
"Wir müssen zusammen halten." Mit diesem Appell wollte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Andrea Lettowsky beim Neujahrsempfang der katholischen Pfarrgemeinde Euerbach Mut machen. Denn auch wenn das Budget der Diözese reduziert werde, so heiße das nicht, dass die Gemeinschaft reduziert werde.
Seit letztem Jahr haben Euerbach und Obbach einen gemeinsamen Pfarrgemeinderat, schon länger werden gemeinsam Veranstaltungen angeboten, erinnerte Lettowsky im katholischen Pfarrheim Euerbach. Die wohl kommende Zusammenlegung von Pfarreiengemeinschaften müsse nicht nur Verlust, sondern könne auch Bereicherung sein, wenn man gemeinsam unterwegs sei. "Es ergeben sich neue Gemeinschaften."
So wie beim adventlichen "Weg zum Licht" von Euerbach nach Obbach, so wie bei der Kreuzbergwallfahrt, bei der Kommunionfeier oder dem Solidaritätsessen in Obbach in der Fastenzeit. Erstmals beteiligte sich der Pfarrgemeinderat auch am gemeindlichen Ferienspaß mit Ali Büttners Korbtheater. Und, so Lettowsky, auch die Ökumene sei eine Bereicherung.
Dass sich jeder zielbewusst in der Pfarrgemeinde einbringen könne, war das Thema von Pfarrer Markus Grzibek. Er erinnerte in seinem Dank an die Helfer auch an die Verstorbenen Thomas Arnold, der bei der Bläsergruppe sowie den Pfadfindern aktiv war, und an Herbert Weigand, der unter anderem seit vielen Jahren die Weihnachtskrippe aufgestellt hatte.
Ob die Sanierung 2022 beginnt, ist ungewiss
Pfarrer Grzibek verabschiedete Hubert Bettinger, der aus Altersgründen nach Jahrzehnten den Schließdienst in der Kirche aufgegeben hat. Seine Nachfolge übernimmt ein Dreier-Team aus Edith Rumpel, Barbara Dürrmeier und dem Ehepaar Klaus und Edith Henneberger.
Über die kirchlichen Gebäude und Finanzen informierte Kirchenpfleger Reinhold Karl. Alle Häuser – Kindergarten, Pfarrhaus und Pfarrheim – seien funktionsfähig, alle würden gut genutzt. Auch in Euerbach steht bei der Alten Kirche des Baumeisters Balthasar Neumann eine Sanierung des Kirchturms und der Westfassade an. Aber auch dort muss das Baumoratorium der Diözese Würzburg abgewartet werden. Und ob es dann 2022 tatsächlich losgehen kann, ist ungewiss. Eine Planungsgenehmigung hatte die Pfarrgemeinde von der Diözese noch erhalten, so Karl. Außerdem die schriftliche Aussage, dass die "dringende Notwendigkeit" der Sanierung anerkannt ist.
Eine erneut angeforderte Kostenberechnung beläuft sich inzwischen auf 780 000 Euro. Gefordert hat die Diözese zudem eine Überprüfung der Statik, vor allem des Dachstuhls, sagte der Kirchenpfleger. Weil die Sanierung noch dauern könne, habe man kürzlich das Wappen über dem Portal der Alten Kirche sichern lassen.