zurück
GEROLZHOFEN
Ernüchternde Zahlen im Geomaris
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 03.12.2019 08:45 Uhr

Ein großteils neues Bad, ein super Sommer und dennoch weniger Besucher im Geomaris. Nicht weniger als rund zehn Prozent Besucherminus im Vergleich zu 2012, dem letzten ganzen Betriebsjahr des alten Geomaris, verbuchte das Bad in den ersten acht Monaten 2015.

Diese ernüchternde Bilanz muss Bürgermeister Thorsten Wozniak zur Kenntnis nehmen. In keinem einzigen der ersten acht Monate von 2015 schaffte es das neue Geomaris, die letzten vergleichbaren Zahlen des alten Bads zu überbieten.

Kamen vom 1. Januar bis zum 31. August 2012 noch 171 361 Gäste ins Geomaris, waren es im gleichen Zeitraum 2015 nur noch 153 657. In den Monaten zwischen Februar und Mai besuchten nur jeweils zwischen 14 000 und 15 000 Menschen das Bad.

Traumsommer hübscht Bilanz auf

Etwas aufgehübscht haben die Bilanz die Hochsommermonate Juli mit fast 26 000 Besuchern und August mit gut 30 000. Aber auch diese Zahlen können die direkten Vergleichsquoten aus 2012 nicht toppen. Damals gab es keinen einzigen Monat mit unter 15 000 Badegästen.

Was sind die Ursachen für diese herbe Enttäuschung? „Wir haben ein Imageproblem“, bekennt Bürgermeister Wozniak unverblümt. Und meint damit die vielen kleinen Kinderkrankheiten und organisatorischen Mängel, die das Geomaris von Beginn an aufweist.

Das Imageproblem ist nach Wozniak vor allem ein Serviceproblem, „auch wenn man nicht jeden Wunsch erfüllen kann. Wir müssen lernen, den Menschen, die in einer Schlange an der Kasse stehen, zu erklären, warum sie in einer Schlange stehen“, übt Wozniak Kritik am Personal. Dem mangelnden Service stehe auf der anderen Seite die Erwartungshaltung der Besucher gegenüber, dass in einem neuen Bad alles perfekt funktionieren muss. Das vergrößert die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit.

Drei Jahre Übergangszeit?

Trotzdem hätte man zumindest im Freibad, wo sich ja fast nichts geändert hat, die Zahlen halten müssen, gerade in einem solchen Sommer. Hier hofft der Bürgermeister noch, dass die Aussage der Architekten stimmt, es dauere drei Jahre, bis man nach einer so langen Schließung alte Kunden wieder zurückgewinne.

Auffällig war auch, dass in diesem Idealsommer kaum Veranstaltungen angeboten wurden, die über den normalen Badebetrieb hinausgingen. Auch darin erkennt Wozniak ein Problem. Die Werbe- und Öffentlichkeitsarbeit lasse zu wünschen übrig. Ob rund 300 000 Besucher pro Jahr erstrebenswert sind, wagt Wozniak zu bezweifeln. Das würde an die Kapazitätsgrenze des Bades gehen; lange Warteschlangen wären vorprogrammiert. „Mit 250 0000 wären wir gut bedient“, meint der Bürgermeister. Aber auch das scheint in den letzten vier Monaten des Jahrs nicht mehr erreichbar. So denkt man jetzt an 200 000 als realistische Zahl. Was würde dies betriebswirtschaftlich bedeuten? Rund 200 000 Euro Miese für die Stadt, meint Wozniak.

Das ist zwar weniger als in den letzten Jahren des alten Geomaris, angesichts einer Investition von fast zehn Millionen in das neue Bad aber trotzdem eine tiefe Enttäuschung. Apropos neu: Bereits zehn Monate nach Eröffnung des Bades wurde schon wieder renoviert. Sole- und Jod-Selen-Becken waren vier Tage geschlossen. In dieser Zeit liefen vor allem Arbeiten im Treppenhaus zum Solebecken. Ziel ist es, die gewünschte Temperatur in diesem Bereich zu erreichen und vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit zu senken. Dadurch waren Farbe und Putz abgeplatzt. Diese Schäden wurden ebenfalls ausgebessert.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gerolzhofen
Norbert Finster
Geomaris
Thorsten Wozniak
Traumsommer
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top