Zur aktuellen Diskussion um die Zukunft des Steigerwalds hat nun auch die Försterin Petra Diener, Mitarbeiterin beim Staatsforst in Ebrach, eine Stellungnahme abgegeben. Sie habe den Eindruck, dass die Teilnehmer der Diskussion einen sehr unterschiedlichen Wissens- und Informationsstand haben und dass man nicht ausgewogen argumentiere.
Große Bereiche des Staatswaldes im Forstbetrieb Ebrach seien Teil des europäischen Natura 2000- Netzwerks und als FFH (Flora-Fauna-Habitat) und als SPA Gebiet (Special Protectet Area) geschützt. "Um dem besonders schützenswerten Charakter und der weltweiten Verantwortung für die Artenvielfalt in den buchenreichen Mischwäldern in diesem Naturraum des Steigerwald gerecht zu werden, dessen Biodiversität zu schützen, zu verbessern und nicht zuletzt auch die Erhaltung für zukünftige Generationen zu sichern, wurden Managementpläne erstellt", schreibt Diener. Diese seien sind für die Waldbewirtschaftung rechtsverbindlich. Dank der strikten Umsetzung habe die Artenvielfalt im Staatswald deutlich zugenommen. "Das zeigen unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen."
Diese "naturschutzintegrative Waldbewirtschaftung" habe gegenüber einem Nationalpark viele Vorteile, meint die Försterin. Lebensräume für seltenere und bedrohte Waldarten werden aktiv erhalten oder deren Lebensräume gestaltet, vergleichbar dem regelmäßigen Mähen oder Beweiden von naturschutzrelevanten Magerwiesen im Offenland. Standortfremde Baumarten könnten durch standortheimische und zunehmend auch trockenresistentere Baumarten ersetzt werden.
Die regionale Nutzung und Verarbeitung des CO2-neutralen und nachwachsenden Rohstoffs Holz sichere als Strukturfaktor im ländlichen Raum nicht nur Arbeitsplätze und sei ein wichtiges Standbein der vielen regionalen Holzverarbeiter. "Holzverwendung ist auch klimafreundlich." Denn jeder genutzte und verarbeitete Kubikmeter Holz ersetze einen Rohstoff mit schlechter CO2-Bilanz. Immerhin entstünden allein bei der Herstellung von Zement und Beton sechs Prozent aller CO2-Emissionen in Deutschland. Zudem werde bei langfristiger Holzverwendung CO2 gespeichert, so beispielsweise als Dachstuhl, Möbel, Hausfassade etc.
Die Bürgerinnen und Bürger müssten sich keine Sorge um dicke Bäume – und das seien nicht nur Buchen - machen, betont Diener. "Die Bäume im Steigerwald werden jedes Jahr um 0,5 bis ein Zentimeter dicker." Der Forstbetrieb könne belegen, dass es heute mehr dicke Buchen und Eichen gibt als vor zehn bis 15 Jahren. Und dies trotz Nutzung.
Die naturschutzintegrative Bewirtschaftung in den vergangenen 20 bis 40 Jahren habe auch die heutige Waldzusammensetzung und die verschiedenen Waldbilder im stark besiedelten nördlichen Steigerwald geprägt. "Das ist auch mit ein Grund für das so große Interesse." Gemessen an der Langlebigkeit von Bäumen mögen die Erfolge und die Folgen dieser naturschutzbewussten Bewirtschaftung erst am Beginn stehen. Schon heute aber werde das Modell "Schutz trotz Nutzung" allen Waldfunktionen der Gesellschaft gerecht, was bei Einstellung der Holznutzung im Zuge eines Nationalparks nicht gegeben wäre.
Fakt ist, trotz der Heerschaar an Beamten die sich in diesem Land um die Land- und Forstwirtschaft kümmern (Ministerien in Brüssel, Bund und Land, Landwirtschaftsämter, Naturschutzbehörden, Flurbereinigungsämter, Wasser-und Schiffartsämter und so weiter und so fort) und unzähligen Milliarden die der Staat für deren Besoldung, Subventionen an die Eigentümer/Bewirtschafter auf Kosten der Steuerzahler hingeblättert hat, ist unsere heimische Flora und Fauna auf erbärmlichste ausgedünnt worden. Lediglich das was den Jägern vor die Flinte taugt ist z.T. in Überzahl vorhanden.
Man glaubt diesen "Experten" am besten kein Wort!
Wenn es demnächst 4 wärmer ist, bleibt nicht viel übrig.
Es ist wichtig immer und immer wieder sachlich auf die Vorteile des Trittsteinkonzeptes, welches von allen Umweltverbänden weltweit Anerkennung findet, hinzuweisen.
Ich bin mir sicher, dass das die Sichtweise und den Horizont erweitert und letztendlich Akzeptanz in allen Sichten der Bevölkerung und Medien findet!
Z.B. bei Markus Lanz.
Herr Ulrich Mergner hätte es schon längst verdient mal zu einer seiner Sendungen geladen zu werden.
Der Steigerwald hat, wie Sie zutreffend schreiben, die Chance verdient und man sollte dem Trittsteinkonzept die Zeit geben, die es benötigt.
Ich schlage 80 Jahre vor und in 2100 vergleichen wir den Kellerwald, den Hainich und den nachhaltig und umweltfreundlich bewirtschafteten Naturpark Steigerwald!
Anzumerken wäre noch, dass die Menschen im Steigerwald und die Bediensteten der Staatsforsten nur den Artenschutz und die Umwelt im Sinne haben und diese für unsere Kinder und Kindeskinder erhalten wollen