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SCHWEINFURT
Erst Bad, jetzt Hülle, bald Kunsthalle
Bürgermeister Otto Wirth sprach von einem Rohbaufest, Baureferent Jochen Müller von einem Treppen- und Bergfest, Architekt Peter Roppertz freute sich über die erfolgreich absolvierte erste Halbzeit.
In einem bereits fertig gestellten Raum der künftigen Kunsthalle waren diese vier Herren die Ersten, die auf einem ab sofort dort aufgestellten leeren Rohbild ihre Wünsche für das Haus notierten (von links) Bürgermeister Otto Wirth, Architekt Peter Roppertz, Baureferent Jochen Müller in Aktion und der künftige hausherr, Erich Schneider, Chef der städtischen Museen und Sammlungen.
Foto: FOTO Laszlo Ruppert | In einem bereits fertig gestellten Raum der künftigen Kunsthalle waren diese vier Herren die Ersten, die auf einem ab sofort dort aufgestellten leeren Rohbild ihre Wünsche für das Haus notierten (von links) ...
Von unserem Redaktionsmitglied hannes Helferich
 |  aktualisiert: 09.05.2008 19:13 Uhr

Ganze Generationen „haben hier das Schwimmen gelernt“, erinnerte Wirth an die einstige Nutzung des 1931 erbauten Bades. Diese Schweinfurter seien mit dem Bad auch „alt geworden“. Jetzt werde daraus ein weiterer „bedeutender Meilenstein“ in der sich wandelnden Stadt von einer einstmals reinen Industrie- zur Industrie-, Dienstleistungs- und Kulturstadt. Schweinfurt werde mit der Kunsthalle überregional an Bedeutung gewinnen, orakelte Wirth, der sie neben dem Museum Georg Schäfer sogar in den Rang eines „weiteren Kunstgiganten“ hob.

Fotoserie

In Anspielung auf einen flüchtigen Uhrendieb, der seine bei einem Schweinfurter Juwelier kurz zuvor geklaute Beute in einem Luftschacht der Baustelle verstecken wollte, sagte Baureferent Müller, dass in der Kunsthalle nichts versteckt werde. Ganz im Gegenteil sei ab dem Frühjahr 2009 zeitgenössische Kunst mit dem Highlight, der Dauerleihgabe der Sammlung Joseph Hierling, zu bewundern. Als zweiten Zwischenfall erinnerte der Baureferent an den „überraschenden Fund der Stadtbefestigung“.

Das Fest sei ausschließlich für die Bauleute, für die Planungsbüros und die Handwerker der 35 auf dem Bau tätigen Firmen. „Wir zollen Respekt für ihre Leistung“, sagte Müller. An das Bad erinnere nicht mehr viel, es sei derzeit nur ein 75 Jahre altes Gehäuse, das von seinen großteils verschlissenen Innereien und der früheren Nutzung „befreit ist“. Insgesamt habe sich der angenommene gute Zustand nicht bestätigt.

Nach außen werde sich das Haus nicht wesentlich verändern, innen werde aber alles neu, „jedoch ohne Brüche zum Bestand“. Die früheren Raumzuschnitte blieben „spürbar“, sagte Müller, um den Gästen – Stadträte, Behördenvertreter, in der Überzahl Bauarbeiter – die künftige Nutzung der einzelnen Bereiche zu erläutern (wir berichteten).

Nicht minder launig beschäftigte sich Architekt Roppertz mit der Kunsthalle. Ein Gebäude müsse am rechten Fleck stehen, tief und fest gegründet und vollkommen in der Ausführung sein, entlieh er sich Aussagen Goethes zum Bau seines Hauses in Weimar. Das auf das frühere Bad übertragen, meinte er, dass der Standort vorgegeben war, er in Punkt zwei aber einige Mal gezittert habe. Es seien auch dank der Statiker und Baufirmen Decken saniert worden, die „nur aus Gewohnheit hielten“, verriet Roppertz viel über den Gebäudezustand. Die Ausführung stehe noch für Halbzeit zwei an. Das Haus werde sich aber danach im „Bewusstsein der Schweinfurter und von Kunstkennern behaupten“.

Die Kunsthalle muss aus Fördergründen Ende des Jahres fertig sein. Einweihung ist Anfang 2009. Die Kosten liegen bei 13,9 Millionen einschließlich Ausstattung und Außenanlagen. Aus verschiedenen Töpfen erwartet die Stadt rund sieben Millionen Förderung, wobei fünf Millionen der EU und eine des Freistaates die dicksten Brocken sind.

 
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