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Schweinfurt
EU-Politik: Azubis fragen nach
Bearbeitet von Lena Köster
 |  aktualisiert: 25.02.2019 02:14 Uhr

Für rund 60 Auszubildende verschiedener Ausbildungsberufe – vom Chemielaboranten bis zum Mechatroniker – stand am vergangenen Freitag „Europapolitik“ auf dem Stundenplan: Ralf Knobloch von der Europäischen Akademie Bayern und die Schweinfurter Europaabgeordnete Kerstin Westphal diskutierten mit den Jugendlichen zu aktuellen Fragen der EU.

Fragen vorbereitet

Es ergab sich laut einer Pressemitteilung eine engagiert geführte Debatte rund um die Themen Energiewende, Lebensmittelverschwendung, Migrationsproblematik und Förderung von alternativen Antriebssystemen. Knobloch hatte mit den Jugendlichen vormittags in Workshops Fragen an die Abgeordnete vorbereitet. Westphal stand nach einem gemeinsamen Mittagessen in der ZF-Kantine über zwei Stunden Rede und Antwort.

„Warum sorgt die EU nicht dafür, dass bei Stickoxidwerten in Städten ordentlich und vergleichbar gemessen wird?“, wollte einer der Teilnehmer wissen. Westphal verwies dabei auf die unterschiedliche Umsetzung europäischer Richtlinien in den jeweiligen Nationalstaaten.

„Was passiert, wenn die Türkei den Flüchtlingsdeal mit der EU aufkündigt?“, fragte ein weiterer Auszubildender. Westphal unterstrich hier den gemeinsamen Standpunkt der EU-Parlamentarier zur Migrationspolitik und der solidarischen Aufteilung von Flüchtenden, betonte jedoch auch, dass die Zahl der Flüchtenden zuletzt stark abgenommen habe. Dass es bisher keine gemeinsame europäische Lösung in der Migrationspolitik gäbe, liege am Europäischen Rat, der Vertretung der Nationalregierungen, nicht an der EU-Kommission oder dem EU-Parlament.

Frieden und Lebensmittelverschwendung

Andere Fragen beschäftigten sich mit der europäischen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, dem Frieden in Europa und der Verschwendung von Lebensmitteln. „Wir alle könnten mehr tun, um die Produktion von Lebensmitteln nachhaltiger zu machen und weniger wegzuschmeißen“, war Westphals ehrliche Einschätzung dazu.

„Diese Diskussion, das Debattieren zu unterschiedlichen Standpunkten, das ist durchaus anstrengend“, resümierte ein Teilnehmer während einer kurzen Unterbrechung. Noch bestehende Fragen an die EU-Politikerin werden gesammelt und weitergeleitet, heißt es weiter. Die Antworten hierzu soll es bei einer der nächsten Jugend- und Auszubildendenversammlung geben.

Westphal freute sich laut Mitteilung über das große Interesse und die vielen Fragen, die zeigten, dass sich die Jugendlichen für Politik interessieren und ihre Zukunft gestalten wollen. „Die Zukunft macht nicht an Nationalgrenzen halt. Ihr seid die Zukunft Europas. Unsere Aufgabe als Politiker und Politikerin muss es sein, dies klar zu machen“, so Westphal im Sachs-Forum der ZF zum Abschluss.

 
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