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Schweinfurt
ESKAGE Schweinfurt sagt ihre Prunksitzungen nun doch ab
Die drei Schweinfurter Faschingsgesellschaften hadern mit Corona: Die ESKAGE sagt alles ab, die Schwarze Elf hält sieben Sitzungen und bietet den Antönern ihre Bühne.
Im Jahr 2020 war die Stimmung bei den Faschingssitzungen der ESKAGE noch gut.
Foto: Anand Anders | Im Jahr 2020 war die Stimmung bei den Faschingssitzungen der ESKAGE noch gut.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:07 Uhr

Abgesagt hat die ESKAGE ihre drei Prunksitzungen im Veranstaltungscenter am Hainig. Unter den coronabedingten Auflagen könne Fasching nicht sorglos gefeiert werden, teilt sie mit. Dagegen halten die Kolpingsnarren mit ihrer Schwarzen Elf sowie die Antöner an ihren Plänen fest und wollen zusammenarbeiten.

Bei Faschingsveranstaltungen sollten Besucher und Akteure sorglos feiern, schunkeln und lachen können. Aber unter Einhaltung der Infektionsschutzverordnung sei dies nur schwer zu verwirklichen, erläutert die ESKAGE, die Erste Schweinfurter Karnevalsgesellschaft.

Laut Pressesprecher Erich Valtin habe man dennoch die Veranstaltungen geplant und dafür ein Hygienekonzept ausgearbeitet. Allerdings könnten – wie überall bei Kulturveranstaltungen – nur ein Viertel der Besucher an den Sitzungen teilnehmen, maximal 80 Personen im eigenen Veranstaltungscenter. Ob bei dem vorgeschriebenen Abstand zum Nachbarn Stimmung aufkomme, sei fraglich. Und ob die Leute überhaupt kommen würden, auch.

Vor allem aber trage der Verein die Verantwortung für die Gäste und Mitglieder. Selbst wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft und teilweise geboostert sei, komme es vereinzelt zu Impfdurchbrüchen. Auch die hohen Inzidenzwerte sowie die starke Intensivbettenbelegung habe zur Absage beigetragen.

Dagegen beschloss das Präsidium der Schwarzen Elf am Sonntag Abend, seine Prunksitzungen wie geplant unter 2G+ in der Stadthalle durchzuführen. Wie Gesellschaftspräsidentin Martina Schlereth auf Anfrage erklärte, sollen nur die Sitzungen am 21. und 23. Januar gestrichen werden, die übrigen sieben Prunksitzungen (22.1., 28.1., 29.1., 30.1., 4.2., 5.2, 6.2.) aber stattfinden. Die Premiere am 22. Januar ist ausverkauft. Bei den Akteuren wird auch von den Geboosterten täglich ein Coronatest verlangt. Circa 150 Personen könnten unter der 25-Prozent-Regel in der Stadthalle Platz finden. Die Sitzung werde aber ein anderes Format haben, als in den 66 Jahren vorher.

Vor allem auf der Bühne wird es Veränderungen geben. Elferrat und Gastelferrat finden dort keinen Platz, nur fünf Elferräte werden seitlich mit Abstand platziert. Dafür erhält die neue Leuchtwand, mit der beeindruckende Bühneneffekte erzielt werden können, mehr Raum.

In guter Zusammenarbeit mit den anderen Faschingsvereinen hätten die Kolpingnarren laut Schlereth zudem beschlossen, dass die Antöner, die kleinste der drei Schweinfurter Faschingsgesellschaften, am 11. und 12. Februar ihre Bühne in der Stadthalle nutzen könnten. Antöner-Sitzungspräsident Maurice Breitkopf erklärt dazu, dass statt der 50 erlaubten Gäste im heimischen Pfarrheim Sankt Peter und Paul nun 150 Besucher kommen könnten. Der Kartenvorverkauf läuft über Telefon (09725) 6273.

Wirtschaftlich seien die Prunksitzungen zwar "nicht darstellbar", so Breitkopf. Aber es sei eine Investition in den Verein, man wolle dem Nachwuchs eine Perspektive geben. Zudem fänden woanders Konzerte oder Theater statt und "wir sind auch ein Teil der Kultur".

Nachdem der Sturm auf das Schweinfurter Rathaus, geplant am kommenden Wochenende, von der Stadtverwaltung bereits im Dezember abgesagt worden war, beraten am heutigen Montag die Referenten darüber, ob der Faschingszug stattfindet. Die Aussichten dafür sind allerdings gering. Auch die Stadt Würzburg hat ihren Gaudiwurm bereits abgeblasen.

Im Landkreis Schweinfurt hat mittlerweile auch die Gäßbockelf Üchtelhausen ihre beiden Prunksitzungen abgesagt. Wie die Bercher Mee-Elf hatten sich die Stüchter noch Bedenkzeit über Weihnachten gegeben. Aber auch die Bergrheinfelder verzichten laut Gesellschaftspräsident Jonas Rösch auf ihre Veranstaltungen. Angesichts der Omikron-Variante müsse man entsprechend agieren.

 
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  • alfred-breunig@gmx.de
    Es geht hier auch um einen Akt der Solidarität der "Schwarzen Elf" und der "Antöner" mit den verantwortungsvollen Gesellschaften, die ihre Veranstaltungen abgesagt haben. Wer sich im Fasching auskennt, wird sich gut vorstellen können, was sich die Vereinsvorstände, die abgesagt haben, zum Beispiel von ihren Tanzgarden, anhören können. Mit dem Verweis auf die "Schwarze Elf" und die "Antöner" wird da immer der Vorwurf kommen: "Warum können die und wir nicht?" Auch deshalb versteh' ich es nicht.
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  • Werner12
    Sehr gute Entscheidung der ESKAGE.
    Vor allem weil sie einige Impfgegner in ihren Reihen hat.
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  • alfred-breunig@gmx.de
    Aus meiner Sicht unverantwortlich, angesichts der aktuellen Situation Veranstaltungen wie Faschingsprunksitzungen durchzuziehen. Man muss nicht alles machen, was nicht ausdrücklich verboten ist.
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