden bei Ihrem Kind?? Jedes entdeckte positive aber symptomfreie Kind minimiert die Gefahr für andere und hilft die Pandemie endlich in Griff zu bekommen. Somit würden wir alle wieder mehr Normalität bekommen. Dank solcher Eltern, die gleich schreien - mein Kind nicht - verlängert sich nun mal die Gefahr weiterer Ansteckungen in Kita oder Schule.
Vergessen Sie bitte niemals Ihrem Kinderarzt zu verbieten, bei Ihrem Kind mal einen Strep-Test zu machen sollte es mal Halsschmerzen haben....seit mindestens 25 Jahren wird dieser durchgeführt, beschwert hat sich darüber komischerweise noch nie jemand!!!
Wer bitte tut das seinem Kind an!?
Ich fass es nicht.